Im Jahr 1996 stellte Citroën den Berlingo vor: Ein geräumiger Transporter mit Van-Eigenschaften auf geringer Grundfläche zum günstigen Preis. Zwölf Jahre später zeigen die Franzosen nun den lang erwarteten Nachfolger. Wie bereits beim Ur-Modell ist auch der neue Berlingo baugleich mit dem Konzernbruder Peugeot Partner.

Vergrößerte Abmessungen
Das neue Modell ist größer als der Vorgänger geworden, um den Komfort zu erhöhen. Der Längenzuwachs beträgt 24 Zentimeter auf nun 4,38 Meter, die Breite wuchs um acht Zentimeter auf 1,81 Meter und der Radstand um dreieinhalb Zentimeter auf 2,73 Meter. Unverändert blieb allerdings die Höhe von 1,81 Meter, um zu gewährleisten, dass auch der neue Berlingo in Tiefgaragen Platz findet. Durch die vergrößerten Abmessungen soll der Berlingo nun eine großzügige Beinfreiheit von 24,5 Zentimeter im Fond aufweisen. Darüber hinaus bietet der Kofferraum mit 675 Liter im Normalzustand 51 Liter mehr Stauraum als der Vorgänger. Bei Beladung bis zum Dachhimmel sind 1.350 Liter Volumen möglich. Sofern die Sitze der zweiten Reihe ausgebaut werden, steigt die Ladekapazität sogar auf glatte 3.000 Liter an. Serienmäßig ist die rechte Schiebetür, auf der linken Seite kostet sie Aufpreis. Beide Türen geben jeweils eine 65 Zentimeter große Öffnung preis.

Variabler Innenraum
Zusätzlich bietet Citroën für den Berlingo eine Reihe von Variationsmöglichkeiten an. So sind die hinteren Sitze nicht nur klappbar, sondern auch vollständig herausnehmbar, wodurch die nutzbare Fläche hinter den Vordersitzen auf zwei Meter Länge vergrößert werden kann. Für den Fall von noch längerem Transportgut ist die Rückenlehne des Beifahrersitzes herunterklappbar. Die Rückbank im Berlingo besteht aus drei Sitzen, die je nach Ausstattung als drei gleich große Einzelsitze oder geteilte Sitzbank ausgeführt sind. Die Konfiguration mit drei Einzelsitzen ermöglicht den Einbau von individuell verstellbaren Rückenlehnen. Die Lehne des mittleren Sitzes kann heruntergeklappt werden und dient dann als Tablett, Armlehne oder Becherhalter. Außerdem sind hinter den Vordersitzen Klapptabletts montiert. Praktisch für Eltern: Der Beifahrersitz und die beiden äußeren Fondsitze haben Isofix-Kindersitzverankerungen mit einem dritten Befestigungspunkt in der Rückenlehne. Citroën betont, dass im Hinblick auf hohe Widerstandsfähigkeit bei intensiver Nutzung robuste und waschbare Materialien im Innenraum zum Einsatz kommen.

Der Ablagen-König
Vom Vorgänger übernommen wurde das so genannte Modutop-Dach. Es handelt sich dabei um ein Multifunktionsdach, welches neben zusätzlichen Dachfenstern eine Vielzahl von Ablagen anbietet. So gibt es ein Fach über der Windschutzscheibe, mittlere Ablagen in der ersten und zweiten Reihe, ein von zwei Seiten zugängliches Fach sowie eine in Längs- oder Querrichtung verwendbare Dachreling. In das Modutop-Dach integriert sind außerdem zusätzliche Lüfter und ein Parfumspender. Für die Varianten ohne Modutop bietet Citroën eine Reihe von inneren Dachträgern an, mit deren Hilfe Genstände bis zu einer Länge von zwei Metern innen unter dem Dach transportiert werden können. Bei Ausnutzung aller möglichen Staufächer ist ein Gesamtvolumen von 170 Liter möglich.

Mehr Komfort im neuen Berlingo
Um den Fahrkomfort zu verbessern, übernimmt der neue Berlingo das Fahrwerk des C4 Picasso. Zur Entlastung des Fahrers bietet Citroën zahlreiche Extras an, darunter die hintere Einparkhilfe, einen Tempomat und als Teil des Sicht-Pakets einen Lichtsensor. In allen mit ESP ausgestatteten Modellen ist eine Berganfahrhilfe serienmäßig, welche sich bei mehr als fünf Prozent Steigung oder Gefälle aktiviert. Weitere Komfortextras sind ein Audiosystem mit AUX-Anschluss und Bedienelementen am Lenkrad sowie eine 12-Volt-Steckdose mit herausnehmbarer Taschenlampe im Kofferraum.

Verbesserung der Sicherheitsausstattung
Hinsichtlich der Sicherheit zeigt sich der neue Berlingo im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich aufgewertet. Zur Serienausstattung gehören ABS, elektronische Bremskraftverteilung und ein Notbremsassistent. Zudem besitzt er vier Scheibenbremsen, die vorne innenbelüftet sind. Nur gegen Aufpreis sind ASR und ESP erhältlich. Serienmäßig besitzt der Berlingo nur zwei Airbags für Fahrer und Beifahrer, optional sind zwei Seitenairbags und Windowbags für die vorderen Insassen lieferbar.

Zwei Benziner und drei Diesel
Zum Marktstart im zweiten Quartal des Jahres 2008 steht der neue Berlingo mit einer breiten Motorenpalette bereit. Als Einstiegsbenziner wird ein 1,6-Liter-Ottomotor mit 88 PS angeboten. Sein maximales Drehmoment beträgt 132 Newtonmeter bei 2.500 U/min. Ebenfalls mit einem Hubraum von 1,6 Liter steht ein 109-PS-Benziner am Start. Die Selbstzünder starten bei 75 PS, desweiteren gibt es 90 und 109 PS. Der stärkste Diesel ist serienmäßig mit einem Partikelfilter ausgerüstet. Alle Aggregate sind mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Hinsichtlich der Preise macht Citroën noch keine Angaben, allerdings dürfte der Einstieg sich am schärfsten Konkurrenten, dem ebenfalls neuen Renault Kangoo orientieren. Dieser startet mit 68 Diesel-PS bei 15.150 Euro. Für preisbewusste Käufer soll aber das alte Modell unter dem Namen Berlingo First im Programm bleiben.

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