Im Jahr 2023 feiert Porsche sein 75-jähriges Bestehen. Das erste Modell des Unternehmens war der 356, der im Juni 1948 auf den Markt kam. Und deshalb ehrt der Automobilhersteller genau dieses Fahrzeug mit der neuen Designstudie namens Porsche Vision 357 – einer modernen Neuinterpretation des 356. 

"Die Studie ist der Versuch, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stimmig miteinander zu verbinden", sagt Michael Mauer, Leiter Style Porsche. Der 357 übernimmt die Proportionen des Originals und weist mit seinen Design-Details in die Zukunft.

Bildergalerie: Porsche Vision 357 Concept (2023)

Eines der auffälligsten Merkmale des Konzepts ist seine Schnörkellosigkeit. Es gibt keine Türgriffe – die Designer haben sie in der hinteren Seitenscheibe versteckt. Kameras ersetzen die traditionellen Seitenspiegel. Vorne und hinten versteckt Porsche die Leuchten hinter Perforationen in den Karosserieblechen und integriert die dritte Bremsleuchte in den hinteren Kühlergrill. Eine von mehreren Anspielungen auf den ursprünglichen 356.

Frühe 356er-Modelle hatten eine geteilte Windschutzscheibe mit einem Steg in der Mitte. Während ein ähnlicher Akzent beim Vision 357 nicht vorhanden ist, spielte Porsche mit dem Glas des Konzepts, indem es um die schwarzen A-Säulen gewickelt wurde, um die drei Fensterelemente zu einem einzigen Stück zu vereinen und an eine Art Helmvisier zu kreieren. In den Radhäusern sitzen 20-Zoll-Magnesiumfelgen mit "aerodynamisch vorteilhaften" Kohlefaser-Radkappen.

Porsche hat das Exterieur in eine zweifarbige Lackierung gehüllt, wobei "Ice Gray Metallic" den größten Teil des Fahrzeugs bedeckt und "Grivola Gray Metallic" die vordere Stoßstange akzentuiert. Große 75-Aufkleber zieren die Türen und die Motorhaube, während sich auf den vorderen Kotflügeln und der Heckschürze dezente 357-Aufkleber befinden. Das Unternehmen hat sogar die Lufteinlässe in den hinteren Seitenfenstern mit Air-Beklebungen und Pfeilen markiert. Die Auspuffanlage des 357 besteht aus bläulich schimmernden Titan-Endrohren mit Keramik-Innenleben.

Der Vision 357 baut auf dem 718 Cayman GT4 RS auf. Deshalb kommt auch der Antriebsstrang mit 4,0-Liter-Saugmotor zum Einsatz. Der Sechszylinder-Boxer entwickelt 500 PS. Der mittig montierten Antrieb wäre laut Porsche außerdem so konstruieren, dass er mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden kann, ohne dass der Hersteller angedeutet hätte, das Auto wirklich produzieren zu wollen.

Die Öffentlichkeit wird die Gelegenheit haben, das Konzept auf einer Sonderausstellung in Berlin anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Porsche-Sportwagen zu sehen. Die Ausstellung im Drive Forum des Volkswagen-Konzerns wird am 27. Januar eröffnet und läuft bis Mitte Februar. Porsche plant, das Konzept im Laufe des Jahres dann auf weiteren internationalen Veranstaltungen zu präsentieren.