Für einige wird es paradox klingen, aber das russische Militär weiß manchmal, wie man wertvolle Ausrüstung auf Rädern nicht nur zerstört, sondern auch rettet. Das einzige Problem ist, dass Armeesammlungen zwischen Kaliningrad und Nowosibirsk schwerer zugänglich sind als die meisten geschlossenen Privatsammlungen. Dies ist auf die Besonderheiten der Strafverfolgungsbehörden zurückzuführen: Die Exponate werden häufig auf dem Gebiet halbgeheimer Verteidigungseinrichtungen, in Busdepots von Einsatzkräften oder in Garagen von Sonderpädagogischen Einrichtungen gelagert. Außenstehende gelangen nicht dorthin, so dass interessante historische Autos jahrzehntelang in solchen Archiven verstauben können. 

Leider bleibt in diesem Fall die Gefahr einer barbarischen Zerstörung von Raritäten bestehen, wenn einer der besonders gleichgültigen Armeebosse plötzlich daran denkt, die Lagerhäuser vom "Autofriedhof" zu säubern. Soldaten in Gestalt von Wehrpflichtigen (und sogar Berufssoldaten) sind nicht immer in der Lage, seltene Oldtimer angemessen zu pflegen, und die Qualität und Zuverlässigkeit der Restaurierung ist in der Regel schlechter.

Den Zusammenbruch der UdSSR verursachte einen vernichtenden Schlag gegen die alten Autos im Militärdienst  - in den Jahren der Fast-Anarchie, als die Armee noch nicht vor den Museen stand, verschwanden viele einzigartige Ausrüstungsgegenstände spurlos in den verlassenen Militäreinheiten. Doch nun begannen die Spezialisten des "Park Patriot", einem vom Verteidigungsministerium betriebenen Vergnügungspark westlich von Moskau, das übriggebliebene Erbe in kleinen Stücken zu restaurieren, wobei sie sich auf die Sammlung des aufgelösten Museums des Rjasan Military Automobile Institute stützten. Der "Park Patriot" huldigt dem Militär und den Großtaten der Roten Armee. So gibt es etwa einen Nachbau des Berliner Rechstagsgebäudes, um dessen Erstürmung anno 1945 nachspielen zu können.

Auf uns Ausländer mag so viel Wehrkunde befremdlich wirken. Doch der Autofan in uns interessiert sich für die Pkw und Lastwagen aus vergangenen sowjetischen Militärepochen, die manchem DDR-Bürger noch lebhaft in Erinnerung sind. Unsere russischen Kollegen haben sich zum früheren "Tag der Sowjetarmee" (23. Februar) vor Ort im "Park Patriot" umgesehen.

Blättern Sie durch die Galerie und bewundern Sie die Ausstellung, die bereits für alle Besucher geöffnet wurde.

Bild von: Yury Uryukov