Rund ein Fünftel aller Autos sind mit verschlissenen Stoßdämpfern unterwegs. Das schätzt der Fahrwerkshersteller KYB nach eigenen Untersuchungen. Defekte Dämpfer bergen viele Gefahren: Laut den Sachverständigen des TÜV verlängern sie den Bremsweg um 20 Prozent. Demzufolge droht bei einer Notbremsung höchste Unfallgefahr: Das Auto kommt ins Schleudern oder bricht aus, da die Räder den Kontakt zur Straße verlieren können. Auch das gefürchtete Aquaplaning setzt schon bei niedrigerer Geschwindigkeit ein. Zudem funktionieren laut KYB die Sicherheitssysteme ABS und ESP nicht mehr richtig, weil die Räder zu wenig Bodenhaftung haben.

Höherer Verschleiß anderer Autoteile
,Abgenutzte Stoßdämpfer und Federn erhöhen den Verschleiß der Reifen und anderer wichtiger Autoteile wie Bremse, Lenkung oder Radlager", warnt Fahrwerks-Experte Hans-Jürgen Link von KYB. ,Das Reifenprofil wird regelrecht wegradiert – bis zu 25 Prozent weniger Laufleistung können dabei herauskommen." Teure Folgereparaturen sind dann das Ergebnis.

Seitenwind-Empfindlichkeit erhöht sich
Besonders heimtückisch: Stoßdämpfer und Federn nutzen sich so allmählich ab, dass es der Fahrer kaum merkt. Durch schlechte Dämpfer wird nach Aussage des Experten auch die Reaktionszeit des Autofahrers verlängert. Auf langen Reisen machen schlechte Stoßdämpfer den Pkw-Lenker müde und erzeugen zusätzlichen Stress. Zudem reagiert das Auto auf Seitenwind empfindlich und kann aus der Spur geraten.

Stoßdämpfer und Federn regelmäßig überprüfen
Der Hersteller empfiehlt daher, Stoßdämpfer und Federn in der Kfz-Werkstatt regelmäßig überprüfen zu lassen, ab einer Laufleistung von 60.000 Kilometer sogar jährlich. ,Am besten ist es, Gasdruck-Stoßdämpfer und Federn in Erstausrüstungsqualität einzubauen, die ein neues Fahrverhalten, größere Sicherheit und höheren Komfort bieten", empfiehlt Hans-Jürgen Link.

Bildergalerie: Defekte Dämpfer: Gefahr droht