In Zeiten von E-Autos und Hybriden jedweder Couleur muss man über klassisch konzipierte Autos wie den Subaru BRZ und dessen Bruder Toyota GT86 dankbar sein. Das Rezept ist denkbar einfach, da es sich um einen "altmodischen" Sportwagen handelt: Ein 2+2-Coupé mit Saugmotor, Schaltgetriebe (eine Automatikversion ist ebenfalls erhältlich) und Hinterradantrieb.

Der Charme wirkt sofort und trotz sehr übersichtlicher Verkäufe in Europa profitiert das BRZ/GT86-Duo von großer Sympathie. Die Fangemeinde weiß, was sie an den beiden Fahrzeugen hat: Kleine Spaßmacher, die selbst Amateure in den Drift bekommen können.

Nur ein Turbomotor steht bei vielen Liebhabern weit oben auf dem Wunschzettel. Diese Bitte wird aber nicht erhöht, wie die jetzt vorgestellte zweite Generation des Subaru BRZ zeigt. Immerhin: Es gibt mehr Leistung. 

2022 Subaru BRZ Quartier arrière extérieur

Die gute Nachricht ist, dass sich das Rezept nicht wirklich ändert; es bleibt bei einem Boxer-Saugmotor, der Hubraum wächst von 2,0 auf 2,4 Liter. Wie angedeutet steigt die Leistung von 200 auf 230 PS und das Drehmoment von 205 auf 250 Nm. Wie bei der vorherigen Generation muss man also hochdrehen.

Subaru hat das Fahrwerk des BRZ überarbeitet, um das Auto "reaktionsfähiger und steifer" zu machen. So wurde beispielsweise die Steifigkeit der Vorderachse je nach Marke um 60 % erhöht und damit die Wendigkeit und das Handling verbessert. Insgesamt kündigt Subaru ein Auto an, das 50 Prozent steifer ist als die vorherige Generation. Die Federung ist die gleiche wie bei der scheidenden Generation, mit McPherson an der Vorderseite und Doppelquerlenker hinten. Der Schwerpunkt liegt jedoch etwas tiefer.

Im Moment gibt Subaru noch nicht die exakten Fahrleistungen bekannt, aber unsere amerikanischen Kollegen, die das Steuer übernehmen konnten, schätzen, dass der Sprint von 0 auf 100 km/h in etwa 5,7 Sekunden abgeschlossen werden kann.

Das Gewicht ist etwas höher als bei der Vorgängerversion, wiederum ohne echte offizielle Daten, da der Wagen noch nicht zertifiziert ist. Im Gespräch sind als Maximalwert rund 1.280 Kilo, etwa 35 Kilo mehr als bei der scheidenden Generation.

2022 Subaru BRZ Quartier avant extérieur
2022 Subaru BRZ Quartier arrière extérieur

In ästhetischer Hinsicht hat sich einiges geändert, die Designer haben das Styling des Autos völlig neu gestaltet. Der BRZ ähnelt zwar seinem Vorgänger, wirkt aber nun moderner und gefälliger. Im Inneren ist das Design des Armaturenbretts eher horizontal, hier setzt Subaru weiterhin auf einen gewissen Old-School-Charme. Aber es gibt ein neues 8,0-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem mit der neuesten Software der Marke.

Auch die BRZ erliegt dem Trend der digitalen Instrumentierung mit einem 7,0-Zoll-Bildschirm vor den Augen des Fahrers. Dieser Bildschirm passt sein Layout entsprechend dem gewählten Modus an. Im "Track"-Modus etwa werden der Drehzahlmesser mit Öldruck oder Motortemperatur hervorgehoben.

Das Subaru EyeSight-System, das serienmäßig in allen BRZ-Modellen mit Automatikgetriebe eingebaut ist, umfasst auch eine Reihe von Fahrhilfen. Dieses System umfasst einen adaptiven Tempomat, eine automatische Notbremsung und eine Spurverlassenswarnung.

2022 Subaru BRZ Sièges avant intérieurs
2022 Sièges arrière intérieurs Subaru BRZ
2022 Subaru BRZ Tableau de bord intérieur
2022 Infodivertissement intérieur Subaru BRZ
2022 Subaru BRZ Cluster de jauge intérieure

Im Moment hat Subaru die Preise für den neuen BRZ noch nicht festgelegt. Ein Modell, das bereits im nächsten Jahr auf den amerikanischen Markt kommen soll. Und was ist mit Europa? Ein Subaru-Sprecher sagte gegenüber Autocar, dass das Unternehmen "keine Pläne" habe, den Zweitürer nach Europa zu bringen, und dass er nur in den USA erhältlich sein werde.

Auch Subaru Deutschland bestätigt, dass die Neuauflage nicht auf den hiesigen Markt kommen wird. Mit Blick auf die Zulassungszahlen erscheint das plausibel: Lediglich 176 Subaru BRZ wurden 2019 in Deutschland neu zugelassen.

Im Allgemeinen ist die BRZ nicht das einzige Fahrzeug, das von dem "Problem" des europäischen Marktes betroffen ist. Stückzahlen und Emissions-Grenzwerte spielen hier eine Rolle. Bei Nissan zum Beispiel wird der neue 400Z voraussichtlich auch nicht nach Europa kommen. Noch nicht sicher ist es beim eng mit dem neuen Subaru BRZ verwandten Toyota GT86.

Um auf den alten Kontinent zu gelangen, werden die Sportwagenhersteller kaum eine andere Wahl haben, als diese Sorte Fahrzeug zu elektrifizieren. Dies wird bei dem BRZ/GT86-Duo nicht der Fall sein. Zumindest nicht für diese Generation.

Bildergalerie: Subaru BRZ (2021)