Die Zukunft der BMW M GmbH nimmt jetzt die kantige und imposante Form eines großen SUVs an, das von einem übertriebenen und 750 PS starken Plug-in-Hybrid-Antrieb beschleunigt wird, der den BMW XM (so der Name des aktuellen Konzepts) zum stärksten Auto macht, das je in München entwickelt wurde. Ein fragwürdiges Aushängeschild für die Zukunft der Marke.
Als jedoch vor über einem Jahr Gerüchte über ein mögliches Fahrzeug der Motorsportabteilung aufkamen, dachten viele, es könnte die Form des BMW M1 Hommage annehmen. Dabei handelte es sich um eine Studie, die beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este 2008 vorgestellt und dann von BMW eingemottet wurde.
Geburtstagsgeschenk
Das Jahr der Präsentation war kein Zufall: 2008 war der 30. Geburtstag des BMW M1. Des von Giugiaro entworfenen Sportcoupés der späten 1970er-Jahre, das von dem 1972 von Paul Bracq entworfenen Turbo inspiriert wurde.
Ein Auto, das dank seiner unverwechselbaren Form und seines Motors – einem 3,5-Liter-Reihensechszylinder mit 277 PS und 330 Nm Drehmoment – sofort zum Klassiker wurde. Er sprintete in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, erreichte 265 km/h in der Spitze und war damit das schnellste deutsche Auto seiner Zeit. Und nicht zuletzt war er für die Geburt der BMW M-Saga verantwortlich.
Was gibt es also Besseres, als einem solchen Kultauto zu huldigen und ein von ihm inspiriertes Konzept zu präsentieren? So begannen Chris Bangle (der damalige Designchef von BMW) und Adrian van Hooydonk (der damalige Designdirektor von BMW), die Linien des neuen Coupés zu skizzieren. Dabei orientierten sie sich sowohl am M1 als auch am Turbo mit seiner besonders breiten Motorhaube und der abgeflachten Nase, die von der unvermeidlichen Doppelniere und den ultradünnen LED-Leuchten gekreuzt wird.
Die Lichter sind unter einer Klappe versteckt und nur sichtbar, wenn sie eingeschaltet sind. Wenn sie ausgeschaltet sind, werden sie fast unsichtbar und integrieren sich in die Linie, die den Kühlergrill kreuzt. Eine Möglichkeit, das Konzept der einziehbaren Lichter des ursprünglichen M1 wieder aufzugreifen und eine Lösung, die im Laufe der Jahre von allen Herstellern aus Sicherheitsgründen aufgegeben wurde.
Noch charakteristischer war das imposante und hochgezogene Heck mit dem BMW-Logo links und rechts, direkt über den ebenfalls sehr schmalen Rückleuchten. Dies war ebenso eine Anlehnung an den ursprünglichen M1 wie die Heckscheibe mit ihren zahlreichen Lamellen. Während die 456 produzierten BMW M1 verschiedene Karosseriefarben haben, wurde für den Turbo von 1972 die Farbe Orange (Valencia Orange) gewählt. Und orange war auch die Lackierung des BMW M1 Hommage.
Aerodynamik über alles.
Trotz des Fehlens jeglicher auffälliger Anhängsel verfügte der BMW M1 Homage über eine ausgefeilte Aerodynamik, wie zum Beispiel die perfektionierte Doppelniere, die die Luft zum Kühlsystem des Motors leitet. Oder die kleinen Flügel mit speziellen Öffnungen, die dasselbe tun.
Die technischen Daten wurden nicht bekannt gegeben, obwohl die Vermutung nahe lag, dass es sich bei dem Motor um den majestätischen V10 des damaligen BMW M5 (E60) handeln könnte. Er hätte sicherlich perfekt gepasst. Sowohl in Bezug auf den Schub als auch auf den Klang. Und in Kombination mit dem Heckantrieb hätte er sicherlich für einzigartige Eindrücke gesorgt.
Wir wissen jedoch, dass der BMW M1 Hommage eine einmalige Hommage blieb, auch wenn einige der Styling-Elemente später von van Hooydonk selbst aufgegriffen wurden (der später Senior Vice President of Design bei BMW wurde), um den BMW i8 von 2014 zu gestalten.