Die meisten Autos, die auf der Tuning-Messe SEMA (27. Oktober bis 3. November 2017) in Las Vegas stehen, sind eher was für die automobile Boah-ej-Fraktion. Richtig klassisch und stilecht wirkt dagegen dieser Toyota Land Cruiser der Baureihe J4, die von 1960 bis 1986 gebaut wurde.

Reihenweise Restaurierungen
Das in Las Vegas gezeigte Modell wurde von der FJ Company grundlegend restauriert. Die Firma aus Miami tut dies nicht nur in Einzelfällen, sondern reihenweise, wobei der Kunde die genaue Konfiguration festlegen kann. Das auf der SEMA gezeigte Editionsmodell basiert auf einem FJ43 von 1981, einem der zahlreichen Untertypen des J4. Der Buchstabe F steht für einen 3,9-Liter-Reihensechszylinder mit Vergaser und 125 PS. Die 3 am Schluss weist auf die Version mit Softtop und mittlerem Radstand hin. Wie alle J4 (außer dem heckgetriebenen FJ42) hatte der FJ43 Allradantrieb, wobei die Vorderachse zugeschaltet werden konnte. Außerdem besaß der J4 einen Leiterrahmen und zwei Starrachsen.

Karosserie und Chassis sind original
Der Neuaufbau ging von der Original-Karosserie und dem Original-Chassis aus. Diese wurden jedoch so grundlegend renoviert, dass sie laut FJ Company wieder wie neu sind. Die zweitürige, offene Karosserie wurde hellgrau lackiert und mit einem Verdeck in der gleichen Farbe versehen. Auch die schwarzen Außenspiegel aus Alu wurden von FJ Company hinzugefügt.

Neuer V6-Motor
Für den Antrieb des Autos sorgt ein neuer Toyota-Motor. Dabei handelt es sich um einen 4,0-Liter-V6 mit 242 PS, der auch im aktuellen US-Modell des Land Cruiser eingesetzt wird, und der hier mit einer Sechsgang-Handschaltung von Toyota kombiniert wird. Wie das Original hat das Editionsmodell Blattfedern, dazu aber moderne Stoßdämpfer und vier Scheibenbremsen vom aktuellen Toyota 4Runner, einem nur in den USA angebotenen SUV. Das Ganze steht auf Mud-Terrain- oder All-Terrain-Reifen in der Größe 285/70/17.

Hosenträgergurte in einem Offroader
So stilecht das Auto außen wirkt, so übel wurde ihm innen mitgespielt: Die modernen Recaro-Sportsitze mit Hosenträgergurten passen so gar nicht zu dem klassischen Offroader. Das Gleiche gilt für die Mittelkonsole mit einem iPad für die Musikberieselung. Stilecht sind dagegen die Fensterkurbeln, die Pedale, der Gang- und der Allradhebel sowie die Zugknöpfe am Armaturenbrett – alles in schlichtem Schwarz. Das Armaturenbrett selbst ist in der Außenfarbe gehalten, während die Türinnenseiten und die Sitze mit einem vom Kunden gewählten Leder bezogen werden.

Bei rund 73.000 Euro geht es los
Das in Las Vegas gezeigte Auto ist eines von nur 24 Stück einer ,Signature"-Edition. Mit 200.000 US-Dollar (umgerechnet rund 171.000 Euro) ist diese Version ein sehr teures Vergnügen. Doch restaurierte FJ43-Modelle von FJ Company gibt es auch schon für 85.000 Dollar (rund 73.000 Euro). Dabei kann der Kunde sein Wunschmodell ausgehend von einem in letzter Zeit neu aufgebauten Auto konfigurieren.

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