Ein Retro-Auto mit noch mehr Retro-Faktor: Kann so etwas funktionieren? Stellen Sie sich kurz vor, VW hätte vom bis 2003 gebauten Käfer nach 50 Jahren eine KdF-Version herausgebracht. Okay, das wäre schon politisch äußerst inkorrekt, aber es veranschaulicht in etwa das, was Caterham jetzt vorgestellt hat. Im Rahmen des Goodwood Revival 2016 zeigte die Firma den nostalgisch angehauchten Seven Sprint.

Ausblick auf den Seven-Geburtstag
Um das Sondermodell zu verstehen, müssen wir kurz in die Seven-Historie eintauchen. Im Jahr 1957 brachte Lotus den ersten Seven heraus, 1973 erwarb Caterham die Rechte an dem puristischen Roadster. 2017 steigt also die große Seven-Jubiläumsparty. Das Geschenk für die Fans gibt es in Gestalt des Seven Sprint schon jetzt. Bei ihm handelt es sich um eine sportliche Version, die Lotus in den 1960er-Jahren geplant hatte, aber nie auf den Markt brachte.

Basis-Caterham als Grundlage
Technisch basiert der Caterham Seven Sprint auf dem aktuellen 165er-Basismodell mit 80-PS-Benziner, einem Turbo mit nur 660 Kubik Hubraum. Aber bereits dieser Dreizylinder reicht, um den extrem leichten Wagen in 7,5 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Nicht nur die Leistung soll eine Brücke in die Vergangenheit schlagen: Optisch wird der 165 an einen Lotus Seven der zweiten Serie angepasst, die zwischen 1961 und 1968 gebaut wurde. So gibt es ein hochglänzendes Endrohr, andere Heckleuchten und vordere Kotflügel mit mehr Schwung.

Nur 60 Stück werden gebaut
Die Stahlfelgen sind cremefarben lackiert und erhalten polierte Radkappen. Für die Lackierung des Caterham Seven Sprint stehen sechs Farben zur Auswahl, wie sie britische Autohersteller 1966/67 im Angebot hatten. Es sind klingende Namen: Cream, Mellow Yellow, Regency Red, Camberwick Green, British Racing Green und Misty Blue. Im Cockpit verwendet Caterham viel Holz und eine klassische Instrumentierung. Wie in den 1960ern gibt es gelbe und rote Sektoren auf dem Tacho. Die Türverkleidungen und Sitze sind in ,Scarlet Red" bezogen. Passend zum Jubiläum wird es für Europa nur 60 Seven Sprint geben, der Stückpreis beträgt 27.995 britische Pfund, umgerechnet rund 33.000 Euro. Bei einem Punkt ist aber Schluss mit Retro: Als Bausatz ist der Sprint nicht erhältlich, er wird komplett ab Werk ausgeliefert.

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