Alle reden vom Elektroauto. Aber was ist eigentlich mit Elektro-Lastwagen? Just vor wenigen Tagen hat Mercedes-Tochter Fuso die Serienversion des eCanter vorgestellt, einen 7,5-Tonner mit 100 Kilometer Reichweite. Zunächst entstehen 500 Fahrzeuge, 2019 startet die Großserie. Aber es geht auch zwei Nummern größer: Vorhang auf für Nikola Motors.

Tesla-Gegner mit Tesla-Vornamen
Am Firmensitz im amerikanischen Salt Lake City arbeitet man an elektrischen Trucks der 40-Tonnen-Liga. Hinter Nikola Motors steckt Trevor Milton, der den Namen seiner Firma bewusst ausgewählt hat. Besser gesagt: Den Vornamen von Nikola Tesla. Damit ist die Zielrichtung klar: Man plant ebenso wie die Elektroauto-Marke Tesla den Einstieg ins elektrische Nutzfahrzeug-Geschäft. Auch wenn das riesige Tablet neben dem Brummifahrer im künftigen Nikola-Lkw verdächtig nach Tesla aussieht: Beide Unternehmen haben nichts miteinander zu tun.

Unglaubliche Kraft
Bei der Technik arbeitet Nikola mit Bosch zusammen. Bis 2021 will man die beiden Elektro-Schwerlaster One und Two auf den Markt bringen. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Dimension des Fahrerhauses. Ansonsten sollen sie mit über 1.000 PS und rund 2.700 Newtonmeter Drehmoment fast doppelt so stark wie aktuelle Sattelschlepper sein. Auch die weiteren geplanten Eckdaten beeindrucken: Rund 30 Sekunden mit Ladung von null auf 100 km/h. 105 km/h mit 36 Tonnen Gesamtgewicht bei sechs Prozent Steigung und Rekuperation bei Bergabfahrt.

Brennstoffzelle und Bosch-Technik
Die Batterien bringen es auf eine Kapazität von 320 Kilowattstunden. Muss der Lkw-Fahrer der Zukunft also ewige Ladezeiten befürchten? Nein, sagt Nikola Motors, denn eine Brennstoffzelle soll Reichweiten zwischen 1.300 und 1.900 Kilometern ermöglichen. 15 Minuten veranschlagt man für eine Tankfüllung. Den E-Antrieb entwickelt Nikola gemeinsam mit Bosch. Grundlage ist die skalierbare, modulare eAchse von Bosch. Sie vereint Motor, Antriebselektronik und Getriebe. Aus ihr soll nun eine eAchse für Nutzfahrzeuge mit Doppelantrieb entstehen. Nikola-Chef Trevor Milton ist sich seiner Sache bereits sehr sicher und sagt: ,Wir wollen den revolutionärsten Sattelschlepper bauen, der je auf den Markt kam."

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