Noch vor dem offiziellen Debüt auf der Frankfurter IAA (14. bis 24. September 2017) hat Bentley die Details zu seinem neuen Zugpferd, der dritten Generation des Continental GT, bekanntgegeben. Lust auf ein paar beeindruckende Zahlen? Bitteschön: Der überarbeitete 6,0-Liter-W12 des neuen Conti GT leistet nun 635 PS und 900 Newtonmeter. Das Auto beschleunigt in 3,7 Sekunden von 0-100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 333 km/h. Das Wichtigste aber: Angeblich befinden sich in jedem Auto zehn Quadratmeter Holz.

Technisch vorn
Herrschaftszeiten, das klingt nach Überfluss. Aber der Continental GT 2018 strotzt nicht nur vor Luxus, er ist nun auch technisch sehr sehr weit vorne. Den Unterbau teilt er sich im Prinzip mit dem Porsche Panamera. Ganz eng verwandt mit dessen Getriebe ist auch die neue Achtgang-Doppelkupplung, welche den gewaltigen Kraftschwall nun über ein neuentwickeltes, vollvariables Allradsystem an die Räder schickt. Ein Schock für alte Bentley-Hasen dürfte sein, dass man nun auch in Crewe auf eine elektromechanische Lenkung setzt. Die hydraulischen Bentley-Lenkungen waren ein Genuss, man kann nur hoffen, dass das so bleibt. Fahrdynamisch wertvoll: Der neue Conti verfügt über ein 48-Volt-Bordnetz. Die adaptive Luftfederung kann damit ganz wunderbare Dinge anstellen. Roll- und Wankneigungen quasi eliminieren, zum Beispiel. Zu sehen ist das bereits beim Bentley Bentayga und dem Audi SQ7. Den Conti mit seinem verlängerten Radstand und dem weiter hinten angeordneten Motor sollte all das zum kurvengierigsten Bentley außerhalb von Le Mans machen.

80 Kilo leichter
Vor allem auch, weil er jetzt größtenteils aus Aluminium besteht, was seinen stattlichen Leib 80 Kilo leichter macht als bisher. Besagter Leib ähnelt dem des alten Conti zwar schon noch recht eindeutig, wirkt aber irgendwie schärfer, reduzierter, weniger hüftspeckig. Gerade vorne (nicht nur bei den Leuchten) erkennt man die Einflüsse der wundervollen Studie EXP 10 Speed 6.

Innen einfach WOW
Kommen wir zum Interieur und was würde man da bei einem Bentley anderes erwarten, als ein gewaltiges WOW? Die Briten nehmen Audis Virtual Cockpit in all seiner bedientechnischen Güte, spendieren ihm obendrauf aber ihren ganz eigenen opulenten Zauber. Außerdem hat das Armaturenbrett einen ziemlich grandiosen Trick auf Lager: Sollten Sie genug haben vom 12,3-Zoll-Panamera-Style-Touchscreen, dann legen Sie ihn doch einfach um. Er rotiert elektrisch und legt ein Trio sehr schicker Temperatur-Instrumente frei. Auch nicht so Ihr Ding? Einfach nochmal drehen und das Toblerone-Paneel verwandelt sich in ein elegantes, perfekt eingepasstes Dekor, bei dem nichts mehr Ihr verwöhntes Auge stört.

Individualisierung alter Schule
Und dann wäre da noch der ganz normale Bentley-Wahnsinn. Die Farbpalette umfasst bis zu 70 Töne, es gibt 15 Teppich-Optionen, acht verschiedene, handgefertigte Dekore und 15 verschiedene Leder. 21-Zöller sind Standard, aber man schraubt Ihnen auch 22-Zoll-Räder an, wenn Sie es ein wenig glamouröser mögen. Assistenzsyteme-technisch ist der neue Continental GT jetzt ebenfalls auf einem sehr ordentlichen Stand: Adaptiver Tempomat, aktiver Spurhalteassistent, 360-Grad-Kamera, Nachtsicht-Kamera – alles dabei. Die Liebe zum Detail hat bei Bentley ja schon vorher besser funktioniert als irgendwo sonst, nun scheint die Technik endlich mithalten zu können. Zu den Preisen hat man sich in Crewe noch nicht geäußert. Bis zum Start der IAA dürfte sich das geändert haben.

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