Spötter nennen den VW Phaeton gerne auch VW Phantom. Dies ist aber keinesfalls ein Hinweis auf den Namensvetter Rolls-Royce Phantom, sondern vielmehr eine Anspielung auf die Häufigkeit, mit der man eine der Wolfsburger Oberklasselimousinen auf deutschen Straßen zu Gesicht bekommt. Wir sind die Einstiegsmotorisierung V6 TDI mit drei Liter Hubraum gefahren.
Komfortable Reiselimousine Obwohl nominell der kleinste Motor im Phaeton, ist der Sechszylinder keinesfalls schwach auf der Brust. Eine Leistung von 240 PS und ein Drehmoment von satten 500 Newtonmeter bewirken beim Kickdown eine ganz ordentliche Beschleunigung. Sind die ersten, etwas mühsamen Meter geschafft und die Drehzahlnadel steht jenseits der 1.500er-Marke, geht es unaufhaltsam weiter bis Tempo 200. Darüber wird es etwas zäh. Dennoch lässt sich mit dem Selbstzünder-Phaeton auch über längere Strecken bei einer Reisegeschwindigkeit von 220 km/h komfortabel über die Autobahn bügeln. Die serienmäßige Luftfederung lässt man dazu am Besten in der normalen Einstellung. Für hohes Tempo ist eigentlich der ,Sport"-Betrieb vorgesehen, der Normal-Modus ist jedoch deutlich komfortabler und, wenn es nicht gar zu kurvig ist, völlig ausreichend. Der Phaeton unterstreicht seinen Anspruch, eine ernst zu nehmende Reiselimousine zu sein, mit einem für einen Selbstzünder niedrigen Geräuschniveau im Innenraum. Einigermaßen geizig ist der V6 auch beim Verbrauch. 9,0 Liter gibt VW als Normverbrauch an, wir notierten nach 3.127 Testkilometern einen Durchschnittsdurst von 10,3 Liter.
Hohes Gewicht und altes Design Dass die Verkaufszahlen des Phaeton nach wie vor hinter den Erwartungen der Wolfsburger zurückbleiben, liegt zum einem an dem hohen Gewicht des VW. Bis zu 300 Kilogramm mehr als die Konkurrenz bringt der dralle Chef-Wagen auf die Waage. Das macht sich zum einen bei der Kurvendynamik und zum anderen beim Spritverbrauch bemerkbar. Mit dem einen oder anderen Pfündchen weniger auf den Rippen hätte sich unser Verbrauch sicherlich im einstelligen Bereich bewegt. Außerdem trifft das mit Knöpfen und Schaltern überhäufte Cockpit-Design von 2002 nicht mehr ganz unseren Geschmack.
Wertung
★★★★★★★★☆☆
Licht und Schatten prägen den Gesamteindruck unseres Testwagens. Der gelungene Motor, der relativ niedrige Verbrauch und der hohe Reisekomfort sprechen für die Wolfsburger Oberklasse. Unakzeptabel sind dagegen die teuren Extras, das hohe Gewicht und die teilweise nicht mehr zeitgemäße Innenraumanmutung.
Antrieb
90%
flotter Motor
relativ niedriger Verbrauch
Fahrwerk
80%
einstellbare Federung
im "Sport"-Modus zu unkomfortabel
Karosserie
80%
großer Kofferraum
hohes Gewicht
Kosten
75%
akzeptabler Grundpreis
teure Extras
Preisliste
VW Phaeton V6 TDI 4Motion
Grundpreis:
63.953 Euro
Ausstattungen
Preis in Euro
ABS
Serie
ESP
Serie
ASR
Serie
Airbag Fahrer
Serie
Airbag Beifahrer
Serie
Seitenairbags vorn
Serie
Kopfairbags vorn
Serie
Kopfairbags hinten
Serie
elektr. Fensterheber vorn
Serie
elektr. Fensterheber hinten
Serie
elektr. verstellbare Außenspiegel
Serie
Klimaanlage
Serie
Zentralverriegelung mit Fernbed.
Serie
Automatikgetriebe
Serie
Bildschirmnavigation
2.720
CD-Radio
Serie
elektr. Schiebedach
1.480
Metalliclackierung
1.110
Leichtmetallfelgen
17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Reifen der Größe 235/55
Sitzhöheneinstellung
17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Reifen der Größe 235/55