Es ist vollbracht: 26 Jahre nach dem Ende des bislang letzten Pick-ups im Modellprogramm stellt Jeep den neuen Gladiator vor. Premierenort ist die Los Angeles Auto Show (30. November bis 9. Dezember 2018). Im zweiten Quartal des Jahres 2019 soll der Gladiator auf dem US-Markt starten. Ob er auch den offiziellen Weg nach Deutschland schafft, ist derzeit noch unklar.
Pick-ups sind bei Jeep keine ungewöhnliche Sache: Schon zwischen 1947 und 1965 gab es ein solches Modell, man wollte damit das Programm nach dem Krieg für eine zivile Nutzung breiter auffächern. Auch den Namen Gladiator gab es bei Jeep schon einmal, nämlich zwischen 1962 und 1968. Von 1986 bis 1992 bot die Marke mit dem Comanche für lange Zeit ihren letzten Pick-up an. Und warum nun nach fast drei Jahrzehnten der Sinneswandel? Nun, der neue Gladiator tritt auf dem nordamerikanischen Markt im Segment der sogenannten Midsize-Trucks an. Dort tummeln sich Fahrzeuge wie der Chevrolet Colorado oder der Ford Ranger. Letzter Vertreter des Chrysler-Konzerns, zu dem Jeep gehört, war bis 2011 der Dodge Dakota. Seither klafft in dem Segment eine Lücke, da die schweren RAM-Pick-ups eine Liga höher spielen. Sie schließt jetzt der Jeep Gladiator.
Er soll Jeep zufolge der leistungsfähigste Vertreter seiner Klasse sein. Sehen wir uns also den Gladiator näher an: Optisch wirkt er wie ein Wrangler mit zusätzlicher Ladefläche, optional lässt sich die Windschutzscheibe abklappen. Weite Teile der Karosserie, darunter die abnehmbaren Türen, bestehen aus Aluminium, um das Gewicht zu senken. Auf dem US-Markt wird es den Gladiator in vier verschiedenen Ausstattungen geben: Sport, Sport S, Overland und Rubicon. Letztere stellt die ultimative Offroad-Variante mit Rock-Track-4x4-System, verstärkten Stoßfängern und zusätzlicher Getriebeuntersetzung dar. Für den Rubicon ist auch eine nach vorne gerichtete Kamera erhältlich, um im Gelände den Überblick zu behalten. Zur Wahl stehen bei allen Gladiator sieben oder 8,4 Zoll große Touchscreens samt Einbindung von Android Auto und Apple CarPlay
Apropos Gelände: Der Böschungswinkel vorne beträgt beim Jeep Gladiator 43,6 Grad, hinten sind es 26 Grad. Die Bodenfreiheit wird mit 28 Zentimeter angegeben. 76 Zentimeter stehen bei der Wattiefe zu Buche. Bis zu 3.470 Kilogramm kann der Gladiator ziehen, die Zuladung liegt bei 725 Kilogramm.
Bei den Motoren orientiert sich der neue Gladiator eng am Wrangler. Als Benziner ist der Pentastar-V6 mit 3,6 Liter Hubraum, 290 PS und 353 Newtonmeter Drehmoment an Bord. Eine manuelle Sechsgang-Schaltung ist hier serienmäßig, optional gibt es eine Achtgang-Automatik. Alternativ steht ein 3,0-Liter-Diesel mit 264 PS Leistung und 599 Nm bereit, hier ist die Automatik stets inbegriffen. Gebaut wird der Jeep Gladiator übrigens in Toledo, Ohio.