Das meistverkaufte Hybridauto in Italien ist in Wirklichkeit ein Mildhybrid: der Fiat Panda Hybrid. Den Winzling gibt es jetzt auch in einer Sport-Version mit etwas mehr Pepp.

Ein guter Grund, diese Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests dem italienischen Kleinstwagen mit dem 1,0-Liter-Benziner zu widmen. Auf unserer Standardstrecke, die über 360 Kilometer von Rom nach Forlì führt, ergab sich dabei ein Durchschnitt von 4,20 Liter/100 km. Beim derzeitigen deutschen Durchschnittspreis für Super E10 von 1,50 Euro pro Liter ergeben sich damit Spritkosten von 6,30 Euro/100 km.

Niedriger Verbrauch

Im Ranking unserer Testergebnisse rangiert der Fiat Panda Sport Hybrid damit unter den besten Benzinern mit Mildhybrid-System, knapp vor dem Lancia Ypsilon Hybrid mit dem gleichen Motor (4,25 Liter) und dem Suzuki Ignis 1.2 Hybrid 4WD (4,40 Liter).

Fiat Panda Sport (2020)

Besser als der Panda Sport Hybrid waren der Ford Fiesta 1.0 Ecoboost Hybrid 125 PS (4,15 Liter) und der Suzuki Swift 1.0 Hybrid (4,10 Liter), sowie überraschenderweise der Fiat Panda City Cross Hybrid (3,90 Liter) und der deutlich größere Hyundai i30 1.0 T-GDI 120 PS (ebenfalls 3,90 Liter). Die beiden Letztgenannten sind die sparsamsten Mildhybride, die wir bisher getestet haben.

Praktisch und schön einfach

Der von uns getestete Panda Sport Hybrid hat eine mattgraue Metallic-Lackierung, das Pandemonio-Paket mit roten Bremssätteln, sowie Extras wie Parkpiepser hinten, elektrisch verstellbare Spiegel. Die Sechsgang-Schaltung und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen sind Serie. Der deutsche Listenpreis ohne Extras liegt bei 13.690 Euro.

Fiat Panda Sport 2020

Die getestete Version hat die bekannten Vor- und Nachteile des Panda. Er bietet eine hohe Alltagstauglichkeit, eine hohe Sitzposition, ein praktisches Cockpit, doch die Oberflächen der Materialien sind verbesserungswürdig. Der Dreizylinder-Motor mit der Bezeichnung 1.0 GSE lässt den 1,2-Liter-Vorgänger nicht vermissen, auch wenn es ihm ein wenig an Schwung und Drehmoment fehlt.

Fiat Panda Sport (2020)

Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

Der Benzindurst des Fiat Panda Sport Hybrid bleibt auch in den verschiedenen getesteten Verkehrssituationen niedrig, ob im Stadtverkehr, auf gemischten Strecken oder auf der (italienischen) Autobahn. Nur die Ergebnisse des Maximalverbrauchstest sind etwas ... rekordverdächtig.

Der 38-Liter-Tank sorgt für eine gute Reichweite, die um die 600 Kilometer liegt.

Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Stadtverkehr (Rom): 6,6 Liter/100 km, 573 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 4,9 Liter/100 km, 775 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 5,8 Liter/100 km, 653 km Reichweite
  • Spritspartest: 3,4 Liter/100 km, 1.117 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 13,8 Liter/100 km, 273 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm CO2-Emissionen
(NEFZ)
Verbrauch
(NEFZ)
Fiat Panda 1.0 GSE Hybrid Sport Benzin 70 PS Euro 6d-ISC-FCM 93 g/km 4,1 Liter/100 km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Fiat Panda 1.0 GSE Hybrid Sport
Deutscher Listenpreis: 13.690 Euro
Testdatum: 28. Mai 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 30 Grad/heiter, 24 Grad
Insgesamt während der Tests gefahren: 881 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 81 km/h
Reifen: Pirelli P Zero Nero GT - 195/45 R16

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,2 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 4,2 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,20 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,50 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 6,30 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

Bildergalerie: Fiat Panda 2020