Das Facelift der Mercedes E-Klasse wurde bereits im März vorgestellt, nun folgen Coupé und Cabriolet. Das Design wurde besonders vorne geschärft. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer erhalten flachere Gehäuse, und das Innenleben der LED-Heckleuchten wurde überarbeitet.

Zugleich erhalten die Zweitürer die neuen Antriebe mit Mildhybridsystem, die nächste Generation Fahrerassistenzsysteme und das MBUX-Infotainment (Mercedes-Benz User Experience). Zu den Händlern kommen Cabrio und Coupé im Herbst 2020.

Das E-Klasse Cabriolet soll Langstreckenkomfort für vier Personen bieten, und das rund ums Jahr. Dafür gibt es auf Wunsch das elektrische Windschottsystem Aircap und die Kopfraumheizung Airscarf. Das Stoffverdeck mit seinem mehrschichtigen Aufbau mit aufwändiger Dämmung soll nicht nur für ein gutes Geräuschniveau, sondern auch für Klimakomfort sorgen.

Geschärftes Design: Diamantgrill in "A-Shape"

Was die Optik angeht, so bekommen die Zweitürer flachere Scheinwerfer, die serienmäßig mit LED-Technik arbeiten. Optional gibt es Multibeam-LED-Scheinwerfer. Der neue Grill, den alle Versionen serienmäßig haben, ist ein "Diamantgrill" - so nennt Mercedes die Grills mit Tüpfel-Optik. Er ist unten breiter als oben, was der Hersteller als "A-Shape"-Gestaltung bezeichnet.

Mercedes E-Klasse Cabrio (2017)
Altes Mercedes E-Klasse Cabrio (2017)
Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet (2020)
Neues E-Klasse Cabriolet (2020)

Am Heck wurde das Innenleben der LED-Rückleuchten überarbeitet:

Mercedes E-Klasse Cabrio (2017)
Alte Version (2017)
Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet (2020)
Neue Version (2020)

Zudem stehen vier neue Lackfarben zur Wahl: Hightech Silber, Graphitgrau Metallic, Mojave Silber und Patagonien Rot (designo). Auch bei den Felgen wurde das Angebot ergänzt, unter anderem um sogenannte Aeroräder mit besonders guten Spritspar-Eigenschaften.

Interieur

Innen gibt es neue Zierteile – offenporiges Holz "Esche grau" und Aluminium mit "Carbonschliff hell" – sollen das Erscheinungsbild aufpeppen.

Mercedes E-Klasse Cabrio (2017)
Alte Version (2017)
Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet (2020)
Neue Version (2020) mit anderem Lenkrad

Für besonderen Komfort soll die adaptive Fahrersitzanpassung sorgen: Wird die Körpergröße eingegeben, fährt der Sitz automatisch in eine in der Regel passende Position, man muss nur noch die Feineinstellung vornehmen.

Die Sportsitze bieten eine Integraloptik; das Mittelfeld ist je nach Ausstattung quer oder längs abgeheftet. Materialkombinationen von Stoff über Kunstleder (Artico), geprägtes Leder, Nappaleder mit Rautensteppung bis hin zu sonnenreflektierendem Leder (für das Cabrio) werden angeboten.

Kapazitives Lenkrad und MBUX

E-Klasse Coupé und Cabrio erhalten die jüngste Generation der Fahrerassistenzsysteme von Mercedes. Neu ist auch das von der Limousine bekannte kapazitive Lenkrad. Um den Assistenzsystemen zu signalisieren, dass der Fahrer noch bei der Sache ist, genügt es damit, das Lenkrad zu umfassen, während bisher eine leichte Lenkbewegung nötig war. Auch die Bedienflächen für Fahrzeugfunktionen arbeiten nun kapazitiv statt optisch. Das neue Lenkrad ist als Lederlenkrad und in einer Supersport-Ausführung erhältlich.

In der neuen E-Klasse kommt die neueste Generation des Multimediasystems MBUX (Mercedes-Benz User Experience) zum Einsatz. Dazu gehören serienmäßig zwei große Bildschirme (10,25 Zoll), die nebeneinander angeordnet sind. Auf Wunsch gibt es zwei 12,3-Zoll-Bildschirme.

Serienmäßig verfügt die E-Klasse über ein Anti-Kollisionssystem. Es bremst auch vor stehenden Fahrzeugen und querenden Fußgängern. Wenn das Fahrerassistenz-Paket an Bord ist, wird im Notfall auch beim Linksabbiegen über die Gegenfahrbahn gebremst.

Die Energizing-Komfortsteuerung vernetzt verschiedene Komfortsysteme. Neu in Coupé und Cabriolet ist der Energizing Coach. Er empfiehlt je nach Situation und individuell passend eines der Programme. Ist ein kompatibles Garmin-Wearable (also zum Beispiel eine Fitness-Uhr) eingebunden, werden auch Stresslevel oder Schlafqualität einbezogen.

Wie für die Limousine werden außerdem die beiden Urban-Guard-Pakete zum Schutz vor Vandalismus angeboten. Damit bekommt man automatisch eine Warnung per App, wenn das Auto angerempelt oder abgeschleppt wird oder wenn ein Einbruch versucht wird. Mit Fahrzeugschutz Plus ist auch eine Ortung des gestohlenen Fahrzeugs möglich.

Motorisierungen 

Zur Markteinführung gibt es folgende Motorisierungen für Coupé und Cabrio (angegebene Sprintdaten und Verbrauch beziehen sich auf das Coupé):

  Motor / Hubraum Leistung / Drehmoment 0-100 km/h / Verbrauch (Coupé)
E 220 d R4 / 1.950 ccm 194 PS / 400 Nm 7,4 Sek. / 4,7 Liter

E 220 d 4Matic

R4 / 1.950 ccm 194 PS / 400 Nm 7,6 Sek. / 5,2 Liter

E 400 d 4Matic

R6 / 2.925 ccm 340 PS / 700 Nm k.A. / 6,2 Liter

E 200

R4 / 1.991 ccm 197 +14 PS/320 +150 Nm 7,6 Sek. / 7,6 Liter

E 200 4Matic

R4 / 1.991 ccm 197 +14 PS/320 +150 Nm 7,7 Sek. / 7,0 Liter

E 300

R4 / 1.991 ccm 258 +14 PS/370 +150 Nm 6,4 Sek. / 6,7 Liter

E 450 4Matic

R6 / 2.999 ccm 272 +22 PS/500 +250 Nm 5,0 Sek. / 8,0 Liter

Die Plus-Werte bei Leistung und Drehmoment kommen durch das EQ-Boost-Mildhybrid-System zustande. Die Preise für die neuen Versionen sind noch nicht bekannt.

Bildergalerie: Mercedes-AMG E 53 Coupé (2020)

Bald auch Vierzylinder-Diesel mit Mildhybrid-System

Wie aus der Tabelle zu entnehmen, gibt es zunächst nur elektrifizierte Benziner. Doch auf der Vierzylinder-Diesel bekommt bald ein 48-Volt-Mildhybrid-System. Das betrifft zunächst aber nur eine offenbar später folgende Topversion mit 265 PS.

Bei dieser modifizierten Variante des OM 654 (mit der Bezeichnung OM 654 M) kommt die zweite Generation des integrierten Starter-Generators (ISG) zum Einsatz. Dieser ist nunmehr Teil des Getriebes und nicht mehr des Motors. Dies erleichtert die Kombination mit unterschiedlichen Motoren. 

Der Starter-Generator bringt einen zusätzlichen Schub ("EQ Boost") von 15 kW (20 PS) und 180 Newtonmeter. Die Systemleistung steigt damit auf 265 + 20 = 285 PS. Damit wird er zum stärksten Vierzylinder-Diesel überhaupt. Bisher teilten sich der Passat mit 2.0 Biturbo-TDI und der Biturbo-Diesel von Jaguar Land Rover (zum Beispiel im neuen Defender D240) mit jeweils 240 PS diesen Titel. 

Bei dem modifizierten Motor erhöht außerdem eine neue Kurbelwelle den Hub, was auch zu mehr Hubraum (1.993 statt 1.950 ccm) führt. Der Einspritzdruck steigt auf 2.700 bar (bisher 2.500). Beide Turbolader sind wassergekühlt und verfügen nun beide über eine variable Turbinengeometrie (VTG).

Wie bei der Limousine wurde die Abgasnachbehandlung verbessert; sie umfasst nun zwei SCR-Kats mit zwei Adblue-Zudosierungen plus einen motornahen NOx-Speicherkatalysator. Auch das fürs Mildhybridsystem modifizierte 9G-Tronic-Getriebe ist von der Limousine bekannt.

Bildergalerie: Mercedes-Benz E-Klasse Cabriolet (2020)