Stellen Sie sich vor, Mercedes-Chef Dieter Zetsche rasiert vor der IAA seinen auffälligen Walross-Schnauzer ab. Ohne Vorwarnung. Undenkbar? Nun, beim Skoda Yeti passiert ähnlich Epochales: Die runden Nebelscheinwerfer, die bisher zu seinen wichtigsten Charaktermerkmalen gehörten, fallen einfach dem jüngsten Facelift zum Opfer.

Unter den Top Ten der beliebtesten SUVs
Im SUV-Segment dominiert zwar eindeutig der VW Tiguan mit über 30.000 deutschen Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2013. Darauf jedoch folgt schon eine Gruppe von Fahrzeugen mit jeweils etwa 10.000 bis 12.000 Zulassungen. Dazu gehören Audi Q3 und Q5, BMW X1 und X3, Nissan Qashqai, Opel Mokka und eben Skoda Yeti. Das Stichwort Mokka steht für die inzwischen stärker gewordene Konkurrenz: Neben dem kleinen Opel gibt es weitere Newcomer wie den Peugeot 2008 und den Renault Captur. In diesem Umfeld soll das Facelift dem Yeti bei der Selbstbehauptung helfen.

Aus einem Yeti werden zwei
Erstmals gibt es den Skoda wahlweise im eleganten City-Look sowie als Offroad-Variante. Zu den Hauptunterschieden gehört, dass diverse Elemente bei der Stadtversion in Wagenfarbe lackiert werden, während sie beim Offroad-Yeti in schwarzem Kunststoff erscheinen. Das betrifft Front- und Heck-Elemente wie Stoßfänger, Unterfahrschutz, Seitenleisten und Türschweller. Bei beiden Designtypen werden die runden Nebelscheinwerfer durch rechteckige in den Stoßfängern ersetzt. So wird das Auto kantiger und passt besser zu den übrigen Skoda-Modellen. Die Leuchten am Heck bekommen ein deutlicher erkennbares Element in C-Form. Der Bereich um das Nummernschild weist zudem wie beim Rapid und beim Octavia eine dreidimensionale Struktur mit Dreieckselementen auf – dies gehört zum neuen Markendesign. Das Räderprogramm wurde um vier neue Aluräder erweitert, die Farbpalette um vier Metallic-Lackierungen. Innen gibt es neue Drei-Speichen-Lenkräder in insgesamt sieben Varianten, neue Stoffe und Muster für die Sitzbezüge sowie neue Dekorleisten fürs Armaturenbrett.

Der erste Skoda mit Rückfahrkamera
Erstmals wird für den Yeti eine Rückfahrkamera angeboten. Auch die neue Generation des Einparkassistenten hält Einzug. Das System übernimmt das Lenken beim Rückwärts-Einparken in Längs- und Querlücken. Aus Längslücken hilft das System auch heraus. Ebenfalls Premiere hat das automatische Zugangs- und Startsystem Kessy. Der überarbeitete Yeti erhält zudem vier neue ,Simply Clever"-Lösungen. Dazu gehört der vom Octavia her bekannte, doppelseitige Bodenbelag im Kofferraum. Außerdem gibt es eine herausnehmbare LED-Leuchte im Kofferraum, einen Warnwestenhalter unter dem Fahrersitz und einen Abfallbehälter in der Seitentür des Yeti.

Unverändertes Sitzsystem
Unverändert bleibt das VarioFlex-Rücksitzsystem: Die drei Fondsitze können einzeln nach vorne gewickelt und bei Bedarf herausgenommen werden. Die äußeren Sitze kann man bei herausgenommenem Mittelsitz quer verschieben. So wird der Yeti vom Fünf- zum geräumigen Viersitzer. Auch die umlegbare Rückenlehne des Beifahrersitzes bleibt an Bord. Das Kofferraumvolumen beträgt unverändert 405 bis 1.760 Liter.

Sieben Motoren, Front- und Allradantrieb
Wie gehabt, stehen für den überarbeiteten Yeti vier Diesel- und drei Benzinmotoren zur Wahl. Das Leistungsspektrum reicht vom 1.2 TSI mit 105 PS bis zum 2.0 TDI mit 170 PS. Je nach Motorisierung kommt ein Front- oder Allradantrieb mit Haldex-Kupplung der fünften Generation zum Einsatz. Optional gibt es Sechs- oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Die umweltfreundlichste Variante bleibt der Yeti 1.6 TDI GreenLine mit 105 PS und einem Verbrauch von 4,6 Liter Diesel auf 100 km. Diese Motorisierung wird nun auch mit Siebengang-DSG angeboten. Zudem gibt es insgesamt drei Green-tec-Varianten für die Motorisierungen 1.4 TSI, 2.0 TDI und 1.6 TDI. Diese Modelle besitzen ein Start-Stopp-System, eine Bremsenergierückgewinnung und rollwiderstandsarme Reifen. Marktstart für den neuen Yeti ist Ende 2013. Zuvor feiert er Weltpremiere auf der IAA in Frankfurt (12. bis 22. September 2013). Dort kann man sich nicht nur das neue Yeti-Gesicht ansehen, sondern auch herausfinden, ob es bei Dieter Zetsches Bart Änderungen gab.

Bildergalerie: Weg mit den runden Leuchten