Lange mussten wir uns mit Bildern von Prototypen begnügen, doch nun ist sie endlich da, die Serienversion des Honda e. Das Elektroauto ist auf der IAA 2019 erstmals live zu sehen. Die Bilder zeigen, dass die endgültige Optik nicht viel von der der letzten Prototypen abweicht. Aber es gibt neue Angaben zum Antrieb und endlich auch die Preise.

Als Reichweite gab Honda bisher "mehr als 200 Kilometer" an, nun heißt es "mehr als 220 Kilometer". Auch diese Zahl ist noch recht bescheiden, wenn man mit den Konkurrenten vergleicht: Der Peugeot e-208 schafft 340 Kilometer nach WLTP, der Opel Corsa-e ist mit 330 WLTP-Kilometer angegeben und der Renault Zoe Z.E. 40 mit 300 WLTP-Kilometer.

Den Honda e wird es in zwei Varianten geben, die den gleichen Akku (35,5 kWh), aber unterschiedliche Elektromotoren haben:

  Leistung / Drehmoment Basispreis (vor Förderung) Basispreis (nach Förderung)
Basisversion 136 PS / 315 Nm 33.850 Euro 29.470 Euro
Advance 154 PS / 315 Nm 36.850 Euro 32.470 Euro

Der Unterschied zwischen dem Preis vor Förderung und nach Förderung beträgt 4.380 Euro. Dieser krumme Betrag ergibt sich aus dem staatlichen Zuschuss und der Honda-Prämie von jeweils 2.000 Euro sowie dem um 380 Euro geringeren Mehrwertsteuer-Betrag. Für den Advance gibt es auch eine Finanzierung von Honda mit einer Monatsrate ab 349 Euro.

Den Sprint auf Tempo 100 soll das Auto in etwa acht Sekunden schaffen. Auf welche Leistungsversion sich das bezieht, teilt Honda nicht mit. Offiziell bekannt ist aber, dass der Elektromotor die Hinterräder antreibt. Aufgeladen wird das Auto über eine Buchse unter der schwarzen Fläche auf der vorderen Haube. An der Schnellladesäule kann man die Batterie in 30 Minuten zu 80 Prozent aufladen. Daten zu Außenmaßen und Kofferraumvolumen fehlen noch.

Wie die Studie hat auch die Serienversion Kameras statt Außenspiegeln:

Bildergalerie: Honda e (2020): Bilder von der Rückspiegel-Kamera

Die Türklinken verschwinden serienmäßig bündig in der Karosserie. Außerdem hat der Honda e Außenkameras statt konventioneller Außenspiegel. Zu den Vorteilen der Kameras gehört laut Honda neben der besseren Aerodynamik auch die bessere Sicht. Der Fahrer kann zwischen einer Normalansicht auch eine Weitwinkelansicht wählen. Tote Winkel werden in der Normalansicht um rund zehn Prozent und in der Weitwinkelansicht um etwa 50 Prozent reduziert, so Honda. Das Rückwärtsfahren wird durch die Einblendung von Hilfslinien auf den Monitoren erleichtert. 

Innen hat der Honda e gleich fünf Displays. Das Cockpit dürfte aussehen wie auf diesem Bild von Februar 2019: 

Honda e-Prototype

Links und rechts sind die 6,0-Zoll-Monitore angeordnet, die die Außenkamerabilder zeigen. Dazwischen bauen sich das Instrumentendisplay sowie zwei weitere Monitore auf. Mit fünf Displays zieht der Honda e sogar mit dem Porsche Taycan gleich, den es ebenfalls mit bis zu fünf Displays gibt.

Ansonsten gibt es ein die Breite betonendes Armaturenbrett. Bei den Materialien setzt Honda auf unlackiertes, natürlich wirkendes Holz, schwarze Bedienelemente  und dezenten grauen Stoff. Auch das neue Bild von der Serienversion zeigt diese Elemente:

Honda e (Serienversion)

Die Bedienung erfolgt über die Touchscreens oder über eine Sprachsteuerung. Auch ein Personal Assistant steht zur Verfügung, der Künstliche Intelligenz (KI) verwendet. Er wird mit "OK Honda" oder per Touchscreen aufgerufen und unterstützt sogar Unterhaltungen. Eine "Honda+"-App ermöglicht den Fernzugriff auf das Fahrzeug, zum Beispiel kann die Klimatisierung gestartet werden. Auch der Ladezustand lässt sich abrufen. Der Honda e lässt sich zudem via Smartphone-App verriegeln und öffnen, sodass das Handy zum Schlüssel wird.

Die Bilder zeigen auch, dass es ein eingebautes Navigationssystem und etliche Assistenzsysteme geben wird, so einen Spurhalteassistenten, ein Antikollisionssystem und einen Totwinkelwarner:

Honda e (Serienversion)

Vom e Prototype gibt es bereits ein kleines Video:

 

Der elektrisch angetriebene Kleinwagen wurde zuerst 2017 auf der IAA als Urban EV Concept vorgestellt und dann wieder auf dem Genfer Salon 2019 als e Prototype gezeigt. Später im Frühjahr folgten ein paar Detailfotos von der Serienversion.

Bildergalerie: Honda e Prototype

Der Wagen ist Teil der Elektromobilitätsstrategie von Honda, nach der 2025 zwei Drittel der in Europa verkauften Autos Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeuge sein sollen. Reservieren kann man den Honda e bereits seit dem 21. Mai 2019. Wer dies bereits getan hat, erhält in Kürze eine Einladung, sich mit dem örtlichen Händler in Verbindung zu setzen und einen der ersten Honda e zu bestellen. Produktionsstart ist noch 2019, doch die Auslieferungen beginnen erst im Frühsommer 2020.

Bildergalerie: Honda e (Serienversion)