Dass man Hyundai eigentlich ,Hjonndäh" ausspricht und nicht ,Hjunndai", das wusste ich schon. Neu gelernt habe ich nun von Hyundai-Deutschland-Präsident Sunny Kim, dass der Name ,modern" bedeutet. Im Jahr 1967, als die Marke gegründet wurde, hatte das Wort sicher eine andere Bedeutung als heute, genau 50 Jahre später. Was man im 21. Jahrhundert von einem koreanischen Auto erwarten kann, habe ich beim Test des neuen Hyundai i30 erfahren.
Tüpfeloptik beim Grill: So ansteckend wie Vogelgrippe
Seit 2008 rennt der i30 in Siebenmeilenstiefeln dem VW Golf hinterher. Nach gerade mal neun Jahren steht jetzt schon die dritte Generation an. Allerdings erreicht der i30 nicht mal ein Zehntel der Golf-Verkaufszahlen. Der Vorsprung von VW scheint uneinholbar, doch die Koreaner orientieren sich spürbar an der deutschen Marke. Das war schon 2003 so, als Hyundai mit dem Spruch ,Es gibt wieder richtige Volkswagen" warb. Auch beim i30 ist das Vorbild Golf mit Händen zu greifen. Äußerlich ist der Hyundai genauso schlicht gehalten, und das nicht nur in der ultradezenten Launch-Farbe Dunkelblau. Der große ,Kaskadengrill" hebt ihn zwar vom VW ab, doch dass ihn Hyundai als ,neues Identitätsmerkmal" der Marke bezeichnet, ist etwas kauzig: Die getüpfelte Grill-Optik verbreitet sich unter Autoherstellern derzeit schneller als die Vogelgrippe.
Da scheppert nix, da fehlt (fast) nix
Die Verarbeitung fand nicht nur Ex-VW-Chef Martin Winterkorn gut: Da scheppert tatsächlich nix. Und technisch hat Hyundai nun deutlich nachgerüstet. So gibt es jetzt ein (schick gestaltetes) großes Display in der Mitte, außerdem ist die Schar der Assistenten fast vollzählig. Besonders beeindruckend: Mit aktiviertem Abstandsregler und Spurhalteassistent fährt man kurze Zeit autonom, und das, ohne Angst zu bekommen. Auch LED-Scheinwerfer, eine elektrische Parkbremse und sogar ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe werden angeboten.
Bisher selten bei Asiatenmarken: Gute Turbobenziner
Motorisch gab es bei asiatischen Herstellern lange Zeit einiges auszusetzen. So gab es auf der Ottoseite lange ausschließlich drehmomentarme Saugbenziner. Das ist vorbei, zumindest bei Hyundai. Nur das Basismodell des i30 ist noch ein Sauger, darüber gibt es zwei Turbobenziner. Beide bieten ordentlichen Schwung, kein Wunder bei 171 beziehungsweise 242 Newtonmeter Drehmoment. Der 120 PS starke 1.0 T-GDI wird als Dreizylinder bei höheren Drehzahlen leicht rau, was aber eher ein Pluspunkt ist. Beim 140 PS starken Vierzylinder 1.4 T-GDI fällt zuweilen eine vorübergehende Schwäche im niedrigtourigen Bereich auf, ab 2.000 Touren lässt sich aber problemlos beschleunigen. Noch mehr Spaß für Drehzahlmuffel bieten die drei 1,6-Liter-Diesel. Egal ob 95, 110 oder 136 PS: Alle drei haben 280 Newtonmeter. Der gefahrene Topdiesel fiel im Stand mit leichtem Rattern auf, doch generell bleibt es im i30 bemerkenswert leise.
Ordentlich bei Fahrwerk, Sitzkomfort und Platz
Das Fahrwerk (hinten mit aufwendiger Mehrlenkeraufhängung) bietet einen guten Kompromiss aus Komfort und Straffheit, die serienmäßige Sechsgang-Schaltung passt mit ihrer (wenig sportlichen, dafür alltags- und anfängertauglichen) Charakteristik gut zum Durchschnittsfahrer, den Hyundai als Kunden anvisiert. Am Sitzkomfort vorne wie hinten gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Beim Kofferraum platziert sich der i30 mit 395 bis 1.301 Liter im oberen Bereich. Dazu ist allerdings zu sagen, dass der 4,34 Meter lange i30 schon zu den größeren Kompakten gehört.
Viel Ausstattung
Die Ausstattung ist bereits in der Basis mehr als ausreichend: Hier sind nicht nur Klima- und Audioanlage, sondern auch City-Notbremssystem, Tempomat, aktiver Spurhalteassistent und mehr an Bord. Beeindruckend, doch Massenmodelle wie der Golf sind individueller konfigurierbar. Beispiel gefällig? Parkpiepser für vorn und hinten gibt es beim i30 erst für die vierte von fünf Ausstattungen, beim Golf kann man sie schon für die Grundversion bestellen. Bei Elementen wie einem schlichten CD-Laufwerk oder adaptiven Dämpfern gucken i30-Käufer komplett in die Röhre – ganz zu schweigen vom letzten Techno-Schick à la Instrumentendisplay.
Unflexible Preispolitik
Jetzt wollen Sie aber endlich wissen, ob der i30 teuer oder billig ist, richtig? Nun, der Grundpreis stieg nur um 300 Euro, und schon die Basisausstattung reicht eigentlich aus. Doch die Preispolitik ist unflexibel: Wer nicht gerade den Saugbenziner haben will, muss mindestens eine Ausstattung höher einsteigen. Auch den Basisdiesel gibt es nur in einer einzigen Ausstattung. Ich würde mich wohl für den 1.0 T-GDI in der mittleren Version ,Trend" entscheiden. Der ist mit 21.450 Euro nicht teuer, man spart über 2.000 Euro gegenüber dem VW Golf 1.4 TSI mit 125-PS-Turbo und fünf Türen, und das bei besserer Ausstattung. Die i30-Palette ist mit fünf Ausstattungen und sechs Motoren schon breit. Im Juni 2017 kommt aber noch die Kombiversion hinzu. Das i30 Coupé entfällt, dafür startet im Januar 2018 ein Fastback, also ein Auto zwischen Coupé und Kombi. Die Sportversion i30 N erscheint im Oktober, mit einem Zweiliter-Turbo und je nach Version 250 oder 275 PS. Und auch bei der Elektrifizierung geht es voran: 14 neue Modellvarianten sind bis 2020 geplant, eventuell auch vom i30. Ehrensache, wenn der eigene Markenname ,modern" bedeutet ...
Tüpfeloptik beim Grill: So ansteckend wie Vogelgrippe
Seit 2008 rennt der i30 in Siebenmeilenstiefeln dem VW Golf hinterher. Nach gerade mal neun Jahren steht jetzt schon die dritte Generation an. Allerdings erreicht der i30 nicht mal ein Zehntel der Golf-Verkaufszahlen. Der Vorsprung von VW scheint uneinholbar, doch die Koreaner orientieren sich spürbar an der deutschen Marke. Das war schon 2003 so, als Hyundai mit dem Spruch ,Es gibt wieder richtige Volkswagen" warb. Auch beim i30 ist das Vorbild Golf mit Händen zu greifen. Äußerlich ist der Hyundai genauso schlicht gehalten, und das nicht nur in der ultradezenten Launch-Farbe Dunkelblau. Der große ,Kaskadengrill" hebt ihn zwar vom VW ab, doch dass ihn Hyundai als ,neues Identitätsmerkmal" der Marke bezeichnet, ist etwas kauzig: Die getüpfelte Grill-Optik verbreitet sich unter Autoherstellern derzeit schneller als die Vogelgrippe.
Da scheppert nix, da fehlt (fast) nix
Die Verarbeitung fand nicht nur Ex-VW-Chef Martin Winterkorn gut: Da scheppert tatsächlich nix. Und technisch hat Hyundai nun deutlich nachgerüstet. So gibt es jetzt ein (schick gestaltetes) großes Display in der Mitte, außerdem ist die Schar der Assistenten fast vollzählig. Besonders beeindruckend: Mit aktiviertem Abstandsregler und Spurhalteassistent fährt man kurze Zeit autonom, und das, ohne Angst zu bekommen. Auch LED-Scheinwerfer, eine elektrische Parkbremse und sogar ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe werden angeboten.
Bisher selten bei Asiatenmarken: Gute Turbobenziner
Motorisch gab es bei asiatischen Herstellern lange Zeit einiges auszusetzen. So gab es auf der Ottoseite lange ausschließlich drehmomentarme Saugbenziner. Das ist vorbei, zumindest bei Hyundai. Nur das Basismodell des i30 ist noch ein Sauger, darüber gibt es zwei Turbobenziner. Beide bieten ordentlichen Schwung, kein Wunder bei 171 beziehungsweise 242 Newtonmeter Drehmoment. Der 120 PS starke 1.0 T-GDI wird als Dreizylinder bei höheren Drehzahlen leicht rau, was aber eher ein Pluspunkt ist. Beim 140 PS starken Vierzylinder 1.4 T-GDI fällt zuweilen eine vorübergehende Schwäche im niedrigtourigen Bereich auf, ab 2.000 Touren lässt sich aber problemlos beschleunigen. Noch mehr Spaß für Drehzahlmuffel bieten die drei 1,6-Liter-Diesel. Egal ob 95, 110 oder 136 PS: Alle drei haben 280 Newtonmeter. Der gefahrene Topdiesel fiel im Stand mit leichtem Rattern auf, doch generell bleibt es im i30 bemerkenswert leise.
Ordentlich bei Fahrwerk, Sitzkomfort und Platz
Das Fahrwerk (hinten mit aufwendiger Mehrlenkeraufhängung) bietet einen guten Kompromiss aus Komfort und Straffheit, die serienmäßige Sechsgang-Schaltung passt mit ihrer (wenig sportlichen, dafür alltags- und anfängertauglichen) Charakteristik gut zum Durchschnittsfahrer, den Hyundai als Kunden anvisiert. Am Sitzkomfort vorne wie hinten gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Beim Kofferraum platziert sich der i30 mit 395 bis 1.301 Liter im oberen Bereich. Dazu ist allerdings zu sagen, dass der 4,34 Meter lange i30 schon zu den größeren Kompakten gehört.
Viel Ausstattung
Die Ausstattung ist bereits in der Basis mehr als ausreichend: Hier sind nicht nur Klima- und Audioanlage, sondern auch City-Notbremssystem, Tempomat, aktiver Spurhalteassistent und mehr an Bord. Beeindruckend, doch Massenmodelle wie der Golf sind individueller konfigurierbar. Beispiel gefällig? Parkpiepser für vorn und hinten gibt es beim i30 erst für die vierte von fünf Ausstattungen, beim Golf kann man sie schon für die Grundversion bestellen. Bei Elementen wie einem schlichten CD-Laufwerk oder adaptiven Dämpfern gucken i30-Käufer komplett in die Röhre – ganz zu schweigen vom letzten Techno-Schick à la Instrumentendisplay.
Unflexible Preispolitik
Jetzt wollen Sie aber endlich wissen, ob der i30 teuer oder billig ist, richtig? Nun, der Grundpreis stieg nur um 300 Euro, und schon die Basisausstattung reicht eigentlich aus. Doch die Preispolitik ist unflexibel: Wer nicht gerade den Saugbenziner haben will, muss mindestens eine Ausstattung höher einsteigen. Auch den Basisdiesel gibt es nur in einer einzigen Ausstattung. Ich würde mich wohl für den 1.0 T-GDI in der mittleren Version ,Trend" entscheiden. Der ist mit 21.450 Euro nicht teuer, man spart über 2.000 Euro gegenüber dem VW Golf 1.4 TSI mit 125-PS-Turbo und fünf Türen, und das bei besserer Ausstattung. Die i30-Palette ist mit fünf Ausstattungen und sechs Motoren schon breit. Im Juni 2017 kommt aber noch die Kombiversion hinzu. Das i30 Coupé entfällt, dafür startet im Januar 2018 ein Fastback, also ein Auto zwischen Coupé und Kombi. Die Sportversion i30 N erscheint im Oktober, mit einem Zweiliter-Turbo und je nach Version 250 oder 275 PS. Und auch bei der Elektrifizierung geht es voran: 14 neue Modellvarianten sind bis 2020 geplant, eventuell auch vom i30. Ehrensache, wenn der eigene Markenname ,modern" bedeutet ...
Wertung
Preisliste
Hyundai i30 1.0 T-GDI Trend | |
Grundpreis: | 21.450 Euro |
Ausstattungen | Preis in Euro |
elektr. Fensterheber vorn | Serie |
elektr. Fensterheber hinten | Serie |
elektr. verstellbare Außenspiegel | Serie (beheizbar, elektr. anklappbar) |
Klimaanlage | Serie |
Zentralverriegelung mit Fernbed. | Serie |
Automatikgetriebe | - |
Bildschirmnavigation | 1.300 (mit 8-Zoll-Display, Smartphone-Integration, Verkehrszeichenerkennung, Rückfahrkamera, DAB+) |
elektr. Schiebedach | ab Style |
Metalliclackierung | 590 |
Leichtmetallfelgen | Serie (16 Zoll) |
Sitzhöheneinstellung | Serie (Vordersitze) |
Tempomat | Serie |
Lederausstattung | ab Premium |
Nebelscheinwerfer | Serie |
Parkpiepser vorne / hinten | ab Style / Serie |
City-Notbremsassistent (bis 75 km/h) | Serie |
aktiver Spurhalteassistent | Serie |
Fernlichtassistent | Serie |
Lichtsensor | Serie |
Abbiegelicht | Serie |
Radio mit Fünf-Zoll-Monochromdisplay, Aux- und USB-Anschluss, Bluetooth | Serie |
Lenkradheizung und Sitzheizung vorne | Serie |
Kofferraum-Einlegeboden | Serie |
LED-Scheinwerfer | 900 |
Totwinkel-Assistent, Querverkehrsassistent | ab Style |
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | Turbobenziner mit Direkteinspritzung |
Zylinder | 3 |
Hubraum in ccm | 998 |
Leistung in PS | 120 |
Leistung in kW | 88 |
bei U/min | 1.500 - 4.000 |
Drehmoment in Nm | 171 |
Antrieb | Frontantrieb |
Gänge | 6 |
Getriebe | Schaltung |
Fahrwerk | |
Räder, Reifen vorn | 16-Zoll-Aluräder mit Reifen 205/55 R 16 (Trend) |
Räder, Reifen hinten | wie vorn |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 4.340 |
Breite in mm | 1.795 |
Höhe in mm | 1.455 |
Radstand in mm | 2.650 |
Leergewicht in kg | 1.269 |
Zuladung in kg | 531 |
Kofferraumvolumen in Liter | 395 |
Kofferraumvolumen, variabel in Liter | 1.301 |
Anhängelast, gebremst in kg | 1.200 |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 190 |
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden | 11,1 |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 5,0 |
EG-Verbrauch innerorts in Liter/100 km | 5,8 |
EG-Verbrauch außerorts in Liter/100 km | 4,6 |
CO2-Emission in g/km | 115 |
Schadstoffklasse | Euro 6 |
Weitere Informationen | |
1/moreName | Verbrauchsdaten für 16-Zoll-Bereifung (Trend) |