Artega
Artega wurde 2006 als Ableger des Zulieferers Paragon gegründet. Unter dem Namen Artega GT entstand ein rund vier Meter langer Sportwagen mit einem 300-PS-Motor von VW. Im Jahr 2012 meldete man Insolvenz an, auf der IAA 2015 zeigte das wiederbelebte Unternehmen den Scalo, eine elektrische Weiterentwicklung des GT.
Bitter
Wie viele Wortspiele wohl schon mit dem Nachnamen von Erich Bitter gemacht wurden? Der frühere Rennfahrer baute ab 1971 seine eigenen Autos auf Opel-Basis. Schon das erste Modell, der schnittige CD, wurde zur Legende. Mittlerweile ist es um Bitter ruhig geworden. In den letzten Jahren tauchten sporadisch von ihm veredelte Opel-Modelle auf, etwa ein Insignia oder ein Adam.
Bristol
Dieser recht schäbig wirkende Laden in London war der einzige Verkaufsraum der Marke Bristol. Nach 1945 begann der gleichnamige Flugzeugbauer mit der Produktion von abgewandelten BMW-Sportwagen. 1959 wurde die Automobilsparte unabhängig, seit 1973 war Tony Crook alleiniger Inhaber. Er bestimmte in dem eingangs erwähnten Laden, welcher Kunde eines Bristol würdig sei. 2011 kam die Insolvenz für Bristol, Crook starb 2014. Unter dem Namen ,Pinnacle" entwickeln die neuen Besitzer einen Hybrid-Sportwagen, der eigentlich schon im Herbst 2015 vorgestellt werden sollte.
Bufori
Wer Luxus im neoklassizistischen Stil sucht, ist beim malaysischen Hersteller Bufori genau richtig. Neben der gestalterisch fragwürdigen Limousine namens ,Geneva" mit Sechsliter-V8 gibt es auch einen Sportwagen, den BMS R1.
Callaway
Unter Corvette-Fans ist Callaway bekannt für fette Leistungssteigerungen. Aber die Firma baut die aktuelle Corvette auf Wunsch auch zum Shooting Brake um, das Ergebnis hört auf den Namen ,Aerowagon".
Caterham
Anfang der 1970er-Jahre mochte Lotus-Chef Colin Chapman nichts mehr mit dem spartanischen Seven zu tun haben. 1973 ging die Konstruktion und Produktion des spartanischen Roadsters an Graham Nearn, einem Lotus-Händler im Ort Caterham, 30 Kilometer südlich von London. Im Laufe der Jahre wurde das Seven-Konzept immer weiter verfeinert. Heute reicht die Palette vom Caterham 165 mit 80 PS bis zum brachialen 620R mit 310 PS.
Dartz
Die lettische Firma Dartz kümmert sich um das Sicherheitsbedürfnis von Oligarchen und Millionären. Dieses scheint offenbar recht paranoid ausgeprägt zu sein. Anders sind gigantische Geländewagen wie der ,Black Shark" mit Kevlar-Titan-Aufbau nicht zu erklären.
Donkervoort
Der Niederländer Joop Donkervoort gründete im Jahr 1978 seine eigene Autofirma. Bei den Produkten orientierte er sich am Lotus Super Seven. Die aktuelle Baureihe D8 hat aber nichts mehr mit Lotus respektive Caterham zu tun. In den puristischen Holland-Roadstern kommen Turbomotoren von Audi zum Einsatz.
Fisker
Henrik Fisker machte sich als Automobildesigner einen Namen, eine seiner Kreationen ist der Aston Martin DB9. 2007 gründete er sein eigenes Unternehmen und stellte 2008 den Karma vor, eine schicke Limousine mit Plug-in-Hybrid. Vier Jahre später schlug das Schicksal zu: Zulieferer waren von einem Hurrikan betroffen, der Batteriehersteller ging pleite. Als Folge konnte ein Regierungskredit nicht bedient werden, Fisker ging pleite, der Namensgeber verließ die Firma. 2013 ging diese an das chinesische Unternehmen Wanxiang, welches den Karma ohne den Zusatz ,Fisker" wieder auf den Markt bringen will. Henrik Fisker zeigte gemeinsam mit dem Tuner GAS im Frühjahr 2015 den ,Rocket" (Bild) auf Basis des Ford Mustang.
Gumpert
Als Audi-Motorsportchef und Mitentwickler des quattro-Allradantriebs machte sich Roland Gumpert einen Namen. 2004 verließ er Audi, um gemeinsam mit MTM im thüringischen Altenburg den bis zu 860 PS starken Supersportwagen Apollo zu bauen. 2012 meldete die Firma Insolvenz an, nach dem Verkauf an einen ausländischen Investor im Jahr 2014 verließ Gumpert das Unternehmen.
Jetcar
Die Geschichte des Jetcar begann im Jahr 1998, als die Brüder Christian Wenger-Rosenau und Michael Wenger im brandenburgischen Nietwerder bei Neuruppin mit der Entwicklung starteten. Die Idee: Mit einer leichten und strömungsgünstigen Karosserie sollte ein Auto mit extrem niedrigem Spritverbrauch auf die Räder gestellt werden. In den Folgejahren entstand der Jetcar 2.5 mit einem 41 PS starken Dreizylinder-Turbodiesel, der auf der IAA 2003 zu sehen war. Im Jahr 2009 wurde eine Elektroversion dieses Fahrzeugs getestet, seit Februar 2010 wird sie wie der Diesel auf Bestellung gefertigt.
Loremo
Jahrelang geisterten die Fahrzeugstudien von Loremo über die Automessen. Die Abkürzung stand für ,Low Resistance Mobile". Je nach Kraftstoff sollte der sehr windschnittige Wagen nur 1,5 Liter Diesel oder drei Liter Benzin verbrauchen. Die Passagiere saßen Rücken an Rücken und mussten über die Front- oder Heckpartie einsteigen. Das dunkle Tuch auf der IAA 2007 war vielleicht eine Vorahnung: 2010 hörte die Firma auf zu existieren, etwas später gab es noch einmal ein Aufflackern. 2013 wurde ein Prototyp getestet, Ende des Jahres sollte eine kleine Vorserie starten. Seitdem hört man von Loremo nichts mehr.
Melkus
Auch die DDR hatte ihren Flügeltürer, den RS 1000 mit Wartburg-Motor. Heinz Melkus war Rennfahrer und baute Rennwagen, ehe er 1969 mit dem RS 1000 für Aufsehen sorgte. 2009 wurde das Thema mit dem RS 2000 auf Lotus-Basis wiederbelebt, 2012 endete das Abenteuer mit der Insolvenz.
Noble
Hierzulande kennt kaum jemand die anno 1999 aus der Taufe gehobene Marke Noble, in England sind die puristischen Mittelmotor-Sportler des Firmengründers Lee Noble durchaus anerkannt. Jüngster Streich ist der M600 Speedster mit 659 PS starken 4,4-Liter-V8.
Pagani
Horacio Pagani ist gebürtiger Argentinier, gründete seine Autofirma aber 1992 nahe dem italienischen Modena. Die Wahl des Ortes überrascht kaum, wen man weiß, dass Pagani zuvor bei Lamborghini und Ferrari arbeitete. 1999 erschien der Zonda, ihn löste im Jahr 2011 der Huayra mit 730 PS starkem V12 ab. Pro Jahr entstehen gut sieben Fahrzeuge.
Radical
Mehr Rennwagen als normale Fahrzeuge sind die Autos der britischen Marke Radical. 2005 sorgte man für Aufsehen, weil ein SR8 mit britischer Zulassung die Nordschleife des Nürburgrings in unter sieben Minuten umrundete. Inzwischen kann ein Radical auch in Deutschland zugelassen werden, etwa der SR3 mit 305 PS starkem Ford-Ecoboost-Motor.
Ruf
Lange Zeit war es in Video-Rennspielen üblich, dass anstelle der Marke Porsche die Fahrzeuge von Ruf mitfuhren. 1981 wurde die Firma von Alois Ruf als Fahrzeughersteller anerkannt. Die Ausgangsbasis der Rufschen Modellpalette stammt zwar noch immer aus Zuffenhausen, wird aber bisweilen radikal optimiert.
Russo-Baltique
Mit diesem klassisch anmutenden Coupé wollte ein Moskauer Designatelier im Jahr 2006 die kurze Tradition von Russo-Baltique wiederbeleben. Weil der Nobelhersteller von 1914 bis zur Oktoberrevolution 1917 Hoflieferant des russischen Zaren war, zeigte das Firmenemblem den russischen Doppeladler. Der erste Russo-Baltique war 1907 ein offener Zweisitzer, fünf Jahre später errang die Marke einen Doppelsieg bei der Rallye Monte Carlo. Vom ,Expression" des Jahres 2006 hat man seither nichts mehr gehört.
Spyker
Als vermeintlicher Retter von Saab machte Victor Muller auf sich aufmerksam. Schon bis 1926 gab es in Holland eine Luxusmarke namens Spyker, die Muller 1999 wiederaufleben ließ. 2013 glänzte noch der B6 Venator (Bild) auf dem Genfer Salon, Ende 2014 musste Spyker Insolvenz anmelden. Ende Juli 2015 gab man bekannt, den Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen.
Think
In einer Zeit, als Elektroautos noch nicht in Mode waren, nämlich 1991, gründete sich in Norwegen die Firma Pivco Industries. 1999 übernahm Ford die Mehrheit und ein fast fertig entwickeltes E-Auto. Aus ihm entstand der Think City. Nach gut 1.000 gebaute Exemplaren stieg Ford im Jahr 2003 wieder aus. Trotzdem kam Ende 2007 eine Weiterentwicklung des Think City auf den Markt. 2012 endete die Produktion nach dem Konkurs von Think.
Trabant nT
Kommt ein neuer ,Trabi" oder nicht? 2009 sorgte die Elektrostudie Trabant nT auf der IAA für Aufsehen. Angepeilt war ein Marktstart im Jahr 2012. Hinter dem Fahrzeug stand der sächsische Karosseriebauer Indikar. Gänzlich tot ist das Konzept nicht, man hofft auf neue Investoren.
TVR
Die britische Marke TVR machte sich einen Namen durch leichte Sportwagen mit GFK-Karosserien wie den Sagaris (Bild). Nach mehreren Eigentümerwechseln ging TVR im Jahr 2004 an den damals 24 Jahre alten russischen Unternehmer Nikolai Smolenski. 2012 wurde das Aus für TVR mitgeteilt. Ein endgültiges Aus? Nein: Seit Juli 2015 werden Anzahlungen für einen neuen TVR-Sportwagen entgegengenommen, der 2017 auf den Markt kommt. Er soll von Gordon Murray entworfen werden und einen Cosworth-V8 aufweisen. Nach eigenen Aussagen wurden die aktuellen TVR-Mitarbeiter von den Interessenten geradezu überrannt.
Vencer
Sarthe: Das klingt nach Le Mans, schließlich schlängelt sich der Fluss an der Stadt des 24-Stunden-Rennens vorbei. 2012 hatte die niederländische Manufaktur Vencer die erste Studie ihres ,Sarthe" genannten Sportwagens gezeigt. 2015 wird es konkret und zwar mit einem 6,3-Liter-Konpressor-V8 mit 622 PS. Vencer wurde 2010 gegründet, der spanische Firmenname bedeutet schlicht und einfach "siegen". In der neuen Manufaktur im holländischen Vriezenveen wird jeder Sarthe in Handarbeit hergestellt. Zurzeit entstehen die ersten Kundenfahrzeuge, wobei jeden Monat ein Auto fertig werden soll. Die Preise für den neuen Sarthe beginnen bei 322.350 Euro.
Venturi
Falls Sie Günther Jauch jemals nach einer Automarke aus Monaco fragt: Antworten Sie einfach ,Venturi". 1984 gegründet, war Venturi zunächst in Paris ansässig. Bis zur Pleite im Jahr 2000 entstanden einige hundert Mittelmotor-Sportwagen im Stil des Lotus Esprit. Neuer Besitzer von Venturi wurde ein monegassischer Investor. Seitdem hat sich die Marke auf sportliche Elektrofahrzeuge wie die Studie ,America" von 2010 spezialisiert. In der Formel E ist man mit einem eigenen Rennteam vertreten.
Veritas
Die Ursprünge von Veritas reichen bis in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg zurück. Damals entwickelte der ehemalige BMW-Rennleiter Ernst Loof auf Basis des 328 sehr erfolgreiche Formel-Wagen. In Kleinserie entstanden zudem sündhaft teure Straßenwagen. Doch die Konkurrenz aus Italien und Stuttgart wurde immer stärker, 1950 ging Veritas in Konkurs. Im Jahr 2001 wurde der Name wiederbelebt, der Veritas RS III enstand in Handarbeit von der kleinen Manufaktur Vermot AG im rheinland-pfälzischen Örtchen Grafschaft-Gelsdorf. Die Auflage war auf 30 Fahrzeuge limitiert. Man rechnete bei der Vermot AG damit, dass die komplette Edition noch vor Jahresende 2009 ausverkauft sein würde. Der Preis für den exklusiven Supersportler betrug 414.120 Euro.
W Motors
Im Libanon gegründet, den Firmensitz in Dubai – diese Informationen lassen eher auf einen Rohstoffkonzern als auf einen Autohersteller schließen. Nur 25 Autos will W Motors vom Fenyr SuperSport pro Jahr bauen. Jedes einzelne wird umgerechnet mindestens 1,72 Millionen Euro kosten. Für das Jahr 2016 hat das Unternehmen übrigens große Pläne: In Miami, Shanghai und Dubai sollen exklusive Showräume entstehen, in denen die Boliden präsentiert werden. Zudem soll die Produktion von Turin in Italien (wo auch die Entwicklungspartner Studio Torino und Magna Steyr sitzen) in die Vereinigten Emirate verlegt werden.
Yes
,Young Engineers Sportscar" oder kurz YES lautet der Markenname dieses kleinen Roadsters. Er entstand aus einer Diplomarbeit und fand bei seiner Premiere auf der IAA 1999 viel positiven Anklang. 2001 begann die Produktion im sächsischen Großenhain, 2009 rutschte die Firma in die Insolvenz, ein Besitzerwechsel war die Folge. Kurios: Der ab 2006 eingebaute 3,2-Liter-V6 arbeitete auch im formal ähnlichen Audi TT.
Zenvo
Selbst der Bugatti Veyron mit 1.001 PS kann einem dänischen Supersportler nicht das Wasser reichen: Der Zenvo ST1 besitzt 1.104 Pferdestärken. Gebaut wird der Bolide seit 2012 von dem dänischen Hersteller Zenvo, der 2007 gegründet wurde. Allerdings will die bei Kopenhagen beheimatete Firma nur 15 Stück fertigen. Der ST1 soll sich für Rennstrecke und Straße eignen. Der Fahrzeugname verrät etwas über die Art des Antriebs: Das S steht für Supercharger (Kompressor), das T für Turbo.
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