Der Testkurs hier im englischen Gaydon ist ein Wirrwarr aus Geraden, Ovalen und Kurven. Aber wir müssen uns nicht um die Streckenführung kümmern – das macht unser Testfahrer für uns. Er steuert ein fünftüriges Vorserienmodell des neuen Range Rover Evoque über den Land-Rover-Erprobungsparcours. Und er lässt es krachen – schließlich ist er von den dynamischen Qualitäten seines Babys überzeugt. Optional gibt es für den kleinsten Range nämlich ein verstellbares Magnetic-Ride-Fahrwerk.
Charismatisch
Äußerlich ist der Evoque schick geworden. Charismatisch schaut der Gelände-Keil in den Verkehr. Die ehemalige Land-Rover-Mutter Ford hat sich bei der Kuga-Nachfolger-Studie Vertek anscheinend vom Design des Evoque inspirieren lassen. Der als Coupé und Fünftürer zu habende Wagen ist mit einer Länge von 4,36 Meter für Range-Rover-Verhältnisse nicht nur recht klein, auch an seinem Gewicht haben die Ingenieure gespart. So bestehen das Dach und die Motorhaube aus Aluminium, beim Instrumententräger kommt Magnesium zum Einsatz, die Heckklappe wird komplett aus faserverstärktem Kunststoff gefertigt. Sie macht einen steifen Eindruck, ist nicht zu vergleichen mit dem Plastik-Hecklappen des längst verflossenen Citroën AX. Als Ausstattungsoption bietet Land Rover für den Evoque noch ein gigantisches Panorama-Glasdach an. Dieses lässt enorm viel Sonnenlicht in die Kabine, macht aber den Wagen deutlich schwerer und schiebt auch noch den Schwerpunkt nach oben.
Innen rangemäßig
Der Evoque wird von Land Rover als Range Rover einsortiert – muss also gehobenen Ansprüchen nach Komfort und Luxus gerecht werden. Der Innenraum unseres fünftürigen Vorserienmodells ist fein gemacht und lässt sich beispielsweise mit einer TV-Funktion und einer elektrisch schließenden Heckklappe ausrüsten. Die äußere Keilform mit den Fensterschlitzen hinten offenbart beim Blick aus der Kabine ihre Nachteile: Der Wagen ist nach hinten ausgesucht unübersichtlich. Eine Rückfahrkamera ist hier ein Muss. Optional steht sowohl für die Handschalter- als auch für die Automatikmodelle eine automatische Einparkhilfe zur Verfügung – eine Premiere bei Land Rover. Wir probieren es aus: Das System erkennt die Längsparklücke neben uns und manövriert uns dort hinein. Die Lücke ist riesig und am Ende stehen wir ein bisschen schräg – unser Testfahrer meint, das System wird bis zum Serienstart im September 2011 noch kalibriert.
Magnetpartikel optional
Neben der standardmäßigen Stahlfederung bietet Land Rover beim Evoque gegen Aufpreis auch ein Magnetic-Ride-System an. Bei dieser Technik verändert ein magnetorheologisches Fluid unter der Wirkung eines Magnetfeldes seine Viskosität, also seine Zähflüssigkeit. Je nach Grad der Zähflüssigkeit fließt das Fluid leichter oder behäbiger durch Ventile im Dämpferinneren. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Dämpferprofile einstellen – automatisch überprüfen Sensoren 1.000 mal pro Sekunde das Dämpfer-Verhalten. In der Normal-Stellung zischt unser Evoque recht komfortabel über den absichtlich verwitterten Teil der Teststrecke. Die Wankneigung in scharfen Kurven geht in Ordnung, ist aber auf jeden Fall da. In der Sportstellung wird erheblich dynamischer über Schlaglöcher gerumpelt, aber in der Kurve stemmt sich der Wagen jetzt tapfer gegen seinen natürlichen Wankwillen. Die Spreizung zwischen den verschiedenen Einstellungen ist auf jeden Fall spürbar. Der Evoque ist laut Land Rover der erste Offroader mit einem Magnetic-Ride-System.
Fit fürs Gelände
Land Rover ist mit dem immer noch in Produktion befindlichen Defender groß geworden. Daher leitet sich der Anspruch ab, in jeder Wagenklasse, die man bedient, das jeweils geländegängigste Fahrzeug anzubieten. Beim Range Rover Evoque wäre dies nun nicht sonderlich schwer, Konkurrenz-Wagen wie der Mini Countryman tragen ihre Geländefähigkeiten allenfalls im Namen. Trotzdem wird der kleinste Range sein Image als verkleinerter leichter Freelander wohl untermauern können: Er bekommt das gleiche Terrain Response System, mit dem sich bestimmte Geländeeigenschaften wie Schnee, Felsen oder Sand per Drehknopf vorwählen lassen. Außerdem ist der kleine Range mit einer Wattiefe von 50 Zentimeter bei einem Wasser-Eintrittswinkel von bis zu 25 Grad unterwegs. Darüberhinaus wurde die Ölversorgung des Motors so angepasst, dass sie auch mit extremen Fahrzeug-Schräglagen zurechtkommt. Damit wird der Evoque wohl das mit Abstand geländefähigste Fahrzeug seiner Klasse.
Diesel: rauer
Unter der Haube unseres Evoque rackert ein 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel. Diesen gibt es jetzt auch im Jaguar XF 2.2 i4D. Die 190 PS sind bei beiden Aggregaten gleich, aber der Evoque muss sich mit einem maximalen Drehmoment von 420 Newtonmeter zufrieden geben, dem Jaguar helfen 450 Newtonmeter auf die Räder. Auch die 150-PS-Variante des Motors generiert im Evoque 420 Newtonmeter. Unser 190-PS-Aggregat klingt deutlich ungefilterter nach Diesel als im entsprechenden Jaguar XF – sowohl von außen als auch von innen. In 8,5 Sekunden huscht der Mini-Range auf Tempo 100, bei 195 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht – hier wäre definitiv mehr drin. Aber der Evoque darf wohl nicht deutlich schneller sein als ein viel größerer Discovery 3.0 TDV6. Der Disco muss sich mit 193 km/h Spitze zufrieden geben. Der allradgetriebene Range Rover Evoque SD4 soll mit 6,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer auskommen.
Mit und ohne Start-Stopp
Ob der Evoque nun mit oder ohne Start-Stopp-System unterwegs ist, entscheidet sich mit seiner Getriebe-Ausstattung: Beim Sechsgang-Handschalter ist Start-Stopp mit dabei, bei der Sechsgang-Automatik von Aisin gibt es das Spritsparsystem nicht – die teurere aber mit Start-Stopp kombinierbare ZF-Achtgang-Automatik hat es nicht in den Evoque geschafft. Vom Schaltkomfort her gibt es am sechsgängigen Aisin-System aber nichts auszusetzen. Mindestens 37.700 Euro werden für einen Range Rover Evoque SD4 fällig, ab Herbst 2011 wird ausgeliefert.
Charismatisch
Äußerlich ist der Evoque schick geworden. Charismatisch schaut der Gelände-Keil in den Verkehr. Die ehemalige Land-Rover-Mutter Ford hat sich bei der Kuga-Nachfolger-Studie Vertek anscheinend vom Design des Evoque inspirieren lassen. Der als Coupé und Fünftürer zu habende Wagen ist mit einer Länge von 4,36 Meter für Range-Rover-Verhältnisse nicht nur recht klein, auch an seinem Gewicht haben die Ingenieure gespart. So bestehen das Dach und die Motorhaube aus Aluminium, beim Instrumententräger kommt Magnesium zum Einsatz, die Heckklappe wird komplett aus faserverstärktem Kunststoff gefertigt. Sie macht einen steifen Eindruck, ist nicht zu vergleichen mit dem Plastik-Hecklappen des längst verflossenen Citroën AX. Als Ausstattungsoption bietet Land Rover für den Evoque noch ein gigantisches Panorama-Glasdach an. Dieses lässt enorm viel Sonnenlicht in die Kabine, macht aber den Wagen deutlich schwerer und schiebt auch noch den Schwerpunkt nach oben.
Innen rangemäßig
Der Evoque wird von Land Rover als Range Rover einsortiert – muss also gehobenen Ansprüchen nach Komfort und Luxus gerecht werden. Der Innenraum unseres fünftürigen Vorserienmodells ist fein gemacht und lässt sich beispielsweise mit einer TV-Funktion und einer elektrisch schließenden Heckklappe ausrüsten. Die äußere Keilform mit den Fensterschlitzen hinten offenbart beim Blick aus der Kabine ihre Nachteile: Der Wagen ist nach hinten ausgesucht unübersichtlich. Eine Rückfahrkamera ist hier ein Muss. Optional steht sowohl für die Handschalter- als auch für die Automatikmodelle eine automatische Einparkhilfe zur Verfügung – eine Premiere bei Land Rover. Wir probieren es aus: Das System erkennt die Längsparklücke neben uns und manövriert uns dort hinein. Die Lücke ist riesig und am Ende stehen wir ein bisschen schräg – unser Testfahrer meint, das System wird bis zum Serienstart im September 2011 noch kalibriert.
Magnetpartikel optional
Neben der standardmäßigen Stahlfederung bietet Land Rover beim Evoque gegen Aufpreis auch ein Magnetic-Ride-System an. Bei dieser Technik verändert ein magnetorheologisches Fluid unter der Wirkung eines Magnetfeldes seine Viskosität, also seine Zähflüssigkeit. Je nach Grad der Zähflüssigkeit fließt das Fluid leichter oder behäbiger durch Ventile im Dämpferinneren. Auf diese Weise lassen sich verschiedene Dämpferprofile einstellen – automatisch überprüfen Sensoren 1.000 mal pro Sekunde das Dämpfer-Verhalten. In der Normal-Stellung zischt unser Evoque recht komfortabel über den absichtlich verwitterten Teil der Teststrecke. Die Wankneigung in scharfen Kurven geht in Ordnung, ist aber auf jeden Fall da. In der Sportstellung wird erheblich dynamischer über Schlaglöcher gerumpelt, aber in der Kurve stemmt sich der Wagen jetzt tapfer gegen seinen natürlichen Wankwillen. Die Spreizung zwischen den verschiedenen Einstellungen ist auf jeden Fall spürbar. Der Evoque ist laut Land Rover der erste Offroader mit einem Magnetic-Ride-System.
Fit fürs Gelände
Land Rover ist mit dem immer noch in Produktion befindlichen Defender groß geworden. Daher leitet sich der Anspruch ab, in jeder Wagenklasse, die man bedient, das jeweils geländegängigste Fahrzeug anzubieten. Beim Range Rover Evoque wäre dies nun nicht sonderlich schwer, Konkurrenz-Wagen wie der Mini Countryman tragen ihre Geländefähigkeiten allenfalls im Namen. Trotzdem wird der kleinste Range sein Image als verkleinerter leichter Freelander wohl untermauern können: Er bekommt das gleiche Terrain Response System, mit dem sich bestimmte Geländeeigenschaften wie Schnee, Felsen oder Sand per Drehknopf vorwählen lassen. Außerdem ist der kleine Range mit einer Wattiefe von 50 Zentimeter bei einem Wasser-Eintrittswinkel von bis zu 25 Grad unterwegs. Darüberhinaus wurde die Ölversorgung des Motors so angepasst, dass sie auch mit extremen Fahrzeug-Schräglagen zurechtkommt. Damit wird der Evoque wohl das mit Abstand geländefähigste Fahrzeug seiner Klasse.
Diesel: rauer
Unter der Haube unseres Evoque rackert ein 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel. Diesen gibt es jetzt auch im Jaguar XF 2.2 i4D. Die 190 PS sind bei beiden Aggregaten gleich, aber der Evoque muss sich mit einem maximalen Drehmoment von 420 Newtonmeter zufrieden geben, dem Jaguar helfen 450 Newtonmeter auf die Räder. Auch die 150-PS-Variante des Motors generiert im Evoque 420 Newtonmeter. Unser 190-PS-Aggregat klingt deutlich ungefilterter nach Diesel als im entsprechenden Jaguar XF – sowohl von außen als auch von innen. In 8,5 Sekunden huscht der Mini-Range auf Tempo 100, bei 195 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht – hier wäre definitiv mehr drin. Aber der Evoque darf wohl nicht deutlich schneller sein als ein viel größerer Discovery 3.0 TDV6. Der Disco muss sich mit 193 km/h Spitze zufrieden geben. Der allradgetriebene Range Rover Evoque SD4 soll mit 6,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer auskommen.
Mit und ohne Start-Stopp
Ob der Evoque nun mit oder ohne Start-Stopp-System unterwegs ist, entscheidet sich mit seiner Getriebe-Ausstattung: Beim Sechsgang-Handschalter ist Start-Stopp mit dabei, bei der Sechsgang-Automatik von Aisin gibt es das Spritsparsystem nicht – die teurere aber mit Start-Stopp kombinierbare ZF-Achtgang-Automatik hat es nicht in den Evoque geschafft. Vom Schaltkomfort her gibt es am sechsgängigen Aisin-System aber nichts auszusetzen. Mindestens 37.700 Euro werden für einen Range Rover Evoque SD4 fällig, ab Herbst 2011 wird ausgeliefert.
Wertung
Preisliste
Range Rover Evoque SD4 Fünftürer Automatik | |
Grundpreis: | 37.700 Euro |
Ausstattungen | Preis in Euro |
ABS | Serie |
ESP | Serie |
ASR | Serie |
Airbag Fahrer | Serie |
Airbag Beifahrer | Serie |
Seitenairbags vorn | Serie |
Kopfairbags vorn | Serie |
Kopfairbags hinten | Serie |
elektr. Fensterheber vorn | Serie |
elektr. Fensterheber hinten | Serie |
elektr. verstellbare Außenspiegel | Serie |
Zentralverriegelung mit Fernbed. | Serie |
Automatikgetriebe | Serie |
CD-Radio | Serie |
MP3 | Serie |
Leichtmetallfelgen | Serie (17 Zoll) |
Sitzhöheneinstellung | Serie |
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | Reihen-Turbodiesel |
Zylinder | 4 |
Ventile | 4 |
Hubraum in ccm | 2.179 |
Leistung in PS | 190 |
Leistung in kW | 140 |
bei U/min | 2.000 |
Drehmoment in Nm | 420 |
Antrieb | Allradantrieb (permanent) |
Gänge | 6 |
Getriebe | Automatik |
Kraftverteilung | variabel |
Fahrwerk | |
Spurweite vorn in mm | 1.625 |
Spurweite hinten in mm | 1.630 |
Radaufhängung vorn | Einzelradaufhängung, McPherson-Federbeine, Querlenker, Schraubenfedern, Stabilisator |
Radaufhängung hinten | Einzelradaufhängung, McPherson-Federbeine |
Bremsen vorn | Scheibenbremsen, innen belüftet |
Bremsen hinten | Scheibenbremsen |
Wendekreis in m | 11,3 |
Lenkung | Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung |
Geländekompetenz | |
Böschungswinkel vorn in Grad | 25 |
Böschungswinkel hinten in Grad | 33 |
Rampenwinkel in Grad | 22 |
Wattiefe in mm | 500 |
Bodenfreiheit in mm | 215 |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 4.355 |
Breite in mm | 1.965 |
Höhe in mm | 1.635 |
Radstand in mm | 2.660 |
Leergewicht in kg | 1.700 |
Kofferraumvolumen in Liter | 575 |
Kofferraumvolumen, variabel in Liter | 1.445 |
Tankinhalt in Liter | 60 |
Kraftstoffart | Diesel |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 195 |
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden | 8,5 |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 6,5 |
CO2-Emission in g/km | 174 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |