Fiat 500 und Fiat Panda erhalten als erste Benziner-Modelle von Fiat Chrysler Automobiles ein Mildhybrid-System. Dabei wird ein 70 PS starken Saugbenziner mit einem Riemen-Starter-Generator und Handschaltung kombiniert. Nun gibt es auch Angaben zu den Preisen. Für den 500 Hybrid beginnen sie bei 13.990 Euro. Damit zahlt man 1.000 Euro Aufpreis gegenüber dem gleich starken normalen Benziner. Dafür spart man aber deutlich an der Tankstelle.
Die Antriebstechnologie von 500 Hybrid und Panda Hybrid ist identisch. Als Verbrenner kommt ein neuer Dreizylinder-Saugbenziner mit einem Liter Hubraum und 70 PS zum Einsatz, der 1.0 GSE. Der Zweiventiler mit variablen Ventilsteuerzeiten liefert ein Drehmoment von 92 Newtonmeter bei 3.500 U/min.
Unterstützt wird er von einem Riemen-Starter-Generator (RSG), der laut Fiat "im normalen 12-Volt-Bordnetz arbeitet". Die beim Rekuperieren zurückgewonnene Energie wird jedoch in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert. Diese fasst 11 Amperestunden Energie.
Bildergalerie: Fiat Panda Hybrid (2020)
Der RSG ermöglicht zudem im Vergleich zu einem konventionellen Anlasser einen deutlich vibrationsärmeren Motorstart, so Fiat. Der Starter-Generator ist über den Riemen mit dem Motor verbunden; dieser Riemen treibt auch die anderen Nebenaggregate an.
Der RSG rekuperiert beim Bremsen und im Schubbetrieb und speichert die so gewonnene Energie in den Akku zurück. Außerdem unterstützt er den Verbrenner zum Beispiel beim Anfahren mit bis zu 3,6 kW (knapp 5 PS).
Der RSG ermöglicht es auch, den Motor beim Ausrollen schon bei 30 km/h abzuschalten. Bei Bedarf (zum Beispiel wenn der Vordermann wieder anfährt) wird der Verbrenner unverzüglich und automatisch neu gestartet.
Da die beiden MHEV-Modelle eine Handschaltung haben, muss der Fahrer dazu allerdings den Leerlauf einlegen. Damit er das tut, erscheint ein entsprechendes Symbol im Instrumentenfeld. Während dieses sogenannten Segelns übernimmt die Lithium-Ionen-Batterie die Versorgung der elektrischen Verbraucher.
Fiat 500 Hybrid und Fiat Panda Hybrid werden mit einer neuen Sechsgang-Schaltung ausgestattet, dessen lang übersetzter sechster Gang den Verbrauch weiter senken soll. Laut Online-Konfigurator verbraucht der 500 Hybrid 3,9 Liter je 100 Kilometer, was 88 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Der Vierzylinder-Benziner 1.2 8V mit 69 PS aus der Fire-Baureihe braucht laut Preisliste gleich 5,5 Liter und emittiert 126 Gramm. Man spart also 1,6 Liter oder fast 30 Prozent.
Besonders stolz ist Fiat auf die Sitzbezüge. Sie bestehen aus Seaqual, einem von der gleichnamigen spanischen Naturschutz-Organisation zertifizierten Material aus recyceltem Kunststoff. Zehn Prozent davon sind Plastik, das aus dem Meer eingesammelt wurde; die restlichen 90 Prozent stammen aus normalem Recycling-Kunststoff.
Nach der Fiat-Pressemitteilung vom 10. Januar sollten Fiat 500 Hybrid und Fiat Panda Hybrid seit Januar 2020 bestellbar sein, die Auslieferung soll im ersten Quartal 2020 starten. Auf der Fiat-Homepage ist der Panda Hybrid allerdings noch nicht konfigurierbar. Für 500 Hybrid und 500C Hybrid (mit Faltdach) finden sich dagegen die Preise. Den 500 Hybrid gibt es danach ab 13.990 Euro (in der Ausstattung Pop).
Damit ist diese Version genau 1.000 Euro teurer als der Fiat 500 1.2 Pop mit 69-PS-Vierzylinder (und ohne Mildhybridsystem). Diese Motorisierung scheint allerdings nicht mehr als Pop angeboten zu werden: Er findet sich zwar noch in der Preisliste, aber nicht mehr im Fiat-Konfigurator.
Außer als Pop gibt es den 500 Hybrid noch in den Versionen Lounge, Star, Rockstar und Launch Edition. Letztere wird in der exklusiven Karosseriefarbe Tau Grün lackiert, einem sehr hellen, schwachen Grün, das allerdings auf den Bildern aussieht wie ein Hellblau.
Die Hybridmodelle sind am "Hybrid"-Schriftzug am Heck sowie einem Logo an der B-Säule zu erkennen: Der Buchstabe H wird hier von zwei Tautropfen gebildet.
Fiat 500 und Panda gehören europaweit zu den beliebtesten Kleinstwagen. Dabei vertritt der stets dreitürige 500 die Lifestyle-Seite, während der fünftürige Panda eher praktisch ausgelegt ist. Zusammen läuten sie das Hybrid-Zeitalter bei Fiat ein, auch wenn es nur die kleinste Stufe der Elektrifizierung geht: den 12-Volt-Mildhybrid. Doch bald soll ein Fiat 500 mit rein elektrischem Antrieb folgen, der allerdings auf einer neuen Plattform aufsetzen wird.