AMG GT, AMG GT S, AMG GT C, AMG GT R und der streng limitierte AMG GT R Pro. Ja, so viele Versionen seinen High-Performance-Coupés bietet Mercedes-AMG aktuell an. Plus die entsprechenden Roadster-Derivate versteht sich (mit Ausnahme des GT R Pro). 2020 werden die Herrschaften aus Affalterbach allerdings noch einen draufsetzen. Dann sehen wir den gemeinsten GT von allen. Warum? Weil AMG das Black Series-Label wieder auferstehen lässt. Zuletzt sahen wir es 2014 am SLS AMG Black Series.
Ein Prototyp des Hardcore-Coupés wurde nun bei Hitze-Tests irgendwo in Südeuropa gesichtet. Auffälligstes Merkmal ist eine neue Haube, die wesentlich aggressiver aussieht als beim AMG GT R. Die gewaltigen Lufteinlässe auf der sehr zerklüftet wirkenden Haube deuten auf einen stärkeren Motor hin, der mehr Kühlung benötigt.
In den beiden aktuellen GT R-Modellen leistet der 4,0-Liter-Biturbo-V8 585 PS. Allerdings liegt die maximale Ausbaustufe des Aggregats schon jetzt bei 639 PS, wie im GT 63 S Viertürer zu sehen ist. Ein Bericht, dessen Wahrheitsgehalt erst noch bestätigt werden muss, spricht nun davon, dass die AMG-Ingenieure die Maschine durch weitere Optimierungen auf mehr als 700 PS pushen werden. Das heiße Gerücht kam Ende April auf und stammt von jemandem, der angibt, einen Black Series vorbestellt zu haben. Er veröffentlichte ein Dokument, dass angeblich beweisen soll, dass er wirklich auf einen Black Series wartet.
Natürlich können wir uns nicht darauf verlassen, was eine unbekannte Person von sich gibt. Aber das US-Automagazin Motor Trend veröffentliche im November 2018 einen Artikel, der auf ganz ähnliche Werte hinweist. So sagte AMG-Chef Tobias Moers der Publikation, dass der Black Series gegen Porsche 911 GT2 RS und McLaren 720 S antreten werde. Diese beiden verfügen über 700 beziehungsweise 720 PS. Im gleichen Artikel meint Motor Trend, dass 750 PS "sicher im Bereich des Möglichen sind". Gehen Sie also davon aus, dass der neue Black Series einiges im Köcher haben wird.
Neben der abgefahrenen Haube unterscheidet sich der bedrohlich anmutende Erlkönig auch durch einen geänderten Frontstoßfänger von den existierenden GT R-Versionen. Außerdem hat er je zwei Auspuffendrohre an den rechten und linken Enden der Heckschürze, auch wenn das noch nicht das finale Design sein muss. Gleiches gilt für den Heckflügel, der bei der finalen Black Series-Variante noch etwas anders aussehen könnte.
Der AMG GT Black Series sollte Anfang bis Mitte 2020 debütieren und dürfte deutlich mehr kosten als die 211.701 Euro, die man aktuell für den GT R Pro hinlegen muss. Letzterer ist auf 750 Exemplare limitiert. Es würde uns nicht wundern, wenn der Black Series in noch wesentlich geringerer Stückzahl auf den Markt kommt, um das vermutlich absurde Preisschild noch ein wenig besser rechtfertigen zu können.
Bilder: CarPix