Toyota testet das automatisierte Fahren auf öffentlichen Straßen. Nach erfolgreichen Tests auf abgesperrten Strecken bringt der japanische Hersteller nun seine selbst entwickelten AD-Systeme (AD steht für automated driving) in das Stadtzentrum von Brüssel. Dort wird ein Lexus LS in den nächsten 13 Monaten immer wieder eine definierte Strecke absolvieren.

Bei der 5,09 Meter langen Luxuslimousine Lexus LS handelt sich um ein Serienfahrzeug, bei dem auf dem Dach ein Sensoren-Paket installiert wurde. Es besteht aus einem LIDAR (Light Detection and Ranging), einem Radarsystem, diversen Kameras und einem "Hochpräzisions-Positionierungssystem" (wohl ein verbessertes GPS). Während der Erprobung befinden sich ein „Operator“ für das AD-System sowie ein Sicherheitsfahrer, der jederzeit das Steuer übernehmen kann, an Bord.

Toyotas verfolgt mit dem Fahrzeug ein „Mobility Teammate Concept“. Dahinter steckt die Vorstellung, dass Fahrer und Auto als Team zusammenarbeiten sollen. Dabei kennt das Fahrzeug zwei Modi: Im "Chauffeursmodus" übernimmt der Wagen das Fahren komplett, während er im "Guardian-Modus“ (Wächtermodus) den menschlichen Fahrer nur von gefährlichen Aktionen abhält.

Die bei den Tests erfassten Daten fließen in das europäische Forschungsprojekt „L3Pilot“ ein. An dem schon seit 2017 laufenden Programm zum automatisierten Fahren sind Autohersteller, Zulieferer, Forschungseinrichtungen und Behörden beteiligt. Dazu gehören Tests mit rund 1.000 Fahrern in 100 Fahrzeugen in zehn europäischen Ländern.

„Das ultimative Ziel von Toyota lautet: keine Todesopfer durch Verkehrsunfälle", erläutert Gerald Killmann, bei Toyota Motor Europe verantwortlich für Forschung und Entwicklung. "Dazu müssen wir der Komplexität und Vielfalt der Bevölkerung in einem städtischen Umfeld wie Brüssel, in der Bürger aus 184 verschiedenen Nationalitäten leben, gerecht werden. Nach erfolgreichen Tests auf öffentlichen Straßen in Japan und den USA erweitern wir nun das Verständnis des Fahrzeugs um europäische Bedingungen.“