Seit dem legendären "The Hammer" von 1986 gehört die E-Klasse mit sportlicher Motorisierung zum Markenkern von Mercedes-AMG. Die jüngste Generation des E 63 kombiniert die Fahrdynamik mit deutlich mehr Komfort und ergänzt sie durch ein Design-Update.

Aufgewertet wurde auch das Interieur. Dazu gehören das Widescreen-Cockpit mit großen Displays, das neue Lenkrad der E-Klasse im AMG-Stil sowie das MBUX-Infotainmentsystem mit AMG-spezifischen Funktionen und Anzeigen. Unverändert bleibt dagegen der 4,0-Liter-Biturbo-V8 mit 571 bzw. 612 PS in der S-Version.

Nun sind endlich auch die Preise bekannt, jedoch zunächst nur für den E 63 S: Die Limousine notiert bei 122.160 Euro, das T-Modell kostet 124.978 Euro. Beide Preise beinhalten 16 Prozent Mehrwertsteuer. 

Natürlich erhält auch die Topversion der E-Klasse die filigraner wirkenden Scheinwerfer der gelifteten E-Klasse sowie den Grill, der unten breiter als oben ist. Bei der Topversion kommt die neue AMG-Vergitterung mit vertikalen Streben und vergrößertem Stern sowie ausgestellte Radläufe und eine stärker konturierte Fronthaube hinzu.

Neu ist die glänzend schwarze Leiste unter dem Grill, die sich bis in den äußeren Rand der unteren Lufteinlässe fortsetzt. Der Frontsplitter ist entweder in Wagenfarbe gehalten (Basismodell), in Silber (S-Modell), in Hochglanzschwarz (mit optionalem Night-Paket) oder in Carbon (mit optionalem Carbon-Paket Exterieur I).

Bildergalerie: Mercedes-AMG E 63 Limousine (2020)

Am Heck der Limousine fallen die neuen, flacheren und jetzt zweigeteilten Heckleuchten der gelifteten E-Klasse auf. Sie werden wie gehabt optisch mit einer Chromleiste miteinander verbunden. Die Abrisskante auf dem Kofferraumdeckel ist in Wagenfarbe lackiert, mit dem Carbon-Paket Exterieur II ist es in Carbon gehalten.

Eeeeeehhhh … gehts noch?!
Alter E 63 (2016)
Mercedes-AMG E 63 Limousine (2020)
Neuer E 63 (2020)

Beim T-Modell reicht die Zierleiste noch weiter nach außen bis zum Ende der Heckleuchten. Die Form der Rückleuchten ist beim Kombi unverändert, die Dinger erhielten jedoch im Vergleich zur alten Version von 2017 ein neues Innendesign.

Raum-Rakete
Altes E 63 T-Modell (2017)
Mercedes-AMG E 63 T-Modell (2020)
Neues E 63 T-Modell (2020)

Beim Kombi fällt die Querlamelle aus Chrom (optional in Schwarz oder Carbon) auf, die sich nun über den Auspuffrohren von links nach rechts zieht, während sie bisher darunter lag. Die Doppelauspuff-Rohre sind nach wie vor eckig, wurden aber etwas anders geformt. Beim Basismodell sind sie verchromt, beim S-Modell in Titan-Matt (mit Riffelung außen und innen, unglaublich) ausgeführt.

In Mattschwarz oder in glänzendem Grau erhältlich sind die neuen 19-Zoll-Aluräder im 10-Speichen-Design. Das S-Modell rollt serienmäßig auf neuen 20-Zöllern im 5-Doppelspeichen-Design in den gleichen Farben. Apropos Farbe: Als neue Karosserielacke stehen Graphitgrau metallic, Hightechsilber metallic sowie Brillantblau magno zur Wahl.

Mit dem optionalen AMG-Night-Paket erscheinen Spiegelkappen, Scheibenrahmen und Endrohre in Schwarz. Als weitere Option ist auch das Grillgitter in abgedunkeltem Design erhältlich. Das nur für die 63er-Modelle erhältliche AMG-Carbon-Paket Exterieur I umfasst Frontsplitter, Schwellerelemente und Heckschürzenleiste aus Carbon. Das Carbon-Paket Exterieur II fügt Spiegelkappen und Abrisskante aus Carbon hinzu.

Mercedes-AMG E 63 Limousine (2020)
Optional gibt es diese Sportsitze mit integrierten Kopfstützen und besserem Seitenhalt

Innen gibt es Sportsitze mit AMG-Plakette und Leder-Nappa-Bezug oder optional auch anderen Ledersorten. Außerdem sind auf Wunsch Integralsitze und noch besserem Seitenhalt verfügbar. In der S-Variante ist auch das Armaturenbrett mit Leder-Nappa-Bezug ausgestattet, die Sicherheitsgurte sind dort grau.

Ein weiteres Highlight ist das MBUX-Infotainmentsystem mit Touchscreen und Touchpad, der "Hey Mercedes"-Sprachsteuerung (die den Fahrer nun dutzt statt sietzt) sowie AMG-spezifischen Anzeigen und Einstellungen. Die beiden Displays für Instrumente und Multimedia-Anzeigen messen beim Basismodell 10,25 Zoll, beim S-Modell sind es 12,25 Zoll. Die Anzeigen der Instrumente lassen sich konfigurieren; besonders markant ist der "Supersport"-Modus mit zentralem, runden Drehzahlmesser. Außerdem gibt es Sonderanzeigen mit Motordaten, Ganganzeige, Warm-up, Set-up, G-Meter und Race-Timer.

Das neue Lenkrad arbeitet wie bei den bürgerlichen E-Klasse-Versionen nun mit kapazitiver Technik, das heißt, man muss das Lenkrad nur berühren und nicht mehr dran rütteln, um den Assistenzsystemen zu sagen, dass man noch Herr seiner Sinne ist. Der Bezug ist in Leder, in Mikrofaser oder in einer Kombination beider Materialien gehalten, auf Wunsch gibt es eine Lenkradheizung.

Die Lenkradpaddles für den manuellen Schalteingriff sind nun größer und weiter unten positioniert als bisher. Die Mittelkonsole enthält ein AMG-spezifisches Bedienelement mit zusätzlichen Schaltern für Fahrprogramme, das dreistufige ESP, den manuellen Getriebemodus, die adaptive Verstelldämpfung und die optionale AMG-Performance-Abgasanlage und mehr. Außerdem gibt es Pedale aus gebürstetem Edelstahl mit Gumminoppen und Einstiegleisten sowie Fußmatten mit AMG-Schriftzug.

  Leistung / Drehmoment 0-100 km/h / vMax Normverbrauch / CO2
E 63 Limousine 571 PS / 750 Nm 3,5 Sek. / 250 km/h 11,6 Liter / 265 Gramm
E 63 S Limousine 612 PS / 850 Nm 3,4 Sek. / 300 km/h 11,6 Liter / 267 Gramm
E 63 T-Modell 571 PS / 750 Nm 3,6 Sek. / 250 km/h 11,8 Liter / 270 Gramm
E 63 S T-Modell 612 PS / 850 Nm 3,5 Sek. / 290 km/h 11,9 Liter / 271 Gramm

Der 4,0-Liter-Biturbo-V8 leistet im E 63 S 4Matic+ unverändert 612 PS und im Basismodell 571 PS. Die Sprintwerte haben allesamt eine 3 vor dem Komma. Die serienmäßige Zylinderabschaltung (im Fahrprogramm "Comfort") legt zugunsten des Verbrauchs vier von acht Zylindern still.

Als Alleinstellungsmerkmal im Segment hat die S-Variante dynamische Motorlager, die ihre Steifigkeit an die jeweiligen Bedingungen anpassen. Bei dynamischer Fahrweise soll das für eine höhere Präzision sorgen, bei weicher Lageransteuerung ist der Komfort besser.

Das "AMG Speedshift MCT"-Neungang-Getriebe sorgt für kurze Schaltzeiten und schnelle Mehrfachrückschaltungen, dazu kommt noch eine Zwischengasfunktion. Eine nasse Mehrscheiben-Anfahrkupplung ersetzt dabei den bei normalen Automatikgetrieben üblichen Drehmomentwandler. Das spart Gewicht und optimiert das Ansprechverhalten, insbesondere beim Spurt und bei Lastwechseln. Das Getriebe verfügt über ein "Kurzzeit-M-Programm" zum temporären Wechseln in den manuellen Modus durch Betätigen der Schaltpaddles sowie eine Segel-Funktion, die jedoch im Fahrprogramm "Individual" eigens aktiviert werden muss.

Hohe Kurvengeschwindigkeiten soll das "AMG Ride Control+"-Fahrwerk mit Dreikammer-Luftfederung und adaptiver Verstelldämpfung ermöglichen. Für das Facelift wurde das Komfortverhalten durch eine neue Abstimmung verbessert.

Der E 63 besitzt serienmäßig einen Allradantrieb. Dabei wird die Hinterachse ständig angetrieben, eine elektromechanisch geregelte Kupplung schaltet bei Bedarf die Vorderachse dazu. Erstmals ist die Momentenverteilung auf Vorder- und Hinterachse vollständig variabel. Die S-Modelle haben serienmäßig einen Drift Mode. , der im "Race"-Modus über die Schaltpaddles aktiviert werden kann, sofern das ESP deaktiviert ist und das Getriebe sich im manuellen Modus befindet. In diesem Modus wird der E 63 S zum reinen Hecktriebler.

Serie bei allen E-63-Modellen ist ein elektronisch geregeltes Hinterachs-Sperrdifferenzial, das den Schlupf am kurveninneren Rad reduziert, ohne die Bremse zu benötigen. Der Fahrer kann so früher und kraftvoller aus den Kurven herausbeschleunigen. Die elektromechanische Lenkung ist variabel übersetzt und bietet eine geschwindigkeitsabhängige (und dazu auch noch modusabhängige) Lenkkraftunterstützung.

Vorne hat das Basismodell innenbelüftete und gelochte Verbundbremsscheiben der Größe 360 x 36 Millimeter mit Sechs-Kolben-Festsätteln, an der Hinterachse gibt es Scheiben in der Größe 360 x 26 Millimeter mit Ein-Kolben-Faustsätteln. Die S-Variante verfügt vorne über noch größere Scheiben (390 x 36 Millimeter). Optional gibt es Keramik-Bremsen mit riesigen Bremsscheiben (402 x 39 mm vorne, 360 x 32 mm hinten).

Bildergalerie: Mercedes-AMG E 63 T-Modell (2020)