Die Kompaktklasse – landläufig auch nach ihrem Begründer ,Golfklasse" genannt – ist hierzulande das meist verkaufte Segment. Und wohl kaum eine Fahrzeuggruppe lässt sich so vielfältig motorisieren, so reichhaltig ausstatten und so mannigfaltig individualisieren. Es ist allerdings, wie in allen Lebensbereichen, eine Frage des Geldes, das wir anlegen möchten, um einen Wagen nach unserem Geschmack zusammenzustellen. Wir können uns ein Auto relativ preisgünstig beim Händler kaufen und dann zum Tuner gehen und sagen ,Mach mal!" Oder wir kaufen uns ein Auto ab Werk, das nicht nur sofort schön heiß aussieht, sondern auch schon schön stark ist. Klar, das wird teurer, aber man bekommt ein nahezu perfekt abgestimmtes Mobil. Doch welches sollen wir nehmen? Das Angebot wird immer größer. Wir haben uns umgeschaut und drei starke Kompakt-Boliden mit den Muskeln spielen lassen. Verglichen haben wir den 265 PS starken Audi S3, den ebenfalls 265 PS leistenden BMW 130i und den Mazda 3 MPS mit 260 PS.
KAROSSERIE/INNENRAUM
Wir stellen unsere zusammengezählt 790 Pferdestärken nebeneinander und sehen bereits die ersten Unterschiede. Während Audi und Mazda mit ,S"- beziehungsweise ,MPS"-Bezeichnungen als Spitzensportler ihrer Reihe mit einer speziellen Sportoptik daherkommen, bildet der BMW einen nahezu biederen Kontrast zu den offensichtlicheren Sportlern. Das ist nicht nur der wahrlich unauffälligen Farbe unseres Testwagens geschuldet, er kommt auch ohne auffällige Spoiler, Schwellerverbreiterungen und aufgepeppte Schürzen daher. Man könnte sich gut ein nettes Vorruheständler-Ehepaar auf einem Sonntagsausflug darin vorstellen, wenn da nicht die 18-Zöller mit fetten 245ern hinten wären und vor allem der röhrende Sport-Sound aus Richtung Auspuff, der nach dem Starten unüberhörbar spielt.
Audi S3: Unschulds-Weiß ist nur Schein
Ganz anders der Audi: Wo ,S" dransteht, muss auch ,S" drin sein. Deutlich ist der Unterschied zu seinen schwächeren Brüdern zu sehen. Die bulligere Frontschürze, die breiteren Schweller und der Diffusor am Heck sprechen eine deutliche Sprache. Da kann auch das unschuldige Weiß nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Mobil eine besondere Rolle einnimmt. Dem Audi sieht man seine Ambitionen an: Er will spielen und Spaß haben. Das Auto in unserem Test ist übrigens ein Wagen vor dem Facelift, demnächst kommt der S3 aufgefrischt zu den Händlern.
Mazda: Platz da, hier kommt die Wehr
Auch der Mazda 3 MPS trägt seinen feuerwehrroten Sportdress mit sichtbarem Selbstbewusstsein. Der durchtrainierte Asiate ist vorn an einem vergrößerten Lufteinlass zu erkennen und beendet seinen markanten Auftritt nach hinten mit einem unübersehbar dicken Auspuff-Ende. Auch der Mazda steht auf mächtigen 18-Zöllern, die mit 215er Pneus bezogen sind. Dagegen nimmt sich das Audi-Schuhwerk fast bescheiden aus: 17 Zoll und 205er-Breite geben dem Ingolstädter Halt auf dem Asphalt. Unser Testwagen trägt allerdings noch die Winterstiefel, die Sommerräder sind ebenfalls im 18-Zoll-Format geformt.
Kofferraum: Ausreichend Platz
Bevor wir uns auf den Weg machen, laden wir unser Gepäck ein. Das gelingt problemlos: Alle drei Kandidaten haben einen ausreichend großen Kofferraum. Jeder bietet eine zweiteilig umlegbare Rücklehne, die Bank ist bei keinem Auto des Trios wickelbar. Dennoch eignen sich die drei Muskel-Spieler auch als Alltagsfahrzeuge. Das zeigt sich auch, als wir den Fond erobern: Beim BMW sitzen wir recht tief und mit genügend Knie- und Kopffreiheit. Der Mazda bietet den Gästen in zweiter Reihe einen super Kopfraum und Luft für die unteren Extremitäten. Platz hat der Audi ebenfalls genügend, nur das Einsteigen funktioniert aufgrund der Bauweise als Dreitürer etwas mühsam, weil wir uns erst an den Vordersitzen mit den in die Lehne integrierten Kopfstützen vorbeizwängen müssen. Der S3 kommt als Fünftürer ebenfalls erst im Sommer 2008 auf den Markt.
Sportgestühl im Audi
Viel lieber als hinten steigen wir weiter vorn ein. Unser Test-Audi bietet ein straffes Sportgestühl mit mehr als ausreichendem Seitenhalt. Die 3.300 Euro teuren Schalensitze sind dank des unten abgeflachten Sportlenkrades gut zu besetzen. Nur die hohen und stabilen Wangen drücken beim Ein- und Aussteigen an den Oberschenkeln. Etwas weniger rennstreckentauglich, aber nicht minder Halt gebend ist die elektrisch verstellbare Leder-Sitzanlage im BMW. Sie bietet zudem noch den Luxus einer verlängerbaren Oberschenkelauflage. Der Mazda bietet die am besten gepolsterten Sitze, auch hier kommt speziell ausgewiesenes Sport-Mobiliar mit ausreichend Seitenhalt zum Einsatz.
BMW: Mehr Salon als Sporthalle
Bei der Ausgestaltung der Innenräume unterscheiden sich unsere Kandidaten beträchtlich voneinander. Der BMW ist elegant eingerichtet, dunkle Töne kontrastieren mit sparsam verwendeten Alu-Applikationen. Insgesamt bietet der Bayer Nummer eins innen mehr einen Salon als eine Sporthalle. Das kann man vom Audi als Bayer Nummer zwei weniger behaupten: Neben dem bereits erwähnten, abgeflachten Lenkrad fallen die weiß vernähten Lederbezüge an Lenkrad und Handbremse ins Auge. Unsere Füße stehen auf einer Alu-Pedalerie. Das tun sie auch beim 3 MPS. Dieser kommt ebenfalls mit einem eigens eingerichteten Interieur. Rote Nähte am Leder, MPS-Schriftzüge auf den Sitzen und den Fußmatten kennzeichnen den stärksten Mazda 3 als eigenständiges Modell. Uhren mit roten Zahlen und senkrechten Zeigern bei Tourenzähler und Tachometer kennzeichnen auch in diesem Bereich den Sport-Anspruch.
FAHRWERK/LENKUNG
Das Wohlgefühl der Sitze im Mazda wird beim Fahrwerk fortgesetzt. Der Japaner ist von unseren drei Kandidaten am komfortabelsten abgestimmt. Das soll nicht heißen, dass er weich gefedert wäre: Der MPS ist trotzdem ein Kurvenräuber. Er ist in unserem Vergleich der Fronttriebler, was nicht ganz unbemerkt bleibt: Beim scharfen Anfahren spürt man schon die Antriebskräfte in der Lenkung. Jedoch hat die Traktionskontrolle den zerrenden Vorderwagen schnell im Griff und klebt den Gummi an den Asphalt. Ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse tut ein Übriges, um auch enge Kurven schnell und sicher durchwedeln zu können. Der Aufbau wankt dabei kaum.
S3: Kleben mit allen Vieren
Ein nahezu neutrales, ausgeglichenes Fahrverhalten kann man dem S3 bescheinigen, der seine Leistung auf den Allradantrieb quattro schickt. Durch den Vierrad-Antrieb ist der Ingolstädter Kompaktbolide im Kurvengewirr nahezu unschlagbar. Seine Fahrwerksabstimmung stellt ihn eindeutig in die Riege der Sportler. In diese Richtung geht auch die Abstimmung: Bodenwellen meldet der Ingolstädter Bolide doch recht deutlich nach innen.
BMW: Fahrwerk sehr straff abgestimmt
Der BMW ist mehr als straff gefedert. Für eine ambitionierte Fahrweise ist das ideal, aber im Alltag auf schlechterem Asphalt kann der flinke Bayer nahezu unbequem werden. Bodenwellen werden äußerst direkt nach innen gemeldet und schmälern den Komfort doch spürbar.
MOTOR/GETRIEBE
Kommen wir zu den Herzen unserer Sportler: Der BMW hat als einziger unserer Probanden einen Sechszylinder verbaut. Das Dreiliter-Aggregat gibt schon im Leerlauf mit einem blubbernden Grummeln zu verstehen, dass es nur wenig Lust auf Kuscheln hat und lieber eine etwas rasantere Gangart bevorzugt. Passanten schauen allerdings erst einmal verblüfft, wo das Grummeln herkommt, denn das äußere Erscheinungsbild unseres Testwagens ist, wie bereits erwähnt, alles andere als martialisch. Und genauso, wie er sich anhört, sprintet der BMW los. Schon vom ersten Gaspedalzucken an drängt der Münchner nach vorn. Der Vortrieb kommt dermaßen vehement, dass er am Anfang gewöhnungsbedürftig ist. Der Druck von unten, der Anzug im mittleren Drehzahlbereich und die Elastizität selbst noch im sechsten Gang bei Stadtgeschwindigkeit sind bemerkenswert sportliche Eigenschaften des Einsers. Die Sechsgang-Schaltung passt hervorragend dazu: Die Gänge lassen sich exakt und knackig wechseln, nur die Wege sind ein wenig lang.
Audi: Nicht ganz so bissig
Im Vergleich zum BMW klingt der Zweiliter-Motor im Audi richtig unterdrückt. Man hört ihm die Kraft nicht vordergründig an. Der Ingolstädter kommt auch nicht ganz so bissig von unten raus wie der BMW, reagiert nicht so spontan aufs Gas und ist insgesamt etwas leiser. Seine Schaltung verfügt ebenfalls über sechs Vorwärtsgänge, die sich auf den Punkt genau an die richtige Stelle platzieren lassen. Jedoch zeigt uns der S3, dass Eindrücke und Zahlen nicht immer übereinstimmen müssen: Der Ingolstädter sprintet in 5,7 Sekunden auf Tempo 100 und ist damit der Sprinterkönig in diesem Vergleich. Der BMW braucht für den Spurt bis zur Hunderter-Marke 6,1 Sekunden. Soviel benötigt auch der Mazda.
Mazda: Spontaner Druck
Die Geräuschentwicklung ist auch beim Vertreter aus Japan ein Genuss für unsere Ohren: Die 2,3-Liter-Maschine faucht regelrecht beim Gaswegnehmen und röhrt haut-kribbelnd beim Hochdrehen, allerdings ohne richtig aufdringlich zu werden. Aus dem Stand startet der stärkste Dreier-Mazda mit viel Druck und bietet vor allem für Zwischenspurts jede Menge spontane Kraft. Leider kommt die Sechsgang-Schaltung in puncto pack&knack nicht ganz an die beiden Mitbewerber heran. Die Box reagiert vergleichsweise hakelig und mit langen Wegen. Schade, da verschenkt Mazda viel Potenzial. Übrigens: Alle drei Sportler unseres Vergleiches werden 250 km/h schnell und alle drei haben auch keine Mühe, dieses Tempo zu erreichen.
Unter zehn Liter Verbrauch
Betrachten wir die Verbräuche: Laut dem jeweiligen Hersteller nehmen sich der BMW 8,3 Liter, der Audi 9,1 Liter und der Mazda 9,7 Liter aus dem Tank. Wir sind alle drei Fahrzeuge auf unserer 177 Kilometer langen, definierten Teststrecke gefahren. Dabei haben wir die Sportqualitäten nicht in Anspruch genommen, sondern sind mit einem alltäglichen Fahrstil unterwegs gewesen. Wir haben dabei für den BMW einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Liter, für den Audi einen Schnitt von 8,6 und für den Mazda einen Wert von 9,9 Liter ermittelt. Das zeigt, dass man auch 260-PS-Autos durchaus mit einem verhältnismäßig vernünftigen Verbrauch von unter zehn Liter bewegen kann.
AUSSTATTUNG/PREIS
Was kosten die kompakten Boliden? Bereits im Grundpreis gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Kandidaten. Der Audi ist mit 36.550 Euro der Teuerste im Bunde. Wenn wir die Ausstattungen wie das Navigationssystemt, die Schalensitze vorn, das Sportlenkrad, den CD-Wechsler und weitere Extras addieren, kommen wir auf einen Testwagenpreis von 46.660 Euro. Absolut kein Schnäppchen ist der BMW: Zum Fahrzeug-Grundpreis von 34.250 Euro kommt Zubehör wie eine elektrische Sitzverstellung, Sportsitze, das Navigationssystem und Xenon-Licht. Daraus errechnet sich ein Testwagenpreis von 49.767 Euro. Beim Nebeneinanderlegen der Einkaufslisten punktet eindeutig der Mazda: Zum MPS-Basispreis von nur 25.600 Euro kommt bei unserem Kandidaten ein Bose-Soundsystem, ein Navigationsgerät, Stoff-Leder-Bezüge für die Sitze und ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Alles in allem hat der Wagen aus unserem Vergleichstest einen Preis von 29.640 Euro.
KAROSSERIE/INNENRAUM
Wir stellen unsere zusammengezählt 790 Pferdestärken nebeneinander und sehen bereits die ersten Unterschiede. Während Audi und Mazda mit ,S"- beziehungsweise ,MPS"-Bezeichnungen als Spitzensportler ihrer Reihe mit einer speziellen Sportoptik daherkommen, bildet der BMW einen nahezu biederen Kontrast zu den offensichtlicheren Sportlern. Das ist nicht nur der wahrlich unauffälligen Farbe unseres Testwagens geschuldet, er kommt auch ohne auffällige Spoiler, Schwellerverbreiterungen und aufgepeppte Schürzen daher. Man könnte sich gut ein nettes Vorruheständler-Ehepaar auf einem Sonntagsausflug darin vorstellen, wenn da nicht die 18-Zöller mit fetten 245ern hinten wären und vor allem der röhrende Sport-Sound aus Richtung Auspuff, der nach dem Starten unüberhörbar spielt.
Audi S3: Unschulds-Weiß ist nur Schein
Ganz anders der Audi: Wo ,S" dransteht, muss auch ,S" drin sein. Deutlich ist der Unterschied zu seinen schwächeren Brüdern zu sehen. Die bulligere Frontschürze, die breiteren Schweller und der Diffusor am Heck sprechen eine deutliche Sprache. Da kann auch das unschuldige Weiß nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Mobil eine besondere Rolle einnimmt. Dem Audi sieht man seine Ambitionen an: Er will spielen und Spaß haben. Das Auto in unserem Test ist übrigens ein Wagen vor dem Facelift, demnächst kommt der S3 aufgefrischt zu den Händlern.
Mazda: Platz da, hier kommt die Wehr
Auch der Mazda 3 MPS trägt seinen feuerwehrroten Sportdress mit sichtbarem Selbstbewusstsein. Der durchtrainierte Asiate ist vorn an einem vergrößerten Lufteinlass zu erkennen und beendet seinen markanten Auftritt nach hinten mit einem unübersehbar dicken Auspuff-Ende. Auch der Mazda steht auf mächtigen 18-Zöllern, die mit 215er Pneus bezogen sind. Dagegen nimmt sich das Audi-Schuhwerk fast bescheiden aus: 17 Zoll und 205er-Breite geben dem Ingolstädter Halt auf dem Asphalt. Unser Testwagen trägt allerdings noch die Winterstiefel, die Sommerräder sind ebenfalls im 18-Zoll-Format geformt.
Kofferraum: Ausreichend Platz
Bevor wir uns auf den Weg machen, laden wir unser Gepäck ein. Das gelingt problemlos: Alle drei Kandidaten haben einen ausreichend großen Kofferraum. Jeder bietet eine zweiteilig umlegbare Rücklehne, die Bank ist bei keinem Auto des Trios wickelbar. Dennoch eignen sich die drei Muskel-Spieler auch als Alltagsfahrzeuge. Das zeigt sich auch, als wir den Fond erobern: Beim BMW sitzen wir recht tief und mit genügend Knie- und Kopffreiheit. Der Mazda bietet den Gästen in zweiter Reihe einen super Kopfraum und Luft für die unteren Extremitäten. Platz hat der Audi ebenfalls genügend, nur das Einsteigen funktioniert aufgrund der Bauweise als Dreitürer etwas mühsam, weil wir uns erst an den Vordersitzen mit den in die Lehne integrierten Kopfstützen vorbeizwängen müssen. Der S3 kommt als Fünftürer ebenfalls erst im Sommer 2008 auf den Markt.
Sportgestühl im Audi
Viel lieber als hinten steigen wir weiter vorn ein. Unser Test-Audi bietet ein straffes Sportgestühl mit mehr als ausreichendem Seitenhalt. Die 3.300 Euro teuren Schalensitze sind dank des unten abgeflachten Sportlenkrades gut zu besetzen. Nur die hohen und stabilen Wangen drücken beim Ein- und Aussteigen an den Oberschenkeln. Etwas weniger rennstreckentauglich, aber nicht minder Halt gebend ist die elektrisch verstellbare Leder-Sitzanlage im BMW. Sie bietet zudem noch den Luxus einer verlängerbaren Oberschenkelauflage. Der Mazda bietet die am besten gepolsterten Sitze, auch hier kommt speziell ausgewiesenes Sport-Mobiliar mit ausreichend Seitenhalt zum Einsatz.
BMW: Mehr Salon als Sporthalle
Bei der Ausgestaltung der Innenräume unterscheiden sich unsere Kandidaten beträchtlich voneinander. Der BMW ist elegant eingerichtet, dunkle Töne kontrastieren mit sparsam verwendeten Alu-Applikationen. Insgesamt bietet der Bayer Nummer eins innen mehr einen Salon als eine Sporthalle. Das kann man vom Audi als Bayer Nummer zwei weniger behaupten: Neben dem bereits erwähnten, abgeflachten Lenkrad fallen die weiß vernähten Lederbezüge an Lenkrad und Handbremse ins Auge. Unsere Füße stehen auf einer Alu-Pedalerie. Das tun sie auch beim 3 MPS. Dieser kommt ebenfalls mit einem eigens eingerichteten Interieur. Rote Nähte am Leder, MPS-Schriftzüge auf den Sitzen und den Fußmatten kennzeichnen den stärksten Mazda 3 als eigenständiges Modell. Uhren mit roten Zahlen und senkrechten Zeigern bei Tourenzähler und Tachometer kennzeichnen auch in diesem Bereich den Sport-Anspruch.
FAHRWERK/LENKUNG
Das Wohlgefühl der Sitze im Mazda wird beim Fahrwerk fortgesetzt. Der Japaner ist von unseren drei Kandidaten am komfortabelsten abgestimmt. Das soll nicht heißen, dass er weich gefedert wäre: Der MPS ist trotzdem ein Kurvenräuber. Er ist in unserem Vergleich der Fronttriebler, was nicht ganz unbemerkt bleibt: Beim scharfen Anfahren spürt man schon die Antriebskräfte in der Lenkung. Jedoch hat die Traktionskontrolle den zerrenden Vorderwagen schnell im Griff und klebt den Gummi an den Asphalt. Ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse tut ein Übriges, um auch enge Kurven schnell und sicher durchwedeln zu können. Der Aufbau wankt dabei kaum.
S3: Kleben mit allen Vieren
Ein nahezu neutrales, ausgeglichenes Fahrverhalten kann man dem S3 bescheinigen, der seine Leistung auf den Allradantrieb quattro schickt. Durch den Vierrad-Antrieb ist der Ingolstädter Kompaktbolide im Kurvengewirr nahezu unschlagbar. Seine Fahrwerksabstimmung stellt ihn eindeutig in die Riege der Sportler. In diese Richtung geht auch die Abstimmung: Bodenwellen meldet der Ingolstädter Bolide doch recht deutlich nach innen.
BMW: Fahrwerk sehr straff abgestimmt
Der BMW ist mehr als straff gefedert. Für eine ambitionierte Fahrweise ist das ideal, aber im Alltag auf schlechterem Asphalt kann der flinke Bayer nahezu unbequem werden. Bodenwellen werden äußerst direkt nach innen gemeldet und schmälern den Komfort doch spürbar.
MOTOR/GETRIEBE
Kommen wir zu den Herzen unserer Sportler: Der BMW hat als einziger unserer Probanden einen Sechszylinder verbaut. Das Dreiliter-Aggregat gibt schon im Leerlauf mit einem blubbernden Grummeln zu verstehen, dass es nur wenig Lust auf Kuscheln hat und lieber eine etwas rasantere Gangart bevorzugt. Passanten schauen allerdings erst einmal verblüfft, wo das Grummeln herkommt, denn das äußere Erscheinungsbild unseres Testwagens ist, wie bereits erwähnt, alles andere als martialisch. Und genauso, wie er sich anhört, sprintet der BMW los. Schon vom ersten Gaspedalzucken an drängt der Münchner nach vorn. Der Vortrieb kommt dermaßen vehement, dass er am Anfang gewöhnungsbedürftig ist. Der Druck von unten, der Anzug im mittleren Drehzahlbereich und die Elastizität selbst noch im sechsten Gang bei Stadtgeschwindigkeit sind bemerkenswert sportliche Eigenschaften des Einsers. Die Sechsgang-Schaltung passt hervorragend dazu: Die Gänge lassen sich exakt und knackig wechseln, nur die Wege sind ein wenig lang.
Audi: Nicht ganz so bissig
Im Vergleich zum BMW klingt der Zweiliter-Motor im Audi richtig unterdrückt. Man hört ihm die Kraft nicht vordergründig an. Der Ingolstädter kommt auch nicht ganz so bissig von unten raus wie der BMW, reagiert nicht so spontan aufs Gas und ist insgesamt etwas leiser. Seine Schaltung verfügt ebenfalls über sechs Vorwärtsgänge, die sich auf den Punkt genau an die richtige Stelle platzieren lassen. Jedoch zeigt uns der S3, dass Eindrücke und Zahlen nicht immer übereinstimmen müssen: Der Ingolstädter sprintet in 5,7 Sekunden auf Tempo 100 und ist damit der Sprinterkönig in diesem Vergleich. Der BMW braucht für den Spurt bis zur Hunderter-Marke 6,1 Sekunden. Soviel benötigt auch der Mazda.
Mazda: Spontaner Druck
Die Geräuschentwicklung ist auch beim Vertreter aus Japan ein Genuss für unsere Ohren: Die 2,3-Liter-Maschine faucht regelrecht beim Gaswegnehmen und röhrt haut-kribbelnd beim Hochdrehen, allerdings ohne richtig aufdringlich zu werden. Aus dem Stand startet der stärkste Dreier-Mazda mit viel Druck und bietet vor allem für Zwischenspurts jede Menge spontane Kraft. Leider kommt die Sechsgang-Schaltung in puncto pack&knack nicht ganz an die beiden Mitbewerber heran. Die Box reagiert vergleichsweise hakelig und mit langen Wegen. Schade, da verschenkt Mazda viel Potenzial. Übrigens: Alle drei Sportler unseres Vergleiches werden 250 km/h schnell und alle drei haben auch keine Mühe, dieses Tempo zu erreichen.
Unter zehn Liter Verbrauch
Betrachten wir die Verbräuche: Laut dem jeweiligen Hersteller nehmen sich der BMW 8,3 Liter, der Audi 9,1 Liter und der Mazda 9,7 Liter aus dem Tank. Wir sind alle drei Fahrzeuge auf unserer 177 Kilometer langen, definierten Teststrecke gefahren. Dabei haben wir die Sportqualitäten nicht in Anspruch genommen, sondern sind mit einem alltäglichen Fahrstil unterwegs gewesen. Wir haben dabei für den BMW einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Liter, für den Audi einen Schnitt von 8,6 und für den Mazda einen Wert von 9,9 Liter ermittelt. Das zeigt, dass man auch 260-PS-Autos durchaus mit einem verhältnismäßig vernünftigen Verbrauch von unter zehn Liter bewegen kann.
AUSSTATTUNG/PREIS
Was kosten die kompakten Boliden? Bereits im Grundpreis gibt es gravierende Unterschiede zwischen den Kandidaten. Der Audi ist mit 36.550 Euro der Teuerste im Bunde. Wenn wir die Ausstattungen wie das Navigationssystemt, die Schalensitze vorn, das Sportlenkrad, den CD-Wechsler und weitere Extras addieren, kommen wir auf einen Testwagenpreis von 46.660 Euro. Absolut kein Schnäppchen ist der BMW: Zum Fahrzeug-Grundpreis von 34.250 Euro kommt Zubehör wie eine elektrische Sitzverstellung, Sportsitze, das Navigationssystem und Xenon-Licht. Daraus errechnet sich ein Testwagenpreis von 49.767 Euro. Beim Nebeneinanderlegen der Einkaufslisten punktet eindeutig der Mazda: Zum MPS-Basispreis von nur 25.600 Euro kommt bei unserem Kandidaten ein Bose-Soundsystem, ein Navigationsgerät, Stoff-Leder-Bezüge für die Sitze und ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Alles in allem hat der Wagen aus unserem Vergleichstest einen Preis von 29.640 Euro.