Es ist vermutlich die größte Nachricht des Jahres in der Autoindustrie - Bugatti und Rimac stecken nun unter einer Decke und sollen gemeinsam die nächste Hypercar-Generation entwickeln. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf der Elektrifizierung, was aber nicht bedeutet, dass Bugatti den Verbrennungsmotor in absehbarer Zeit aufgeben wird.
Die Molsheimer fit für die Zukunft zu machen, wird auf der anderen Seite jedoch mehr verlangen, als einfach den Rimac Nevera mit einem anderen Logo zu versehen. Die französische Luxusmarke wird eigene Entwicklungen brauchen und auch bekommen.
Joint-Venture-CEO Mate Rimac gelobte bereits, den ersten elektrischen Bugatti zu einem eigenständigen und von Grund auf neu entwickelten Produkt zu machen: "Manche Leute erwarten vielleicht, dass wir einen Nevera nehmen und ein Bugatti-Logo draufklatschen und das Ganze dann Bugatti nennen. Das wird definitiv nicht passieren. Das werden wir nicht machen. Ich bin ein Autoverrückter und während wir natürlich ein profitables Unternehmen kreieren wollen, werden wir nicht einfach das recyceln, was wir bereits haben."
Der erste Bugatti, der komplett ohne Verbrenner auskommt, soll vor Ende des Jahrzehnts vorgestellt werden. Bis dahin soll es bereits ein separates Modell mit einem "stark hybridisierten" Benzinmotor geben. Es ist unklar, ob das elektrifizierte Auto weiterhin auf den 8,0-Liter-Quadturbo-W16 aus dem Chiron setzen wird oder man es doch für schlauer hält, ein weniger pompöses Aggregat einzusetzen.
Wie es letztlich auch kommt, bei Bugatti wird sich in den nächsten Jahren einiges ändern. Das betrifft auch Neuerungen, die über den Wandel zu mehr Elektrifizierung hinausgehen. Die aktuelle Ein-Modell-Politik soll nämlich bald der Vergangenheit angehören. Laut Mate Rimac werden die angesprochenen Neuzugänge "nicht nur Hypercars sein". Zu deren Identität verriet der kroatische Unternehmer zwar noch nichts Konkretes, aber er sagte, sie würden "anders" und "sehr aufregend" sein.
Aktuell konzentriert sich Bugatti weiter auf die Produktion des Chiron. Es geht ja nach wie vor darum dessen geplante 500 Einheiten fertigzustellen. Das 300. Exemplar wurde in diesem Jahr bereits gefertigt. Einen langen Weg hat man mit dem Verkauf und Bau der restlichen Autos aber trotzdem noch vor sich. Weitere Sondereditionen dürften hier Abhilfe schaffen. Es scheint nämlich keinen Mangel an wohlhabenden Kunden zu geben, die nach der ultimativen Ausbaustufe des Verbrenners suchen, bevor die Elektromobilität endgültig das Zepter übernimmt.
Bildergalerie: Rimac Nevera
Quelle: Autocar