Sie wollen ein Modellauto des neuen Ford GT oder des bald erscheinenden Focus RS? Kein Problem, gehen Sie in ein Geschäft, auf dem ,Modellbau" oder ,Toys`R`Us" steht und holen Sie sich eins. Zu einfach, zu ordinär oder zu sehr 20. Jahrhundert? Haben Sie ein Glück, dass es Ford gibt. Denn das blaue Oval hat nun (als erster Autohersteller der Welt, sagt Ford) einen 3D-Shop im Internet eingerichtet. In diesem 3D-Shop gibt es die aktuellen Sportmodelle wie den GT, den Focus RS, den Mustang Shelby GT350 oder den Fiesta ST. Allerdings nicht, wie Sie sie kennen, sondern quasi auf ein Nichts zusammengepresst und zwar in ziemlich komplexen 3D-Druckdaten.

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Diese 3D-Druckdaten warten nur darauf, von Ihnen erworben und heruntergeladen zu werden. Anschließend können Sie ihren heimischen 3D-Drucker damit füttern, irgendwas tun, das ziemlich viel Zeit totschlägt und schwups, schon nach wenigen Stunden steht ihr 3D-gedruckter Mini-Ford vor Ihnen. Sollten Sie kein 3D-Druck-Pionier oder superreicher Technik-Nerd sein, können Sie aber auch einfach ein von Ford vorgedrucktes Modell erwerben. Ein bereits ausgedruckter, limitierter und mehrfarbiger Ford GT aus Sandstein kostet in Fords 3D-Shop 230 US-Dollar (202 Euro). Die anderen Modelle sind einfarbig, aus ABS-Kunststoff und kosten als Druckdatei 4,99 US-Dollar (4,39 Euro). Will man sie bereits fertig vorgedruckt kaufen, werden 39 US-Dollar (etwa 34 Euro) fällig. Erwarten Sie aber nicht unbedingt die höchste und detailgetreueste Stufe meisterhaften Modellbaus. Es geht hier wohl eher darum, zu zeigen, was mittlerweile mit 3D-Druck für relativ wenig Geld möglich ist.

Ford als 3D-Druck-Pionier
Außerdem ist Ford ziemlich stolz auf seine Vorreiter-Rolle in der Welt des neuartigen und alles verändernden Drucks. In Dearborn (Michigan) und Köln versteht man sich als einer der Pioniere der 3D-Drucktechnologie. Unter anderem kaufte man bereits 1988 den weltweit ersten 3D-Drucker, wobei man sich gar nicht vorstellen möchte, wie groß und unglaublich langsam dieses Trumm gewesen sein muss. Mittlerweile stellt Ford einen Großteil seiner Protoypen-Bauteile mit Hilfe des 3D-Drucks her. Beim Supersportler Ford GT waren es unter anderem das Lenkrad oder der Ansaugkrümmer. Auf Basis von CAD-Dateien werden die Fahrzeugteile schichtweise hochfein aufgeschlüsselt, ausgedruckt und anschließend Schicht für Schicht mit einem Laser in Form gebracht. Je nach gewünschter Belastbarkeit kommen Kunststoff, Sand oder Metall als Druckmaterialien zum Einsatz. Bald könnten weitaus belastbarere und wesentlich schneller trocknende Harze den 3D-Druck im Automobilbau weiter nach vorne bringen. Ford-Designer in den USA haben die Technologie bereits verwendet, um kleinere Innenteile für den Ford Focus Electric und den Ford Transit Connect zu erstellen.

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