Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland wird laut einer Prognose des Automobilclubs ADAC im Jahr 2019 um etwa 7,2 Prozent auf 3.040 sinken. Dies wäre der niedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Beeindruckend ist auch der langfristige Rückgang der Verkehrstoten: Seit 1991 sank die Zahl der Getöteten auf etwa ein Viertel.

In den 60er- und 70er-Jahren waren teils über 20.000 Verkehrstote jährlich zu beklagen. 1987 sank deren Zahl erstmals unter die Grenze von 10.000, die seither nie mehr erreicht wurde. Im Jahr 1991 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts noch 11.300 Verkehrstote zu beklagen, im ausklingenden Jahr waren es nun nur noch knapp über 3.000.

Der bisherige Tiefststand bei den Verkehrstoten war 2017 mit 3.180 Verkehrstoten erreicht worden. Mit 3.040 Toten sank die Zahl nun im Jahr erneut. Bei allen Verkehrsbeteiligten ergab sich ein Rückgang – außer bei den Radfahrern. Hier wird es 2019 erneut eine Zunahme geben, so die ADAC-Prognose.

Im Jahr 2018 lag die Zahl der getöteten Radler bei 445 Personen, wie FAZ.net damals meldete. Das waren etwa 13 Prozent der gesamten Verkehrstoten. Mit 21 Prozent einen noch höheren Anteil an den Verkehrstoten hatten 2018 die Motorradfahrer (Zahl der Getöteten: 699).

Rückläufig war 2019 die Zahl der Unfälle mit Personenschaden: Laut ADAC kamen bei etwa 297.000 Unfällen Menschen zu Schaden. Das entspricht im Vergleich zu 2018 einem Rückgang von 3,8 Prozent. Die Zahl der Verunglückten wird 2019 voraussichtlich bei 382.000 liegen. Das sind 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Leicht zugenommen haben nach den Schätzungen hingegen die polizeilich erfassten Verkehrsunfälle. Für 2019 rechnet der Club im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg um 0,9 Prozent auf rund 2.660.000 Unfälle.

Obwohl der deutliche Rückgang der Verkehrstotenzahl ein positives Signal ist, besteht laut ADAC unverändert großer Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit von Radfahrern. Zu den Gründen zählt der Automobilclub die allgemeine Zunahme des Radverkehrs und die Tatsache, dass immer mehr ältere Menschen aufs Rad oder Pedelec steigen. Aufgrund des Alters erleiden sie öfter schwere Verletzungen, so der ADAC.

Nach Ansicht des Automobilclubs sollte daher die Fahrrad-Infrastruktur ausgebaut werden. Hoffnungen auf weniger Tote durch die zunehmende Automatisierung bei Pkw werden in den nächsten Jahren noch nicht erfüllt, da der Anteil dieser Fahrzeuge noch zu klein ist, glaubt der ADAC.