Laut Audi verbringt der durchschnittliche US-Fahrer fast 300 Stunden pro Jahr hinter dem Lenkrad. Das sind immerhin sieben Arbeitswochen à 40 Stunden jährlich. Nun stellt die Marke ein System vor, das zumindest die Ampelstopps reduzieren soll. Dabei wird dem Fahrer angezeigt, bei welcher Geschwindigkeit er die Grüne Welle erwischt. Das System gibt es allerdings nur für die USA.
Ganz neu ist die Idee mit dem Grüne-Welle-Assistent nicht: Schon seit 2006 forscht Audi an einem solchen System, das damals noch Travolution genannt wurde. 2010 Das System nennt sich Green Light Optimized Speed Advisory (GLOSA). GLOSA basiert auf Car-to-X-Kommunikation: Wenn sich das Auto der Ampel nähert, sendet die Ampel die Informationen über ihren Status (rot, gelb oder grün) und ihre Schaltzeiten an einen Server von Audi-Partner Traffic Technology Services (TTS). Der Server berechnet daraus und aus der Position des Autos die Geschwindigkeitsempfehlung und sendet sie über eine Mobilfunk-Datenverbindung ins Audi-Cockpit.
GLOSA ergänzt die bereits 2016 eingeführte Traffic Light Information (TLI), die dem Fahrer bei Annäherung an eine rote Ampel nur die Zeit bis zur nächsten Grünphase anzeigt. TLI wird inzwischen in 13 US-Metropolen unterstützt, darunter Dallas, Denver, Houston, Las Vegas, Los Angeles, New York, Orlando, Phoenix, San Francisco und Washington DC. In den gleichen 13 Städten funktioniert nun auch GLOSA.
Was heute nur ein praktisches Assistenzsystem ist, könnte in Zukunft unbedingt notwendig sein. Denn autonom fahrende Autos müssten die Information über den Ampelstatus wohl auf einem ähnlichen Weg erhalten. Doch Car-to-X-Kommunikation wird dann nicht reichen, Car-to-Car-Kommunikation müsste noch hinzu kommen. Nur so könnten zum Beispiel an den Four-Way-Stop-Kreuzungen der USA (Stop-Schilder an allen vier Einmündungen) die Vorfahrtsregeln eingehalten werden: In den USA fährt dann (nach kurzem Stopp) das Auto, das zuerst eingetroffen ist.