Modellpflege für den Renault Master: Mit neuer Optik, neuen Assistenzsystemen und überarbeiteten Motoren kommt die neue Version des Transporters in der Klasse von 2,8 bis 4,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auf den Markt. Auch eine Elektroversion ist geplant.

Der neue Master wurde bereits Ende April angekündigt. Zu den Neuheiten zählen ein Totwinkel-Warner und der Renault Rear View Assist zur Beobachtung des Verkehrsgeschehens hinter dem Fahrzeug. Für den Vortrieb sorgt ein 2,3-Liter-Diesel mit Twinturboaufladung in sechs Leistungsstufen. Dank Abgasreinigung per SCR-Katalysator erfüllen sie in den Frontantriebsversionen die Abgasnorm Euro 6d-Temp und in den Heckantriebsvarianten sowie im Fahrgestell mit Frontantrieb die Schadstoffklasse Euro VI-D für Lkw. Auch Umbauten mit Euro-VI-D-Homologation auf Basis des Frontantriebsmodells lassen sich auf diese Weise realisieren. Neben geringeren Abgasemissionen zeichnen sich die modifizierten Master Aggregate durch einen niedrigen Kraftstoffverbrauch und ein bis zu 40 Newtonmeter höheres Drehmoment aus. Die Leistungsstufen unterscheiden sich bei den Versionen mit Front- und mit Heckantrieb (FWD/RWD):

Master RWD Drehmoment Höchstgeschw. NEFZ-Verbrauch
dCi 130 330 Nm 144 km/h 8,6 Liter/100 km
dCi 145 360 Nm 149 km/h 8,1 Liter/100 km
dCi 165 380 Nm 155 km/h 8,1 Liter/100 km
Master FWD      
dCi 135 360 Nm 148 km/h 6,7 Liter/100 km
dCi 150 385 Nm 152 km/h 5,9 Liter/100 km
dCi 180 400 Nm 163 km/h 6,6 Liter/100 km

Die RWD-Versionen gibt es optional auch mit Zwillingsbereifung hinten, die eine Anhängelast von bis zu drei Tonnen ermöglicht. Je nach Ausführung gibt es eine Sechsgang-Schaltung oder eine automatisierten Sechsgang-Schaltung. Für die Zukunft ist auch eine Elektroversion geplant:

Renault Master Facelift (2019)

Der Master Z.E. wird allerdings nur in der internationalen Pressemitteilung erwähnt. Der Elektro-Transporter ist vor allem für die Auslieferung in den Innenstädten gedacht. Die 33-kWh-Batterie soll für eine reale Reichweite von 120 Kilometer genügen. Eine vollständige Ladung dauert sechs Stunden, wenn man eine Wallbox mit 7,4 kW Ladeleistung verwendet. Der Elektromotor liefert 76 PS. Sechs Versionen mit drei Längen und zwei Höhen werden verfügbar sein.

Äußerlich bekommt der Master eine neue Front mit serienmäßigen LED-Tagfahrlichtern in markentypischer C-Form sowie einen je nach Ausstattung chromumrandeten und mit horizontalen Chromspangen verzierten Kühlergrill. Die Kühlluftöffnung ragt steiler empor als beim Vorgänger und die Scheinwerfer sind nun horizontal geschnitten.

Innen erhält der Master ein komplett neues Armaturenbrett mit einer Vielzahl offener und geschlossener Staufächer. Neu sind eine (optionale) Ablage zum kabellosen Aufladen des Smartphones per Induktion, die ausfahrbare Easy-Life-Arbeitsfläche (Option) und das wie eine Schublade ausziehbare Easy-Life-Schubfach mit 10,5 Liter Inhalt an Stelle des konventionellen Handschuhfachs (Option).

Renault Master Facelift (2019)
Renault Master Facelift (2019)

Zudem gibt es ein neues Kombiinstrument, das unter anderem ein 5-Zoll-Display für den Bordcomputer beinhaltet. Der Monitor der optionalen Multimediasysteme Media Nav Evolution und R-Link Evolution ist künftig vollständig ins Cockpit integriert. Weitere Neuheit beim Media Nav Evolution: Das System ermöglicht künftig die Smartphone-Integration via Android Auto und Apple CarPlay.

Renault Master Facelift (2019)

Zu den neuen Assistenzsystemen gehört neben einem Totwinkelwarner, einem Notbremsassistenten und einem Spurverlassenswarner auch der Renault Rear View Assist. Das System beobachtet mit einer Kamera das Verkehrsgeschehen hinter dem Fahrzeug und projiziert das Bild in ein 7-Zoll-Display an Stelle des Innenrückspiegels. Nachfolgende Verkehrsteilnehmer sind ab einer Distanz von vier Metern hinter dem Heckabschluss in vollem Umfang sichtbar. Das System ist auf mittlere und größeren Entfernungen ausgereichtet, ersetzt also nicht die auf den Nahbereich ausgelegte Rückfahrkamera. Aus Sicherheitsgründen aktiviert sich der Renault Rear View Assist auch nur bei eingelegtem Vorwärtsgang. Weitere Assistenzsysteme sind der serienmäßige Seitenwindassistent und die Anhängerstabilitätskontrolle und der als Sonderausstattung angebotene Fernlichtassistent.

Renault Master Facelift (2019)
Renault Master Facelift (2019)

Insgesamt können die Kunden ab Werk zwischen mehr als 300 Master-Varianten wählen. Der Master ist weiterhin in drei Radständen von 3,18 bis 4,33 Metern und vier Längen von 5,08 bis 6,88 Metern erhältlich. Hinzu kommen drei Laderaumhöhen von 1,7 bis 2,14 Metern. Sie ermöglichen im Kastenwagen zwischen 8 und 17 Kubikmeter Laderaumvolumen. Der Master mit Kofferaufbau bietet bis zu 22 Kubikmeter Ladekapazität.

Auch bei den Karosserieformen und -arten gibt es viel Auswahl. Renault offeriert den Master unter anderem als Kastenwagen mit Einzel- und Doppelkabine. Die Kastenwagen-Versionen sind im Laderaum verblecht, teilverglast oder rundum verglast lieferbar. Für Gewerbetreibende gibt es Optionen wie einen Nebenantrieb am Motor oder Getriebe, Heckflügeltüren mit 270 Grad Öffnungswinkel oder Holzboden und verkleidete Seitenwände im Laderaum. Im aktualisierten Master gibt es neue, ergonomisch geformte Griffe für einen leichteren Ein- und Ausstieg neben den seitlichen Schiebetüren und der rechten Hecktür.

Als weitere Master-Varianten sind der Kofferaufbau und das Plattform-Fahrgestell erhältlich. Hinzu kommen Fahrgestell, Drei-Seiten-Kipper und Pritsche, jeweils mit Einzel- oder Doppelkabine. Der Combi mit bis zu neun Plätzen für den gemischten Güter-/Personentransport und der Bus mit 17 Plätzen komplettieren das Modellprogramm.

Markteinführung für den neuen Master ist im September 2019.

Bildergalerie: Renault Master Facelift (2019)