Deutsche Autos genießen in Amerika schon immer einen guten Ruf. Während der Monterey Car Week findet jedes Jahr ein besonderes Treffen statt, bei dem nur deutsche Autos zugelassen sind. Hier findet sich alles, was das Herz begehrt. Typisch für die amerikanische Szene: Die Toleranz ist riesengroß. Erlaubt ist, was gefällt.
Auch wenn die Amis normalerweise ihre eigenen Marken bevorzugen, sind sie offen für Importautos. Während die stark vertretenen asiatischen Importe meist aus pragmatischen Gründen gewählt werden, spielen bei den deutschen Autos eher emotionale Gründe eine Rolle. Schließlich ist Deutschland das Land der unbegrenzten Autobahnen, was im Land der (sonst) unbegrenzten Möglichkeiten USA besondere Begehrlichkeiten weckt.
Bildergalerie: Legends of The Autobahn Monterey 2024
Nicht umsonst heißt das bekannteste Meeting für deutsche Autos "Legends of The Autobahn". Das Event, das im Rahmen der Monterey Car Week wie hier üblich auf einem edlen Golfplatz (den man hinterher garantiert einmal komplett neu begrünen muss) stattfand, wird von den drei größten Clubs gemeinsam organisiert. Hierbei arbeiten der der BMW Car Club of America, der Mercedes-Benz Club of America und der Audi Club of North America Hand in Hand. Eine tolle Sache, die so in Deutschland sicher nicht vorstellbar wäre...
Neben der unvermeidlichen Bewertung in unzähligen Klassen spielen auch die Hersteller munter mit. Vor allem BMW - in Kalifornien sehr stark - nutzt die Bühne für Präsentationen und zeigte starke Präsenz. So ließen es sich die Münchner nicht nehmen, den am Vormittag als Weltpremiere in Pebble Beach präsentierten M5 Touring bereits am Nachmittag bei den "Legends of The Autobahn" live zu zeigen. Im Schlepptau sein Limousinenbruder sowie fünf klassische BMW M5.
Damit rundete der Hersteller den wirklich starken BMW-Auftritt bei diesem Meeting ab. Highlights sind hier die vielen wirklich sehenswerten Klassiker, ein originaler M1 sowie einige gut gemachte Tuning-Umbauten. Und dann war da noch ein armer 850i, der zum Speedster mutieren musste. Die Qualität des Umbaus war so naja, aber die toleranten Amis feierten auch diese Idee.
Aber auch Mercedes ist traditionell begehrt bei den Amerikanern. Besonders ins Auge stachen einige Resto-Mods, bei denen in klassischen Karosserien hochmoderne Technik implantiert wurde. Eine nachgebaute "Rote Sau" und ein grüner 300 SL, bei dem alles auf links gekrempelt wurde, stehlen den zahlreichen SLR, SLS und sonstigen AMGs die Show. Dabei sind die Amis gewohnt tolerant und begeistern sich weniger für Originalität als für originelle Umbauten.
Bei Audi dreht sich alles um das Zauberwort Quattro. Vor allem die frühen RS 4 und RS 6 stehen hoch im Kurs, aber auch der R8 scheint langsam zum potenziellen Klassiker zu werden. Ein NSU Prinz zog die Zuschauer in seinen Bann, denn solch kleine Autos haben hier in Kalifornien wirklich Seltenheitswert. Aber auch ein paar Ur-Quattros waren vor Ort.
Fazit: Ein tolles Event mit einer sehr entspannten Atmosphäre, typisch kalifornisch eben. Es lebe die deutsch-amerikanische Freundschaft!