Seit Ford und Volkswagen über Synergien sprechen (wie Betriebswirte gern sagen), wird vermutet, dass VW dem US-Hersteller die Nutzung der MEB-Plattform gestattet. Dies soll demnächst passieren, berichtete kürzlich Reuters unter Berufung auf Insider.

Dass Volkswagen Ford die Nutzung des MEB erlaubt, ist ein logischer Schritt. Schließlich ist VW auch bereit, den MEB an noch kleinere Autohersteller wie e.Go zu verkaufen. Dies ist der einfachste Weg, die Plattform billiger zu machen. Das wird den Wolfsburgern helfen, früher als prognostiziert von Skaleneffekten zu profitieren. Aber die Sache ist noch etwas komplexer.

Je mehr Unternehmen den MEB nutzen, desto besser für Volkswagen. Es wird VW helfen, Standards in Sachen Elektroauto durchzusetzen, genauso wie sich bei Videokassetten das VHS-gegen das Betamax-System durchgesetzt hat. Oder wie sich bei Computern Windows gegenüber Apple durchgesetzt hat.

Es ist nicht das erste Mal, dass VW diese Strategie verfolgt. Schon beim VW Käfer war es so. Seine Plattform, sein Motor und sein Getriebe waren Basis einer Vielzahl anderer Fahrzeuge. Der Strandbuggy von Meyers Manx ist nur ein Beispiel von vielen:

Standbuggy von Meyers Manx

Es ist kein Zufall, dass VW sich für eine Strandbuggy-Studie entschieden hat, um diese Strategie in die Welt zu tragen. Der einzige Unterschied zum alten Strandbuggy auf Käfer-Basis besteht darin, dass die MEB-Plattform skalierbar ist und dass anstelle eines luftgekühlten Benziners ein Elektromotor verwendet wird.

Bildergalerie: VW I.D. Buggy beim Concours d’Elegance

Reuters berichtet auch, dass die Kooperation auch das autonome Fahren einschließt, wo Ford weiter vorne ist als Volkswagen. Aber autonom fahrende Autos sind noch nicht Realität, Elektroautos aber sehr wohl. Daher wird Volkswagen sicher mehr Vorteile aus dem Deal ziehen.

Wohl jeder Automobilhersteller würde gern der wichtigste Anbieter von Plattformen für Elektroautos sein, den Autos der Zukunft. Ford kann helfen, Volkswagen den Weg dahin zu ebnen.

Quellen: Reuters