GTstreet RS, dieser Name hat bei Porsche-Tuner Techart eine schillernde Vergangenheit. Bezeichnet wird so traditionell ein Hardcore-Umbau auf Basis des 911 Turbo. Auf dem Anfang März startenden Genfer Autosalon zeigen die Leonberger nun ihre neueste Interpretation des Extrem-Elfers. Basis ist der 911 Turbo S der Baureihe 991.2. Das Auto ist auf 10 Exemplare limitiert.

Optisch werden wie immer keine Gefangenen gemacht. Der GTstreet RS 2019 erhält ein Forged-Design-Carbon-Bodykit irgendwo zwischen GT2 RS und Strandpromenade von St.Tropez. Dabei sind die Carbonfasern in unregelmäßiger Struktur angeordnet. 

Die neue Frontschürze mit Carbon-Frontspoiler und aktiver Frontspoilerlippe soll die Anströmung von Wasser- und Ölkühler optimieren. Dazu gibt es zusätzliche Bugleuchten, Sichtcarbon-Airframes und seitlich positionierte Flaps, die für mehr Anpressdruck vorne und einen verbesserten cW-Wert sorgen sollen.

Die neuen Kotflügel mit integrierten Lamellen (wie beim GT2 RS und GT3 RS), die Radlaufverbreiterungen sowie die Seitenschweller sind ebenfalls aus Kohlefaser. Die zusätzlichen Lufteinlässe in den Fondseitenteilen sollen die Ladeluftkühlung verbessern.

Die Carbon-Motorhaube ist bei jedem GTstreet RS ein Unikat mit einlackierter Editionsnummer. Wie beim aktuellen 911 GT3 RS sorgen sogenannte NACA-Lufteinlässe für zusätzliche Bremsenkühlung.

Am Heck des Techart-Monsters gibt es eine Ansauglufthutze auf dem Heckdeckel, sowie einen überaus prägnanten Heckspoiler mit zusätzlichen Winglets, der die Hinterachse noch besser in den Boden drücken soll. Außerdem dabei: Ein deutlich präsenterer Heckdiffusor aus dem mittig die vier runden Endrohre der neuen Titan-Klappenauspuffanlage hervorlugen.

Für ein wenig Gewichtsersparnis sorgen Heck- und Seitenscheiben aus Dünnschicht-Glas. Das Material finden Sie übrigens auch an Ihrem Smartphone oder Tablet.

Techart GTstreet RS basiert auf dem Porsche 911 Turbo S

Wir würden nicht behaupten wollen, dass so ein serienmäßiger 911 Turbo S ein Problem mit Leistung hat, dennoch legt Techart auch hier nochmal mächtig nach. Der 3,8-Liter-Biturbo-Boxer erhält neue VTG-Lader samt der ein oder anderen Optimierung in der Motor-Peripherie und pusht die Power so von 580 PS und 750 Nm auf 770 PS und 920 Nm.

Vorläufig gibt man den 0-100-km/h-Wert mit 2,5 Sekunden an. 0-200 km/h sollen in 8,1 Sekunden gehen. Die potenziell mögliche Höchstgeschwindigkeit des GTstreet RS soll bei 360 km/h liegen. Mit Rücksicht auf die Straßenreifen des Autos macht man jedoch bei 340 Sachen Schluss. 

Diese messen 265mm vorne/ 325 mm hinten und sitzen auf geschmiedeten 20-Zöllern, die man bei Techart neuerdings mit Carbon-Aero-Ringen ausstatten kann. Die Teile sollen Luftverwirbelungen an den Rädern reduzieren und die Bremse vor Steinschlägen schützen. Außerdem sehen sie mit ihrem aufgemalten RS-Schriftzug ziemlich cool aus.

Beim Fahrwerk bietet der Veredler seiner Kundschaft verschiedene Optionen. Highlight ist ein Gewindefahrwerk mit PDCC (Porsches aktiver Wankstabilisierung) -Anbindung. Auch ein Noselift-System ist zu haben. Bei so viel sündteurem Carbon an der Front sicher nicht die schlechteste Idee. 

Techart GTstreet RS basiert auf dem Porsche 911 Turbo S

Im komplett individuell auskleidbaren Innenraum setzt Techart beim neuen GTstreet RS vor allem auf Alcantara, Leder und ... ähm ... Schurwolle. Wer sich fragt, was ein Schaf auf dem Sitz eines Supersportwagens zu suchen hat, dem sei gesagt: Das Material ist robust, pflegeleicht und schwer entflammbar. So gut wie alles, was Sie sonst anfassen können (inklusive Fußboden) ist mit Alcantara bezogen. 

Zu einer zehn Luxus-Autos umfassenden Edition gehören natürlich auch die passenden Accessoires. Techart liefert Rennhelm, Helmtasche und Bordmappe als handgefertigte Einzelstücke. 

Was die Preise betrifft, gibt der Tuner nur Richtwerte an, da "jeder Techart GTstreet RS ein Einzelstück ist". Das merkt man auch, wenn man sich die Kosten am Beispiel des Genfer Messeautos ansieht. Summa summarum liegen wir hier bei 170.789 Euro. Ohne den selbst mitzubringenden 911 Turbo S, versteht sich. 

 

Bildergalerie: Techart GTstreet RS 2019 auf Basis Porsche 911 Turbo S