Update: In einem e-mail-Statement an Motor1.com hatte ein Ford-Sprecher Folgendes zur potentiellen Allianz zu sagen:
“Sowohl VW als auch Ford haben unmissverständlich gesagt: Jegliche strategische Allianz wird keine Eigenkapital- Arrangements beinhalten. Das gilt auch für gegenseitige Anteilsveräußerungen.”
Die Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Nutzfahrzeugbereich, die Ford und Volkswagen im Juni diesen Jahres unterzeichnet haben, legte den Grundstein für eine strategische Partnerschaft zwischen zwei der größten Autohersteller der Welt. Ursprünglich besagt das Vorhaben, dass sich die beiden Parteien darauf fokussieren, gemeinsam eine Reihe von Nutzfahrzeugen zu entwickeln. Aber man wolle auch daran arbeiten, "die sich wandelnden Bedürfnisse der Kunden besser zu bedienen". Laut einigen Industrie-Experten könnte das bedeuten, dass Ford und Volkswagen über eine vollständige Fusion oder einen Equity Swap nachdenken. Das Ergebnis wäre das größte Unternehmen in der Branche (was nach den uns nun vorliegenden Informationen quasi ausgeschlossen ist).
Laut einer Analyse des The Detroit Bureau könnte eine Partnerschaft, die über den Nutzfahrzeuge-Markt hinausgeht, sehr vorteilhaft für beide Parteien sein. Volkswagen könnte von Fords starker Position auf dem amerikanischen Markt - speziell im Pickup- und SUV-Segment - profitieren, während das blaue Oval durchaus Hilfe in Europa, Südamerika und China gebrauchen könnte, wo man derzeit schwächelt.
Außerdem könnten sich die beiden Hersteller erfolgreiche Plattformen teilen und einander bei der Ausweitung ihrer Modellpalette helfen. Ford beispielsweise war einst ein Pionier der Elektro-Technologie, ist nun aber hinter Volkswagen zurückgefallen. Dort verfolgt man inzwischen eine aggressive Elektrifizierungs-Strategie. Andersherum könnte Ford VW dabei behilflich sein, das eigene, nach dem Dieselskandal schwer beschädigte Image, in den USA wieder aufzupolieren, etwa mit einem kompakten Pickup auf Ranger-Basis. Über eine gleiche Plattform für die nächsten Generationen von Ranger und Amarok wurde bereits spekuliert.
Laut unserer Quelle wäre der Zeitpunkt für einen potenziellen Deal gerade perfekt. Ford muss sich aktuell mit einer ganzen Reihe an großen Herausforderungen auseinandersetzen und Ford-CEO Jim Hackett arbeitet aktuell an einer - wie es manche nennen - "radikalen" Transformation des Unternehmens. Dieser Plan soll auch eine bisher beispiellose Abschaffung traditioneller Limousinen und Coupés in den USA beinhalten. Stattdessen möchte man die Ausrichtung auf elektrifizierte und autonome Fahrzeuge in Kombination mit einer massiven Expansion in den Bereichen Pickups, Crossover und SUVs forcieren.
Laut Personen, die mit dem Fall vertraut sind (The Detroit Bureau nennt sie "Beobachter"), finden Gespräche zwischen den beiden Unternehmen bereits statt. Ob sie produktiv sind und in einer größeren Partnerschaft zwischen VW und Ford münden, wird sich zeigen.
Quelle: The Detroit Bureau