Der Himmel ist wolkenverhangen, die Lufttemperatur verlangt nach Wollpullover und Winterjacke – nicht unbedingt die richtigen Wetterverhältnisse, um oben ohne zu fahren. Doch wen interessiert schon das Wetter, wenn man die Möglichkeit hat, eine Runde im 450 PS starken Audi RS 5 Cabrio zu drehen?
Fliegender Wechsel
Los geht es zunächst kuschelig warm im geschlossenen Luxusgeschoss. Dank Akustikverdeck ist kaum zu hören, dass man es eigentlich mit einem Cabrio zu tun hat. Eine bis zu 15 Millimeter dicke Schaumschicht zwischen Verdeckbezug und Innenhimmel mindert die Windgeräusche fast auf Coupé-Niveau. Aber mal ehrlich: Cabriofahren mit geschlossenem Dach ist etwas für Dauerwellenträger– und die schlürfen höchstens unten an der Uferpromenade ihren nachmittäglichen Latte Macchiato. In den Bergen oberhalb der Côte d`Azur warnt die Temperaturanzeige ,vier Grad Celsius", als wir im Ortskern von Vence den Knopf für die Extraportion Frischluft drücken. Anhalten ist dabei nicht nötig, denn das Stoffverdeck öffnet bei unter 50 km/h auch während der Fahrt innerhalb von 15 Sekunden.
Bis zu 280 km/h
Doch die Stadt ist nicht das Revier des RS 5. Zwar wurde die offene Version ein wenig komfortabler abgestimmt als das Coupé, um den Wunsch manches Cabriofahrer nach entspanntem Cruisen zu befriedigen, aber der RS 5 langweilt sich bei innerstädtischer Schrittgeschwindigkeit. Er brummelt, er grummmelt, er brabbelt ungeduldig vor sich hin. Ein leichter Druck aufs Gaspedal genügt, um ihn von ordentlich Geschwindigkeit und Fahrtwind um die Audi-Schnauze träumen zu lassen. Wie der 4,2-Liter-V8-Motor ihn auf bis zu 280 km/h treibt und innerhalb von nur 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer. Dann dröhnt er kurz aufgeregt los, sprintet vorwärts ... und wird an der nächsten Ampel gleich wieder ausgebremst. Es ist Zeit die Stadt zu verlassen und unserem sportlichen Begleiter Auslauf zu gewähren.
Gelungenes Fahrwerk
Steil schlängelt sich das Sträßchen hinter Vence in die Berge hinauf, Serpentinen reihen sich hier aneinander wie unten in Nizza die Nobelboutiquen. Mit der Gemütlichkeit ist es nun vorbei. Der RS 5 drängt vorwärts, wie es sich für einen Ableger der quattro GmbH gehört. Er röhrt, stürmt voran und klebt am Asphalt; freut sich über jede Kehre, lenkt leicht ein und bleibt auch bei rasanter Kurvendurchfahrt lange neutral. Der permanente Allradantrieb leistet dabei tadellose Arbeit. In puncto Fahrwerksabstimmung ist den Neckarsulmern ein guter Kompromiss gelungen: Der Sportler ist straff, aber nicht zu straff , man spürt die Straße unter dem Hintern – und das ist auch gut so – doch blaue Flecke bleiben aus.
Die Lenkung denkt mit
Gewöhnungsbedürftig ist dafür die in unserem Testwagen verbaute, optionale Dynamiklenkung. Sie fordert, je nach Fahrsituation, unterschiedlich viel Kurbelei vom Fahrer. Wem das nicht behagt, der drückt das ,Car"-Knöpfchen und wählt den Sportmodus ,dynamic". Damit erhält man nicht nur eine Lenkung mit fester Übersetzung, sondern auch ein Mehr an Sound. Mit einem Klacken öffnen sich Klappen im Auspuff und der Achtzylinder hämmert so richtig los. Er knurrt, er donnert und erfreut seinen Piloten beim Runterschalten der Siebengang S tronic mit einem bollernden Zwischengasstoß. Wird der Spurt durch die einsame Berglandschaft von Pierre im Mégane oder Amélie im 206 jäh ausgebremst, faucht der Audi wütend und scharrt mit den Rädern, bis er zwischen zwei Kurven zum Sprung ansetzt, um am Renault oder Peugeot vorbei zu fliegen. Schaltet man zurück in den Komfort-Modus, fehlt das Dröhnen in den Ohren und die Lenkung wirkt unberechenbar.
Platzangebot
Kleiner Zwischenstopp mit Blick über die graue Côte d'Azur und auf den weißen Viersitzer. Breitschultrig steht er auf der Straße, damit die gegen Aufpreis erhältlichen 20-Zoll-Räder in den Kotflügeln Platz finden. Die Tornadolinie schwingt sich sanft über die kräftigen Flanken, die Adleraugen sind konzentriert zusammengekniffen, am Heck prangt eine kleine Spoilerlippe. Der Blick in den Kofferraum offenbart, dass das Faltdach nur 60 Liter der eigentlich 380 Liter Gepäckaumvolumen in Anspruch nimmt, Golfbag und Wochenendköfferchen lassen sich so noch locker im Heck verstauen. Auf der Rückbank möchte man als Erwachsener nur ungern auf Reisen gehen, für einen kleinen Ausflug von Nizza ins nahegelegene Königreich Monaco ist die Beinfreiheit allerdings ausreichend.
Innenleben
Im Cockpit bleibt keinen Zweifel daran, dass man in einer Sportskanone sitzt. Sportsitze, Sportlenkrad, die Rundinstrumente erinnern an zwei Endrohre, das RS-Logo ist ins Leder eingeprägt. Das leicht bieder wirkende Armaturenbrett verrät allerdings, dass die Basis des RS 5 Cabrio, das A5 Cabrio schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Aber der angestaubte Eindruck ist vergessen, sobald der Audi mit Gebrüll um die nächste Kurve brettert. Auch der Benzindurst wird dabei zur Nebensache: 10,7 Liter Kraftstoff trinkt der Edelsportler laut Datenblatt durchschnittlich pro hundert Kilometer, in der Wirklichkeit dürfte die Trinklust ganz entscheidend vom Gasfuß abhängig sein.
Kalte Hände
Am Ziel angekommen, klappen wir das Dach wieder zu. Zögerliche 17 Sekunden braucht der Audi dafür, zwei Sekunden länger als beim Öffnen. Auch ein Cabrio fährt eben am Liebsten offen. Die Sturmfrisur blieb uns dank Windschott und tiefer Sitzposition erspart und auch von Gänsehaut keine Spur. Mit Sitzheizung und auf Wunsch erhältlichem Nackenfön muss man selbst winterliche Temperaturen nicht fürchten. Einzig die Hände lösen sich ein wenig klamm vom Steuer, denn selbst auf den zweiten Blick ist eine Lenkradheizung in der üppigen Ausstattungliste nicht auffindbar. Auf den Markt kommt der offene RS 5 allerdings erst, wenn kalte Hände kein Thema mehr sind und Wollpulli und Winterjacke schon lange wieder im Schrank verstaut wurden. Passend zum Beginn der Cabrio-Saison steht der Flitzer ab April 2013 für mindestens 88.500 Euro beim Händler, bestellbar ist er aber schon jetzt.
Fliegender Wechsel
Los geht es zunächst kuschelig warm im geschlossenen Luxusgeschoss. Dank Akustikverdeck ist kaum zu hören, dass man es eigentlich mit einem Cabrio zu tun hat. Eine bis zu 15 Millimeter dicke Schaumschicht zwischen Verdeckbezug und Innenhimmel mindert die Windgeräusche fast auf Coupé-Niveau. Aber mal ehrlich: Cabriofahren mit geschlossenem Dach ist etwas für Dauerwellenträger– und die schlürfen höchstens unten an der Uferpromenade ihren nachmittäglichen Latte Macchiato. In den Bergen oberhalb der Côte d`Azur warnt die Temperaturanzeige ,vier Grad Celsius", als wir im Ortskern von Vence den Knopf für die Extraportion Frischluft drücken. Anhalten ist dabei nicht nötig, denn das Stoffverdeck öffnet bei unter 50 km/h auch während der Fahrt innerhalb von 15 Sekunden.
Bis zu 280 km/h
Doch die Stadt ist nicht das Revier des RS 5. Zwar wurde die offene Version ein wenig komfortabler abgestimmt als das Coupé, um den Wunsch manches Cabriofahrer nach entspanntem Cruisen zu befriedigen, aber der RS 5 langweilt sich bei innerstädtischer Schrittgeschwindigkeit. Er brummelt, er grummmelt, er brabbelt ungeduldig vor sich hin. Ein leichter Druck aufs Gaspedal genügt, um ihn von ordentlich Geschwindigkeit und Fahrtwind um die Audi-Schnauze träumen zu lassen. Wie der 4,2-Liter-V8-Motor ihn auf bis zu 280 km/h treibt und innerhalb von nur 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer. Dann dröhnt er kurz aufgeregt los, sprintet vorwärts ... und wird an der nächsten Ampel gleich wieder ausgebremst. Es ist Zeit die Stadt zu verlassen und unserem sportlichen Begleiter Auslauf zu gewähren.
Gelungenes Fahrwerk
Steil schlängelt sich das Sträßchen hinter Vence in die Berge hinauf, Serpentinen reihen sich hier aneinander wie unten in Nizza die Nobelboutiquen. Mit der Gemütlichkeit ist es nun vorbei. Der RS 5 drängt vorwärts, wie es sich für einen Ableger der quattro GmbH gehört. Er röhrt, stürmt voran und klebt am Asphalt; freut sich über jede Kehre, lenkt leicht ein und bleibt auch bei rasanter Kurvendurchfahrt lange neutral. Der permanente Allradantrieb leistet dabei tadellose Arbeit. In puncto Fahrwerksabstimmung ist den Neckarsulmern ein guter Kompromiss gelungen: Der Sportler ist straff, aber nicht zu straff , man spürt die Straße unter dem Hintern – und das ist auch gut so – doch blaue Flecke bleiben aus.
Die Lenkung denkt mit
Gewöhnungsbedürftig ist dafür die in unserem Testwagen verbaute, optionale Dynamiklenkung. Sie fordert, je nach Fahrsituation, unterschiedlich viel Kurbelei vom Fahrer. Wem das nicht behagt, der drückt das ,Car"-Knöpfchen und wählt den Sportmodus ,dynamic". Damit erhält man nicht nur eine Lenkung mit fester Übersetzung, sondern auch ein Mehr an Sound. Mit einem Klacken öffnen sich Klappen im Auspuff und der Achtzylinder hämmert so richtig los. Er knurrt, er donnert und erfreut seinen Piloten beim Runterschalten der Siebengang S tronic mit einem bollernden Zwischengasstoß. Wird der Spurt durch die einsame Berglandschaft von Pierre im Mégane oder Amélie im 206 jäh ausgebremst, faucht der Audi wütend und scharrt mit den Rädern, bis er zwischen zwei Kurven zum Sprung ansetzt, um am Renault oder Peugeot vorbei zu fliegen. Schaltet man zurück in den Komfort-Modus, fehlt das Dröhnen in den Ohren und die Lenkung wirkt unberechenbar.
Platzangebot
Kleiner Zwischenstopp mit Blick über die graue Côte d'Azur und auf den weißen Viersitzer. Breitschultrig steht er auf der Straße, damit die gegen Aufpreis erhältlichen 20-Zoll-Räder in den Kotflügeln Platz finden. Die Tornadolinie schwingt sich sanft über die kräftigen Flanken, die Adleraugen sind konzentriert zusammengekniffen, am Heck prangt eine kleine Spoilerlippe. Der Blick in den Kofferraum offenbart, dass das Faltdach nur 60 Liter der eigentlich 380 Liter Gepäckaumvolumen in Anspruch nimmt, Golfbag und Wochenendköfferchen lassen sich so noch locker im Heck verstauen. Auf der Rückbank möchte man als Erwachsener nur ungern auf Reisen gehen, für einen kleinen Ausflug von Nizza ins nahegelegene Königreich Monaco ist die Beinfreiheit allerdings ausreichend.
Innenleben
Im Cockpit bleibt keinen Zweifel daran, dass man in einer Sportskanone sitzt. Sportsitze, Sportlenkrad, die Rundinstrumente erinnern an zwei Endrohre, das RS-Logo ist ins Leder eingeprägt. Das leicht bieder wirkende Armaturenbrett verrät allerdings, dass die Basis des RS 5 Cabrio, das A5 Cabrio schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Aber der angestaubte Eindruck ist vergessen, sobald der Audi mit Gebrüll um die nächste Kurve brettert. Auch der Benzindurst wird dabei zur Nebensache: 10,7 Liter Kraftstoff trinkt der Edelsportler laut Datenblatt durchschnittlich pro hundert Kilometer, in der Wirklichkeit dürfte die Trinklust ganz entscheidend vom Gasfuß abhängig sein.
Kalte Hände
Am Ziel angekommen, klappen wir das Dach wieder zu. Zögerliche 17 Sekunden braucht der Audi dafür, zwei Sekunden länger als beim Öffnen. Auch ein Cabrio fährt eben am Liebsten offen. Die Sturmfrisur blieb uns dank Windschott und tiefer Sitzposition erspart und auch von Gänsehaut keine Spur. Mit Sitzheizung und auf Wunsch erhältlichem Nackenfön muss man selbst winterliche Temperaturen nicht fürchten. Einzig die Hände lösen sich ein wenig klamm vom Steuer, denn selbst auf den zweiten Blick ist eine Lenkradheizung in der üppigen Ausstattungliste nicht auffindbar. Auf den Markt kommt der offene RS 5 allerdings erst, wenn kalte Hände kein Thema mehr sind und Wollpulli und Winterjacke schon lange wieder im Schrank verstaut wurden. Passend zum Beginn der Cabrio-Saison steht der Flitzer ab April 2013 für mindestens 88.500 Euro beim Händler, bestellbar ist er aber schon jetzt.
Wertung
Preisliste
Audi RS 5 Cabrio | |
Grundpreis: | 88.500 Euro |
Ausstattungen | Preis in Euro |
ABS | Serie |
ESP | Serie |
ASR | Serie |
Airbag Fahrer | Serie |
Airbag Beifahrer | Serie |
Seitenairbags vorn | Serie |
Kopfairbags vorn | Serie |
elektr. Fensterheber vorn | Serie |
elektr. Fensterheber hinten | Serie |
elektr. verstellbare Außenspiegel | Serie |
Klimaautomatik | Serie |
Zentralverriegelung mit Fernbed. | Serie |
Automatikgetriebe | Serie (Doppelkupplungsgetriebe) |
Bildschirmnavigation | 1.540 |
CD-Radio | Serie |
MP3 | Serie |
Metalliclackierung | 800 |
Leichtmetallfelgen | Serie (19 Zoll) |
Sitzhöheneinstellung | Serie (elektrisch) |
Tempomat | 270 |
Lederausstattung | Serie (Alcantara-/Lederkombination) |
Xenonlicht | Serie |
Kurvenlicht | 380 |
Einparkhilfe plus mit Rückfahrkamera | 450 |
Bang & Olufsen Sound System | 950 |
Sportfahrwerk plus mit Dynamic Ride Control | 1.950 |
Keramikbremsen | 6.000 |
RS-5-Schalensitze vorn | 2.800 |
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | V8-Ottomotor |
Zylinder | 8 |
Ventile | 4 |
Hubraum in ccm | 4.163 |
Leistung in PS | 450 |
Leistung in kW | 331 |
bei U/min | 4.000 - 6.000 |
Drehmoment in Nm | 430 |
Antrieb | Permanenter Allradantrieb |
Gänge | 7 |
Getriebe | S-tronic-Doppelkupplungsgetriebe |
Kraftverteilung | variabel |
Fahrwerk | |
Spurweite vorn in mm | 1.586 |
Spurweite hinten in mm | 1.582 |
Radaufhängung vorn | Fünflenker-Vorderachse |
Radaufhängung hinten | Einzelradaufhängung, Trapezlenker-Hinterachse |
Bremsen vorn | Innenbelüftete Scheibenbremsen |
Bremsen hinten | Innenbelüftete Scheibenbremsen |
Wendekreis in m | 11,6 |
Räder, Reifen vorn | 265/35 R 19 |
Räder, Reifen hinten | 265/35 R 19 |
Lenkung | Zahnstangenlenkung |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 4.649 |
Breite in mm | 1.860 |
Höhe in mm | 1.380 |
Radstand in mm | 2.751 |
Leergewicht in kg | 1.995 |
Zuladung in kg | 425 |
Kofferraumvolumen in Liter | bei geöffnetem Verdeck: 320, bei geschlossenem Verdeck: 380 |
Kofferraumvolumen, variabel in Liter | 750 |
Tankinhalt in Liter | 61 |
Kraftstoffart | Super Plus |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 250 km/h, optional 280 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden | 4,9 |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 10,7 |
EG-Verbrauch innerorts in Liter/100 km | 14,6 |
EG-Verbrauch außerorts in Liter/100 km | 8,5 |
CO2-Emission in g/km | 249 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Fixkosten | |
Haftpflicht-Klasse | 19 |
Teilkasko-Klasse | 30 |
Vollkasko-Klasse | 28 |
Service-Intervalle | Nach Anzeige bis 30.000 km (maximal zwei Jahre) |
Garantie | Zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung |