Den Namen Radford haben Sie wahrscheinlich noch nie gehört. Verständlich. Das britische Karosseriebauunternehmen gibt es nämlich seit den späten 1960er-Jahren nicht mehr. Doch jetzt haben der Designer Mark Stubbs, der Motorenspezialist Ant Anstead und der Formel 1-Weltmeister Jenson Button den Namen wiederbelebt.

Und das Ergebnis dieses Dreiergespanns von Talenten ist dieser wunderschöne Lotus Type 62-2 Coachbuilt By Radford – das erste neue Projekt des Unternehmens.

Inspiriert vom kultigen Lotus Type 62-Rennwagen von vor 60 Jahren, verbindet diese moderne Straßenversion Retro-Design-Elemente nicht nur mit modernen Fahrwerkskomponenten des neuesten Lotus Evora. In der Mitte sitzt auch ein aufgeladener 3,5-Liter-V6-Motor, der je nach Ausstattung bis zu 600 PS leistet.

Lotus Typ 62-2 Coachbuilt by Radford
Lotus Typ 62-2 Coachbuilt by Radford

Das Basismodell Typ 62-2 "Classic" leistet 436 PS. Das "Gold Leaf"-Modell verfügt über denselben Motor, der jedoch dank verbesserter Kolben und Nockenwellen auf 507 PS kommt. Das Spitzenmodell ist die "JPS"-Variante, die mit einem neuen Kompressor und einer veränderten Software ausgestattet ist und eine Gesamtleistung von 608 PS erreicht. "Gold Leaf" und "JPS" waren einst optisch auffällige Sponsoren des Formel-1-Teams von Lotus.

Das Classic-Modell ist serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe und optional mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet, während die Ausstattungsvarianten Gold Leaf und JPS ausschließlich das DCT nutzen und mit einem elektronischen Sperrdifferenzial ausgerüstet sind.

Die Classic- und Gold Leaf-Versionen fahren außerdem mit Vierkolben-AP-Racing-Bremsen vor, während die JPS-Version mit leistungsfähigeren Karbon-Keramik-Bremsen protzen kann.

Lotus Typ 62-2 Coachbuilt by Radford

Unabhängig von der Ausstattung verwendet jeder Typ 62-2 dasselbe Lotus-Monocoque-Chassis mit einem von Radford speziell entwickelten hinteren Hilfsrahmen, der die Steifigkeit und Agilität verbessert. Dieses Setup trägt auch dazu bei, das Leergewicht niedrig zu halten; der Type 62-2 bringt ein Trockengewicht von nur 1.000 Kilogramm auf die Waage. Das Unternehmen weist darauf hin, dass Jenson Button das Auto persönlich kalibriert hat, um ein "außergewöhnliches Lenkgefühl und Fahrer-Feedback" zu erreichen.

Stilistisch ist die Classic-Version das dezenteste Modell der Reihe. Sie kommt ohne Heckflügel aus und trägt vorne 17-Zoll- und hinten 18-Zoll-Räder. Das Modell Gold Leaf ist eine Hommage an den klassischen Lotus-Rennwagen mit einer Retro-Lackierung, einer auf die Rennstrecke ausgerichteten Aerodynamik und einem markanten "Doppel-Entenschwanz"-Spoiler, der speziell von Lotus angebracht wurde, um den Abtrieb auf der Rennstrecke zu verbessern. Und dieses Modell fährt auf 18- und 19-Zoll-Rädern.

Im Innenraum verfügt der Typ 62-2 über zwei "Außenspiegel"-Kameras, die ein Bild der Außenwelt auf die A-Säulen projizieren. Der Rückspiegel ist ebenfalls eine Kamera-nutzender Bildschirm – dank der massiven Rückwand – und ein 6,0-Zoll-Display befindet sich direkt hinter dem Lenkrad. Das digitalen Spielereien umfassen Wi-Fi- und Bluetooth-Konnektivität, so dass Sie den Ton Ihres Telefons über die fünf Lautsprecher im Innenraum abspielen können.

Radford sagt nicht, wie viel diese Schönheit kosten wird, aber da das Modell weltweit auf nur 62 Exemplare limitiert ist, können wir uns nicht vorstellen, dass der Typ 62-2 billig sein wird. Die Produktion wird im Werk des Unternehmens in Kalifornien im Laufe dieses Jahres beginnen und das erste Exemplar wird voraussichtlich Anfang 2022 auf die Straße kommen.

Bildergalerie: Lotus Typ 62-2 Coachbuilt by Radford