Wird der Verbrennungsmotor sterben? Darauf möchten wir mit einem eindeutigen "Jein" antworten. Einerseits ist es nicht von der Hand zu weisen, dass wir auf ein elektrisches Zeitalter zusteuern, aber der gute alte Verbrenner wird noch nicht kampflos aufgeben.

Der Volkswagen-Konzern hat schon mit der Idee synthetischer Kraftstoffe herumgespielt, lange bevor "Dieselgate" überhaupt ein Wort war. Und er ist nicht das einzige große Unternehmen, das versucht, den "explosiven" Antriebsstrang am Leben zu erhalten.

Nehmen Sie zum Beispiel Toyota: Der Mirai ist nicht gerade das aufregendste Auto der Welt, aber eines der saubersten, denn aus seiner Auspuffspitze kommt nur Wasser. Und der Corolla Sport im obigen Video wird ebenso wie die Mittelklasselimousine mit Wasserstoff betrieben, hat aber keine Brennstoffzelle, sondern noch einen "klassischen" Verbrennungsmotor. Als Treibstoff dient hundertprozentig reiner Wasserstoff. Kein Benzin.

Sein Wasserstoffmotor stößt im Betrieb nahezu keine CO2-Emissionen aus. "Abgesehen von der Verbrennung winziger Mengen Motoröl während der Fahrt", wie Toyota zugibt. Der Hersteller sagt weiter, dass diese Motoren "Wasserstoff verbrennen, während sie Sauerstoff aus der Luft aufnehmen, wie bei Benzinmotoren entsteht dabei eine gewisse Menge an NOx."

Indem der Verbrenner am Leben erhalten wird, bedeutet dies, dass der Corolla immer noch einen ziemlich guten Motorsound liefern kann, während er trotzdem nahezu kohlenstoffneutral arbeitet. Der in Arbeit befindliche Prototyp mit einem aufgeladenen 1,6-Liter-Dreizylindermotor bezieht seinen Saft aus erneuerbarer Energie, die auf dem Fukushima Hydrogen Energy Research Field in Japan erzeugt wird.

Ähnlich hatte bereits Mazda vor gut 10 Jahren experimentiert und den Wankelmotor im damaligen RX-8 mit Wasserstoff zum Laufen gebracht. Trotz eines Pilotprojekts in Norwegen verlief die Idee aber im Sande.

Es ist zwar kein Reihensechszylinder oder V8, aber der Sound des Motors ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass es sich nur um einen Dreiender handelt. Er verhält sich auch ähnlich wie ein herkömmlicher Benzinmotor, wie Rennfahrer Hiroaki Ishiura erklärt: "Er ist nicht so anders (als normale benzinbetriebene Fahrzeuge), wie ich erwartet hatte. Er fühlt sich an wie ein normaler Motor. (Wenn man mir nichts gesagt hätte) würde ich wahrscheinlich denken, dass dies ein normaler Motor ist."

Wir werden nächsten Monat mehr vom Corolla Sport sehen, da er bei einem 24-Stunden-Langstreckenrennen im Rahmen der Super Taikyu Series getestet wird. Die kompakte Schräghecklimousine ist nicht nur wegen ihres einzigartigen Motors interessant, sondern auch wegen ihres Allradsystems, das vom GR Yaris übernommen wurde. Es gibt Gerüchte über einen GR Corolla mit dem AWD-System des Kleinwagens und seinem Dreizylinder-Turbomotor, aber Toyota hält sich vorerst bedeckt.