Wer nimmt eigentlich 2023 am Pikes Peak teil? Gute Frage, oder? Und ein Blick auf die Starterliste verrät, dass unter anderem Marken wie Ferrari, Porsche, Ford, KTM oder Radical am Start sind. Die Startnummer 4 trägt allerdings ein Fahrzeug, das bisher noch nicht in den Bergen von Colorado zu sehen war – der Radford Pikes Peak Edition. Noch nie von Radford gehört? Keine Sorge, hier finden Sie alles, was Sie darüber wissen müssen.

Zunächst einmal war Radford (früher bekannt als Harold Radford) ein Rolls-Royce- und Bentley-Händler, der in den späten 1940ern ein Geschäft für den Bau von Spezialkutschen aufbaute. In den 1960ern wurde das Unternehmen durch seine Luxusversionen von Mini-Modellen bekannt.

Diese Marke wurde vor etwa zwei Jahren vom ehemaligen Formel-1-Champion Jenson Button zusammen mit dem Fernsehmoderator und Autobauer Ant Anstead sowie dem Unternehmensberater und Rechtsanwalt Roger Behle wiederbelebt. Das erste Produkt wurde im August 2021 vorgestellt und nun wird Radford mit einer Rennversion dieses Autos am Pikes Peak 2023 teilnehmen.

Bildergalerie: Radford Type 62-2 Pikes Peak Edition

Die so genannte Radford Pikes Peak Edition basiert auf dem Typ 62-2, weist aber zahlreiche Modifikationen gegenüber dem straßenzugelassenen Fahrzeug auf. So wird beispielsweise das Aluminiumchassis des Type 62-2 durch ein Monocoque aus Verbundwerkstoffen ersetzt, das rund 23 Zentimeter breiter ist. Es gibt einen neuen vorderen und hinteren Hilfsrahmen, eine neue Aufhängungsgeometrie und einen neuen Unterboden. Aerodynamische Verbesserungen aus Kohlefaser rund um die Karosserie sorgen für mehr Abtrieb bei höheren Geschwindigkeiten, was für den Pikes Peak als entscheidend angesehen werden kann.

Angetrieben wird der Hardcore-Hobel von einem 3,5-Liter-V6-Kompressormotor, der nur den unteren Motorblock mit der Straßenversion teilt. Dieser Motor leistet rund 700 PS, die über ein sequenzielles Schaltgetriebe mit Schaltwippen an die Hinterräder übertragen werden. Radford schätzt, dass der Sprint von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde nur 2,2 Sekunden dauert und die Höchstgeschwindigkeit bei rund 255 km/h liegt. Wie ist das möglich? Die PP Edition wiegt nur rund 860 kg.

Radford wird den Hillclimb in Colorado mit Tanner Foust am Steuer in Angriff nehmen, der gegenüber Top Gear erklärte, dass das Auto "im Grunde nichts mit dem Straßenauto gemeinsam hat", abgesehen von "dem Design-Ethos und einigen Komponenten, aber alles andere ist entweder modifiziert oder eine maßgeschneiderte Version dessen, was im Straßenauto steckt."