Als ich noch ein Kind war, gab es zu Beginn jeder Schulferien das gleiche Schauspiel auf dem Nachbargrundstück zu sehen: In der Auffahrt stand ein VW California und wurde mit allerhand Urlaubsuntensilien beladen, bis er mitsamt der Nachbarsfamilie in Richtung Süden aufbrach. Und während sich meine Spielgefährten am spanischen Strand vergnügten, ging es für mich meist nur in weniger warme Urlaubsregionen. Inzwischen gibt es schon die dritte Generation des California und der Camping-Bulli feiert seinen 25. Geburtstag – nach mittlerweile 100.000 gebauten Fahrzeugen.

Start zum Camping-Hype
Begonnen hat die Geschichte des California auf dem Caravansalon in Düsseldorf 1988. Campingurlaube waren gerade voll im Trend und Westfalia baute schon länger erfolgreich das Reisemobil ,Joker" auf Basis des VW T3. Natürlich wollte auch Volkswagen ein Stück vom Kuchen abhaben und präsentierte mit dem California ein eigenes, zudem günstigeres Reisemobil. Der Grundriss des damaligen Ausbaus ist bis heute nahezu unverändert geblieben: eine Klappsitzbank für zwei Personen im Fond, die sich bei Bedarf zur Liegefläche umwandeln lässt, und auf der linken Seite eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank, Gaskocher und Spüle. Wahlweise gab es ein festes Hochdach oder ein Klappdach.

Zweite Generation mit drei Dachversionen
Von 1991 bis 2003 wurde der California auf Basis der vierten Bulli-Generation – der ersten mit Frontmotor – gefertigt. Außer dem herkömmlichen Modell gab es auch eine Variante mit verlängertem Radstand, die den Passagieren deutlich mehr Platz bot. Zu den zwei bekannten Dachversionen gesellte mich mit dem so genannten Compactdach noch eine dritte. Es ermöglichte Stehhöhe und zusätzlichen Stauraum im Fahrzeug, allerdings keine zusätzlichen Schlafplätze wie bei den anderen Dächern.

California auf T5-Basis startete 2004
Abgelöst wurde das Reisemobil 2004 von der dritten und noch heute aktuellen California-Generation auf Basis des T5. Sie ist die erste, die nicht mehr bei Westfalia in Rheda-Wiedenbrück, sondern direkt bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover ausgebaut wird. Zu den Innovationen bei diesem Modell zählt der in der Schiebetür untergebrachte Campingtisch mit den dazugehörigen, in der Heckklappe verstauten Stühlen. Die Motorenpalette umfasst zwei Benziner und fünf verschiedene Dieselmotoren mit einem Leistungsspektrum von 84 bis 204 PS. Wie sich die Zeiten geändert haben, sieht man auch am Preis: Für einen aktuellen VW California werden mindestens 38.187 Euro fällig, bei der ersten Generation waren es noch 39.900, D-Mark wohlgemerkt.

Bildergalerie: Hotel California