Opel Insignia Sports Tourer
Mit dem neuen Insignia Sports Tourer hat Opel ganz schön einen rausgehauen. Er wirkt deutlich eleganter, edler, wertiger als sein Vorgänger. Und als viele andere Autos in seiner Klasse. Mit 4,99 Meter Länge ist er auch ein ganzes Stück größer als die Konkurrenz. Selbst die nächsthöhere Gattung um E-Klasse, 5er und A6 überragt der neue Insignia. Sein Kofferraum wächst auf 1.640 Liter und er wird bis zu 200 Kilo leichter, was der Fahrdynamik enorm helfen sollte. In puncto Komfort- und Sicherheitsfeatures legt der große Opel mit intellligentem LED-Licht, belüfteten Massagesitzen oder den aktuellsten Assistenzsystemen (unter anderem adaptiver Tempomat und aktiver Spurhalteassistent) sehr ordentlich vor. Zur oberen Premium-Mittelklasse von Mercedes, BMW und Audi scheint aber in Sachen Innenraum-Anmutung und Infotainment schon noch ein ganzes Stück zu fehlen. Was bei einem vermutlich fünfstelligen Preisunterschied aber auch mehr als verschmerzbar ist.
VW Passat Variant
Der ewige Passat Variant ist nach wie vor der meistverkaufte Kombi Deutschlands. Die aktuelle Generation ist seit 2014 auf dem Markt. Warum auch sie wieder so beliebt ist? Weil sie sich keine Schwächen erlaubt, sehr fein verarbeitet ist und schöne Technik-Spielereien wie das großartige 12,3-Zoll-Active-Info-Display hat. Mit 4,77 Meter ist VWs Firmenwagen-Star zwar fast einen Viertel-Meter kürzer als der Insignia, sein Kofferraum ist mit 650 bis 1.780 Liter trotzdem viel größer. Mit 125-PS-Benziner startet der Passat bei 27.825 Euro. Der Insignia dürfte einen recht ähnlichen Basispreis haben. Sicher der Hauptkonkurrent für Opels neues Flaggschiff.
Skoda Superb Combi
Und wo wir gerade von Hauptkonkurrenten sprechen: Wenn es um Platzangebot pro Euro geht, kommt wirklich niemand am aktuellen Skoda Superb Combi vorbei. Seine 4,85 Meter lange Hülle ist wirklich ansehnlich und was sich darunter an Raum verbirgt, ist schlicht monumental. Mehr Beinfreiheit bietet derzeit wohl kein anderer Kombi und mit 660 bis 1.950 Liter Kofferraumvolumen sticht der Superb selbst das Mercedes E-Klasse T-Modell locker aus. Der Superb kann im Prinzip alles, was der Passat kann, nur mit mehr Platz und für etwas weniger Geld. Bei den Assistenzsystemen ist er in etwa gleich auf mit dem Insignia. Insgesamt wohl nach wie vor eine harte Nuss für den Opel, der aber womöglich fahrdynamisch leicht die Nase vorne haben könnte.
Mazda 6 Kombi
Die Vorteile des kürzlich aufgefrischten Mazda 6? Verführerische Optik, sehr vernünftige Fahrdynamik und ein Haufen Ausstattung für vergleichsweise überschaubares Geld. Auf 4,80 Meter Länge gibt es ordentliche, wenn auch keine überragenden Platzverhältnisse. Der Kofferraum hat mit bis zu 1.648 Liter Insignia-Format. Wer Allrad will, muss zu einem der sehr guten 2,2-Liter-Diesel greifen. Bei Assistenzsystemen, Infotainment, Innenraum-Ambiente und Komfort-Ausstattung hat der kurvige Japaner gegenüber dem neuen Insignia aber sicher das Nachsehen. Los geht es hier bei 25.690 Euro für den 145-PS-Benziner.
Peugeot 508 SW
Es klingt etwas abgedroschen, aber der Peugeot 508 SW ist sowas wie der Geniesser unter den Mittelklasse-Kombis. Er ist bereits seit 2011 auf dem Markt. Das letzte Facelift Ende 2014 hat ihm vor allem optisch und im Innenraum richtig gut getan. Der 508 kommt hochwertiger daher, als man vielleicht denken mag. Platz ist beim 4,83 Meter langen Peugeot in Hülle und Fülle vorhanden, der Kofferraum könnte mit 560 bis 1.598 Liter aber durchaus größer sein. Fahrkomfort ist eher die Stärke des großen Franzosen als ausgeprägte Dynamik. Empfehlenswert sind vor allem die Diesel mit 150 und 180 PS. Bei den Assistenzsystemen ist der 508 SW allerdings nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. Und auch preislich haben andere die Nase vorn. Der 120-PS-Basisdiesel startet bei 30.750 Euro.
Renault Talisman Grandtour
Seit Mitte 2016 hat Renault mit dem mutig und gelungen gezeichneten Talisman wieder einen großen Kombi im Programm. Beim Kofferraum (572 bis 1.681 Liter) können andere mehr und auf den ersten Blick wirkt er mit einem Basispreis von 28.950 Euro für den 110-PS-Diesel auch nicht gerade günstig, aber der Talisman hat durch die Bank sehr viel Ausstattung an Bord. Er ist der Avantgardist unter den Mittelklasse-Kombis. Innen sehr geräumig und loungig-edel eingerichtet, fühlt man sich sofort wohl. In Sachen Komfortausstattung und Assistenzsysteme kann er ebenfalls punkten. Allard gibt es nicht, ist aber die Vierradlenkung an Bord, geht es überraschend zackig ums Eck. Abzüge gibt es für die teils fummelige Bedienung und die etwas müden Diesel.
Mercedes E-Klasse T-Modell
Es mag vielleicht etwas weit hergeholt klingen, den Insignia mit einer Mercedes E-Klasse zu vergleichen, aber der neue Opel-Kombi ist nunmal gut fünf Meter lang und damit knapp sechs Zentimeter länger als ein T-Modell. Die Mutter aller Kombis ist in der neuesten Generation (seit Ende 2016) schlicht und ergreifend ein überragendes Auto geworden. Innen riesengroß, modern und sehr edel, mit einem gewaltigen und sehr clever nutzbaren Kofferraum (640 bis 1.820 Liter). Dazu gibt es modernstes Infotainment und die besten Systeme für autonomes Fahren, die man derzeit auf dem Markt findet. Auch diese E-Klasse ist kein Dynamiker, überragt aber in Sachen Fahrkomfort. Der neue Insignia wird trotz aller Verbesserungen nicht das Format der Kombi-E-Klasse erreichen. Muss er auch nicht, denn der Benz startet mit 184-PS-Benziner bei 48.665 Euro und die Aufpreisliste ist lang. Der Insignia dürfte mit vergleichbarer Motorisierung gut 15.000 Euro günstiger sein.
BMW 5er Touring
Ganz ähnlich sieht es beim Vergleich mit dem brandneuen BMW 5er Touring aus. Der Insignia Sports Tourer kommt näher, lässt aber qualitativ und Image-mäßig noch Respektabstand. Wenn der neue BMW im Juni 2017 auf den Markt kommt, gibt es auf 4,94 Meter Länge 570 bis 1.700 Liter Kofferraum. Geht sicher besser, was auch für den Platz im Fond gilt, aber darum geht es beim 5er-Kombi nicht unbedingt. Er ist der unangefochtene Fahrdynamiker. Komfort und Sportlichkeit verbindet keiner besser als er. Beim Thema Antrieb (190 bis 340 PS) ist er ebenfalls nicht zu schlagen. Und bei Infotainment, Vernetzung und autonomem Fahren kann ihm der Insignia auch nicht das Wasser reichen. Wer einen 5er will, lässt sich vermutlich nur sehr schwer umstimmen. Der Preis von mindestens 47.700 Euro für den 190-PS-Diesel (plus meterlanger Aufpreisliste) spielt da auch keine Rolle mehr.
Audi A6 Avant
Was Qualität, Haptik und Premiumanspruch betrifft, ist der 4,94 Meter lange Audi A6 Avant natürlich auch noch eine Liga über dem neuen Insignia Sportstourer angesiedelt. Und auch wenn er schon seit Anfang 2011 auf dem Markt ist (das letzte große Facelift gab es Ende 2014), wirkt er innen ein ganzes Stück satter und wertiger als der Opel. Der Kofferraum fällt mit 565 bis 1.680 Lieter eher ,lifestylig" aus, ansonsten sind die Platzverhältnisse aber hervorragend. Gerade mit quattro-Allradantrieb ist der A6 auch fahrdynamisch eine Wucht. Bei den Assistenzsystemen bietet er nicht ganz so viel Schnickschnack wie 5er, E-Klasse oder Volvo V90. Das wird sich mit der neuen Generation, die noch 2017 erscheinen soll, aber ändern. Als 150-PS-Diesel startet der A6 Avant bei 42.750 Euro. Hier liegt – zumindest bis der neue A6 erscheint – die Chance des deutlich günstigeren Opel.
Volvo V90
Mit dem alten Volvo V70 hätte der neue Insignia Sports Tourer sicher keine Probleme gehabt. Aber mit dem V90 haben die Schweden in allen Belangen einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht. Cockpit-Qualität, Fahrkomfort und Sicherheits-/Assistenzsysteme sind fraglos auf Niveau der deutschen Premium-Konkurrenz. Ausserdem sieht der V90 absolut hinreißend aus und hat richtig viel Platz im Fond. Für ein 4,94 Meter langes Auto ist der Kofferraum (560 bis 1.526 Liter) jedoch mehr als dürftig. Bei Innenraum und Image dürfte der neue Insignia es gegen den V90 sehr schwer haben. Allerdings startet der Skandinavier bei 42.450 Euro für den 150-PS-Diesel mit Frontantrieb. Und wer die Aufpreisliste ausreizt, kann locker nochmal die Hälfte davon obendrauflegen. Genau hier könnte der Insignia Sports Tourer punkten.
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