SUVs gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Als Statussymbol neureicher Yuppies in deutschen Großstädten, die ihr Ego aufpolieren wollen, erfreuen sich die Allroader immer größerer Beliebtheit. Nach und nach haben sich dabei aber die Prioritäten der Fahreigenschaften in Richtung Straße verschoben. Der Kia Sorento bricht aus dem monotonen Gros der Stadt-SUVs aus und bewies in unserem Test echte Geländetauglichkeit.

30 PS mehr unter der Haube
Die größte Änderung beim Facelift des Sorento betrifft die Motorisierung. Zur Markteinführung im Juli steht zunächst das überarbeitete 2,5-Liter-Dieseltriebwerk zur Verfügung. Die Leistung wurde um 30 PS auf 170 gesteigert. Ein Fünfgang-Schaltgetriebe ist serienmäßig, die Fünfstufen-Automatik kann optional geordert werden. Ab Dezember 2006 soll der Sorento mit einem 241-PS-starken 3,3-Liter-V6-Benziner erhältlich sein. Gegenüber dem 3,5-Liter-V6-Vorgängermotor ist der neue Benziner dann um 49 PS stärker.

Des Kias neue Kleider
Die optische Aufwertung des neuen Sorento erreichten die Kia-Ingenieure, ohne die äußeren Karosserieteile zu verändern. Neue Stoßfänger vorne und hinten lassen ihn um 20 Millimeter wachsen. Durch überarbeitete Projektionsscheinwerfer, Rückleuchten, Räder und die Front-, Heck- und Seitenschutzleisten bekommt der Koreaner ein frisches Erscheinungsbild. Die Außenfarben Schwarz und Silber werden als vollständig einfarbige Ausführung angeboten, bei allen acht weiteren Karosserietönen sind jeweils Stoßfänger, Radläufe, Seitenbeplankung und Türschwellerbereich in einer Kontrastfarbe gehalten.

12,3 Sekunden bis 100 Sachen
Durch die Leistungssteigerung des 2,5-Liter-Dieselmotors auf 170 PS erreicht der geländegängige Koreaner ein maximales Drehmoment von 392 Newtonmeter. Im Bereich von 1.300 bis 4.000 Umdrehungen leistet der Diesel immerhin 290 Newtonmeter. Daraus resultieren 12,3 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h. Das ist , trotz reduziertem Kraftstoffverbrauch von kombinierten 7,9 Litern, 2,3 Sekunden schneller als bisher.

Spritziger Zweitonner
Die gesteigerten Fahrleistungen merkt man dem Gelände-SUV deutlich an. Trotz eines Leergewichts von 2.059 Kilo kann der Sorento als durchaus spritzig bezeichnet werden. Beim Anfahren und Beschleunigen aus dem unteren Drehzahlbereich spürt man seine Pfunde nicht. Durch die hohe Sitzposition ergibt sich ein erhabenes Fahrgefühl. Lediglich in schnellen und engen Kurven gerät der Asiat durch die weiche Offroad-Abstimmung des Fahrwerks etwas ins Wanken und Schaukeln.

Robuster Unterboden

Erst im Gelände kann der Sorento seine wahren Stärken ausspielen. Kein Anstieg zu steil, keine Bachdurchfahrt zu tief, könnte das Motto des Koreaners lauten. Mit einer Bodenfreiheit von 203 Millimetern spielt der Sorento sogar in der Klasse eines Jeep Wrangler (208 Millimeter) und der Mercedes G-Klasse (205 Millimeter) mit. Sollte der Platz unter dem Auto doch einmal knapp werden, schützen robuste Unterboden-Elemente, so genannte "Skid-Plates", das Fahrzeug vor Schäden im Motorraum, am Verteilergetriebe oder am Kraftstofftank. Beim Böschungswinkel zeigt sich der Sorento wieder von seiner "Straßen-Seite". 28 Grad vorn und 26 Grad hinten liegen unter dem Durchschnitt der Konkurrenz vom Schlage eines Range Rovers oder Jeep Grand Cherokees, sind aber dennoch ausreichend für kleinere Ausflüge ins Gelände.

Allrad per Knopfdruck
In besonders unwegsamen Gelände lässt sich per Knopfdruck auf Allradantrieb umschalten. Wird eine besonders hohe Steigfähigkeit oder Zugkraft gewünscht, lässt sich ebenfalls manuell eine Geländeuntersetzung einschalten. In der EX-Ausführung kommt serienmäßig ein elektronisch gesteuertes 4x4-System zum Einsatz. Es leitet die Motorkraft variabel auf Vorder- und Hinterräder und soll laut Kia jederzeit eine optimale Traktion im Gelände und auf der Straße gewährleisten.

Optisch ansprechendes Interieur
Der Innenraum unseres Testwagens in der EX-Version ist aus optisch noblem, hellgrauem Leder. An Lenkrad, Schaltknauf und Automatik-Schaltkulisse finden sich Alu-Applikationen. In der Mittelkonsole befindet sich neben dem serienmäßigen Audiosystem und der Zweizonen-Klimaautomatik das ,Multimeter". Es zeigt die Himmelsrichtung, die Restreichweite, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Fahrzeit an. Außerdem beheimatet die Mittelkonsole vier Flaschenhalter: zwei vorne und zwei hinten. Die Sitzbank lässt sich im Verhältnis 60 zu 40 teilen. In umgeklapptem Zustand entsteht so eine völlig ebene Ladefläche, unter der sich im Fahrzeugboden ein weiteres Ablagefach befindet.

Preise beginnen bei 29.790 Euro
Die Preise für den Kia Sorento 2.5 CRDi EX beginnen bei 32.940 Euro, die für die LX-Version in der Basisausstattung bei 29.790 Euro. Sicherlich kein Schnäppchen, jedoch kostet zum Beispiel der BMW X3 in der Basisversion mit 20 PS weniger auch 32.900 Euro. Und der Kia Sorento gibt einem immerhin die Gewissheit, dass man im Vergleich zu den Konkurrenz-Fahrzeugen der Großstadt Yuppies damit auch ordentlich durchs Gelände heizen kann.
(os)

Wertung

    • ★★★★★★★★☆☆

Der Kia Sorento ist ein optisch unauffälliges, aber trotzdem schickes Auto. Dennoch hat der Koreaner einiges zu bieten. Die Geländefähigkeiten sind sicherlich über dem Durchschnitt der SUV-Klasse. Selbst Bachdurchfahrten und steilste Anstiege auf losem Untergrund meistert der Sorento ohne Probleme. Doch der Gelände-SUV kann durchaus auch auf der Straße überzeugen, vorausgesetzt, man schlägt auf kurviger Strecke eine gemütlichere Gangart an. Wem ein SUV mit hervorragenden Geländeeigenschaften wichtiger ist als das Prestige an der Ampel und ein großer Name, der ist mit dem Kia Sorento bestens bedient.

  • Antrieb
    80%  
    Leistungssteigerung macht den Sorento spritziger
    bei höherer Drehzahl wird der Motor etwas laut
  • Fahrwerk
    80%  
    abseits der Straße sehr souverän
    neigt in engen Kurven zum Wanken
  • Karosserie
    90%  
    optisch unauffällig, aber dennoch schick
    viel Bodenfreiheit und gute Böschungswinkel für SUV
  • Kosten
    80%  
    Spritverbrauch wurde um über zwei Liter gesenkt
    deutsche Konkurrenz ist kaum teurer

 

Preisliste


Kia Sorento 2.5 CRDi EX

Grundpreis: 32.940 Euro
Modell Preis in Euro
LX Basis 29.790
LX 30.525
EX 32.940
Ausstattungen Preis in Euro
ABS Serie
ESP Serie
Airbag Fahrer Serie
Airbag Beifahrer Serie
Kopfairbags vorn Serie
Kopfairbags hinten Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. Fensterheber hinten Serie
elektr. verstellbare Außenspiegel Serie
Klimaautomatik Serie
Zentralverriegelung mit Fernbed. Serie
Automatikgetriebe 1.715 (mit Tempomat)
Bildschirmnavigation 400
CD-Radio Serie
MP3 Serie
elektr. Schiebedach 650
Metalliclackierung 380
Leichtmetallfelgen Serie
Sitzhöheneinstellung Serie
Lederausstattung 1.650 (mit Sitzheizung)
Sitzheizung vorn Serie

 

Datenblatt

Motor und Antrieb
Motorart Diesel-Reihenmotor 
Zylinder
Ventile
Hubraum in ccm 2.497 
Leistung in PS 170 
Leistung in kW 125 
bei U/min 2.000 
Drehmoment in Nm 392 
Antrieb Heckantrieb mit zuschaltbarem Frontantrieb 
Gänge
Getriebe Automatik 
Fahrwerk
Spurweite vorn in mm 1.580 
Spurweite hinten in mm 1.580 
Radaufhängung vorn Einzelradaufhängung mit doppelten Querlenkern 
Radaufhängung hinten Fünflenker-Hinterachse 
Bremsen vorn Scheibenbremsen, belüftet (300 mm) 
Bremsen hinten Scheibenbremsen, belüftet (315 mm) 
Wendekreis in m 10,96 
Räder, Reifen vorn 7.0J x 17 und 245/65 R 17 
Räder, Reifen hinten 7.0J x 17 und 245/65 R 17Z 
Lenkung Zahnstangenlenkung, servounterstützt 
Geländekompetenz
Böschungswinkel vorn in Grad 28,4 
Böschungswinkel hinten in Grad 25,8 
Bodenfreiheit in mm 203 
Maße und Gewichte
Länge in mm 4.590 
Breite in mm 1.865 
Höhe in mm 1.725 
Radstand in mm 2.710 
Leergewicht in kg 2.640 
Kofferraumvolumen in Liter 898 
Kofferraumvolumen, variabel in Liter 1.849 
Dachlast in kg 75 
Tankinhalt in Liter 80 
Kraftstoffart Diesel 
Fahrleistungen / Verbrauch
Höchstgeschwindigkeit in km/h 182 
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden 12,3 
Elastizität von 60-100 km/h in Sekunden 7,3 
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km 8,6 
EG-Verbrauch innerorts in Liter/100 km 11,0 
EG-Verbrauch außerorts in Liter/100 km 7,3 

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