Es ergibt sich ja nun nicht so oft die Möglichkeit, ein einzigartiges Supercar zu erwerben. Also wirklich einzigartig, meine ich jetzt. Hier allerdings kommt genau so eine Möglichkeit. Silverstone Auctions offeriert nämlich am 20. Mai den einzigen TVR Cerbera Speed 12 mit Straßenzulassung.
Auf den Bildern des Listings kriegt man schon eine recht gute Ahnung davon, auf was man sich da einlässt. Viel aggressiver wird es optisch wahrscheinlich nicht. Am Heck sieht man einen gigantischen Flügel und einen Heckstoßfänger, der das Auto gefühlt einen halben Meter länger macht. Darunter lugt ein gewaltiger Diffusor hervor.
Die Seitenschweller müssen zum dicksten gehören, was je an ein Auto geschraubt wurde. Sidepipes dürfen bei so einem irren Konstrukt natürlich auch nicht fehlen. Die riesige Motorhaube kann in einem Stück entfernt werden. Darunter breitet sich der Zwölfzylinder mit monumentaler Airbox aus.
Das Interieur ist äußerst spartanisch und sieht nicht aus, als hätte man sich besonders viel Mühe gegeben, es wohnlich zu gestalten. Rennwagen eben. Ein Überrollkäfig nimmt große Teile des Raums ein. Es gibt zwei Kohlefaser-Sitze und eine große Konsole dazwischen. Die simplen Instrumente bestehen aus einem analogen Tacho und eine digitalen Display darunter.
TVR führte die herkömmlichen Versionen des Cerbera im Jahr 1996 ein. Das dritte Auto der Peter-Wheeler-Ära war quasi ein Premieren-Feuerwerk in sich selbst. Wir sehen hier das erste Hardtop-Coupé und den ersten 2+2-Sitzer der Marke. Außerdem war der Cerbera das erste Auto, dass einen selbst entwickelten Motor unter der Haube trägt.
Den V8 mit flacher Kurbelwelle gab es mit 4,2 und 4,5 Liter Hubraum. Die Leistungen lagen bei 365 und 426 PS. Später wurde sogar ein eigener 4,0-Liter-V6 konstruiert, der es auf 348 PS brachte.
Das Unternehmen begann auch mit der Entwicklung einer Rennversion. Diese nutzte einen 7,7-Liter-V12 für die zeitgenössische GT1-Klasse. So kam es dann auch zum Namen Speed 12. Nach dem Ende der GT1-Klassifikation modifizierte man das Auto für den Einsatz in der GT2-Klasse.
TVR fing auch damit an, Anzahlungen für eine Straßenversion des Cerbera Speed 12 anzunehmen, aber das Projekt wurde schließlich verworfen. Im Jahr 2003 entschied man sich dazu, ein einziges Auto zu bauen. Es handelt sich um das Auto, das nun versteigert wird.
2010 berichtete das englische Magazin Evo über die Historie dieses Autos. Dort heißt es, dass der dann aktuelle Besitzer den V12 auf 830 PS leistungssteigern ließ. Das Gewicht des Fahrzeugs lag angeblich bei weniger als 1.000 Kilo.
TVR ist ein kleiner britischer Sportwagenhersteller, der mit seinen sehr leichten und leistungsstarken Kreationen gerade in den 1990er- und 2000er-Jahren für Furore sorgte. Die Wurzeln der Marke reichen zurück bis in die späten 1940er. Diverse Male kam es zu Eigentümer-Wechseln.
Zuletzt kündigte man 2017 mit dem Griffith ein neues Modell an. Dazu kam es nie. Die aktuellen Besitzer haben 2022 angekündigt, im Jahr 2024 ein Elektroauto auf den Markt bringen zu wollen.
Bildergalerie: 2000 TVR Cerbera Speed 12 Straßenauto Auktion
Quelle: Silverstone Auctions