Im Herbst 2017 kam der Alpine A110 auf den Markt. Der Sportwagen des Renault-Ablegers wurde mit gerade mal rund 214 Stück im Jahr 2018 kein Verkaufsrenner, aber das war wohl auch nicht geplant. Das zumindest anfangs zahlenmäßig limitierte Modell lebt mehr von der Exklusivität. Doch nun ergänzt ein A110S die Modellpalette – mit mehr Leistung, sportlicherem Fahrwerk und speziellen Designelementen.
Der normale Alpine A110 holt 252 PS aus seinem 1,8-Liter-Turbobenziner, beim A110S sind es 292 PS. Die 40 PS Mehrleistung kamen durch einen um 0,4 bar höheren Ladedruck zustande. Die Spitzenleistung von 292 PS wird bei 6.400 U/min erreicht, etwa 400 U/min höher als beim A110. Auch das (unveränderte) Drehmoment von 320 Newtonmeter steht erst bei höheren Drehzahlen parat, nämlich von 2.000 bis 6.400 Touren. Damit liegt das Drehzahlband 1.400 U/min höher als beim bekannten Motor. Die Kraft wird wie beim A110 über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe von Getrag auf die Hinterräder übertragen.
Die höhere Leistung führt zu einem verbesserten Leistungsgewicht von 3,8 statt 4,3 kg/PS beim A110. Der Normsprint dauert so nur 4,4 Sekunden, also eine Zehntelsekunde weniger als beim A110.
Das Fahrwerk erhielt härtere Federn und darauf abgestimmte Dämpfer, die Querstabilisatoren sind zur Gewichtsminimierung hohl. Sie sind zudem um 100 Prozent steifer. Der A110S liegt geringfügig (um vier Millimeter) tiefer als der A110. Neue Räder und Reifen (215 Millimeter vorne, 245 Millimeter hinten) sowie spezielle Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport 4 sollen die Traktion erhöhen. Die Brembo-Bremsen mit 320-Millimeter-Scheiben, die es beim normalen A110 optional gibt, sind hier Serie. Bei aller Sportlichkeit soll aber auch der A110S genügend komfortabel für den Alltag sein.

Zu den neuen Styling-Elementen des A110S gehören Carbonelemente und Flaggen an den hintersten Dachsäulen, ein schwarzer Alpine-Schriftzug am Heck, orangefarbene Bremssättel und spezielle "GT Race"-Räder mit dunkler Oberfläche. Optional gibt es eine exklusive Lackierung in mattem Grau ("Gris Tonnerre"). Innen tragen die Sitze orangefarbene statt blauer Nähte. Außerdem wird an vielen Stellen Dinamica-Mikrofaser verwendet, so für den schwarzen Dachhimmel, die Sonnenblenden, und die Türverkleidungen. Die ebenfalls mit Dinamica bezogenen Sitze kommen von Sabelt und wiegen nur 13,1 Kilo pro Stück. Das Lenkrad ist mit Leder und Dinamica bezogen und weist einen orangefarbenen Zwölf-Uhr-Marker sowie passende Nähte auf. Pedale und Fußrasten sind aus Aluminium. Carbonelemente und orangefarbene Flaggenembleme greifen die Außenoptik wieder auf.
Optional gibt es ein Carbon-Dach mit glänzendem Finish, das das Gesamtgewicht um 1,9 Kilo reduziert. Weitere Optionen sind leichte, geschmiedete Fuchs-Leichtmetallräder und ein Carbon-Finish für die Sabelt-Sitze. Zur Serienausstattung gehören ein Focal-Audiosystem, Alpine Telemetrics sowie Parkpiepser vorne und hinten.
Der A110S kostet (zumindest in Frankreich) 66.500 Euro und ist ab sofort bestellbar. Die ersten Autos sollen im Oktober 2019 beim Händler stehen, die Auslieferung wird noch vor Ende des Jahres beginnen.