Porsche mit Potenzial
Unsere Übersicht von zehn Porsche-Modellen mit Wertsteigerungs-Potenzial beginnt mit einer ungewöhnlichen Nummer, dem 912. Der Vorteil des Porsche 912, der zwischen 1965 und 1969 produziert wurde, liegt darin, dass er leicht mit dem 911 verwechselt werden kann. Genauso hatte es Porsche damals aber beabsichtigt. Weil der neue 911 mit Sechszylinder deutlich teurer war als der bisherige 356 mit Vierzylinder, schob man den 912 nach. Im ,Zwölfer"-Heck rumort ein Vierzylinder mit 90 PS, innen gibt es nur drei statt fünf Rundinstrumente. Weil sich der 912 gut verkaufte (besonders in den USA), ist er nicht so selten, wurde aber über die Jahre gerne aufgemotzt. Achten Sie daher auf Originalität, um unangenehme Überraschungen bei großen Restaurationen zu vermeiden. Für alle, denen es beim klassischen 911 vor allem ums Design geht, kann der 912 ein hervorragender Einstieg in das Porsche-Universum sein.
Gut zu wissen: Wer lästert, dass es sich im 912 um einen Käfer-Motor handelt, dem sei gesagt, dass es vor allem der Block des Porsche 356 ist!
Porsche mit Potenzial
Der Porsche 914 ist wohl nicht das schönste Modell der Marke. Und auch nicht das Schnellste. Das kommt natürlich denjenigen zugute, die einen Porsche zu einem günstigen Preis fahren wollen. Aber Vorsicht, der von 1969 bis 1975 gebaute 914 mit Mittelmotor steigt in der Gunst der Fans und damit steigen auch die Preise. Sehr selten und teuer ist der nur gut 3.400-mal gebaute 914/6 mit dem Motor des 911 T. Kaum schlechter ist aber der berühmt-berüchtigte ,VW-Porsche" mit VW-Aggregaten. Sie leisten 80, später 100 PS.
Gut zu wissen: Der Porsche 914 war das erste Safety Car bei einem Formel-1-Rennen, nämlich1973 in Kanada.
Porsche mit Potenzial
Für viele Porschisten ist der 911 des Typs 964 die perfekte Mischung aus klassischem Charakter und modernen Umgangsformen. Die kalifornische Firma Singer schätzt den 964 als Basis für Edel-Restaurierungen im alten Stil. Während der Carrera 2 mit Schaltgetriebe populär ist, ziehen einige Modelle, die früher eher unter dem Radar liefen, wie der Targa, jetzt mehr Aufmerksamkeit auf sich. Ein Grund: Die Rückkehr zum klassischen Targa-Stil mit verchromtem Bogen beim aktuellen 911. Hinzu kommt, dass nach dem 964 die Targa-Modelle nur noch ein großes Glas-Schiebedach aufwiesen.
Gut zu wissen: Wem eine manuelle Schaltung nicht so wichtig ist, der spart bei den Tiptronic-Modellen des 964 etwas Geld. Bei der Tiptronic handelt es sich um eine Viergang-Automatik mit manueller Eingriffsmöglichkeit.
Porsche mit Potenzial
Mit der Entwicklung der Porsche Classic Center und dem letztjährigen Jubiläum des Porsche 928 ist die Aufmerksamkeit wieder auf den ungeliebten 924 (1975 bis 1988) gelenkt worden, der noch vor geraumer Zeit für wenig Geld verkauft wurde. Nun steigen die Preise für gute Exemplare. Die Basisversion mit Zweiliter-Benziner und 125 PS ist schneller als gedacht und mechanisch robust. Die Turbo-Version (1979 bis 1982) ist sexier, 1985 kam der 150 PS starke 924 S mit 944er-Block, der die richtige Mischung aus Ansprechverhalten und Leistung bietet. Im 924 debütierte die Transaxle-Technik bei Porsche, also Motor vorne und Getriebe hinten.
Gut zu wissen: Der 924 war ursprünglich eine Entwicklung für VW, die dann Porsche übernahm und das Unternehmen wirtschaftlich über Wasser hielt.
Porsche mit Potenzial
Nachdem der Porsche 928 Mitte der 1990er-Jahre eingestellt worden war, fehlte dem Unternehmen lange ein GT mit Achtzylinder für lange Strecken. Das Comeback erfolgte 2009 mit dem Panamera. Weil er aber a) noch recht neu ist und b) nicht jedermanns Geschmack trifft, sind Sammler noch nicht scharf auf ihn. Praktisch, um jetzt Ausschau nach seltenen Motor-Getriebe-Kombinationen zu halten, etwa den V8 mit manueller Schaltung und Hinterradantrieb. Aber Vorsicht! Auch wenn die Panamera-Preise sinken: Der Unterhalt ist kein Pappenstiel.
Gut zu wissen: Der 400 PS starke V8 S mit Hinterradantrieb ist 200 Kilogramm leichter als die Turbo-Version.
Porsche mit Potenzial
Die erste Generation des Boxster (Typ 986) kam 1996 auf den Markt. Während die Porsche-Snobs lachten, wussten die Fans, dass sie hier die Technik (und teilweise auch die Optik) des 911 (Baureihe 996) für eine viel kleinere Summe bekommen konnten. Hinzu kam eine ausgewogene Mittelmotor-Balance. Der 986er-Liebhaberkreis wird sich vielleicht nicht so schnell vergrößern, aber es gibt Modelle in gutem Zustand um die 15.000 Euro. Wichtig ist jedoch ein korrekt geführtes Serviceheft!
Gut zu wissen: Wenn Sie mit dem 986 eine Investition tätigen möchten: Im Modelljahr 2004 gab es das Jubiläums-Sondermodell ,50 Jahre 550 Spyder", das auf 1953 Stück limitiert war, von denen 372 Fahrzeuge auf den deutschen Markt kamen.
Porsche mit Potenzial
Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von GT3-Modellen und der Tatsache, dass es sich um verschärfte Versionen für die Rennstrecke handelt, ist es vielleicht seltsam, diesen wilden Elfer hier zu sehen. Und es stimmt, dass die Preise für einen GT3 Typ 997 von 2006 zwar hoch bleiben, aber um die 75.000 Euro liegen. Sein 3,6-Zylinder-Sechszylinder mit 415 PS und bis zu 8.400 Umdrehungen ist nicht viel schwächer als der 435 PS starke 3,8-Liter-Motor der Stufe 2. Und doch sind die Preise für letztere viel höher, nämlich über 100.000 Euro.
Gut zu wissen: Der 911 GT3 Typ 997 war der erste Elfer, der die einstellbaren PASM-Stoßdämpfer mitbrachte.
Porsche mit Potenzial
Sind die klassischen luftgekühlten 911 noch Geheimtipps? Nicht wirklich, es ist lange her, dass wir einen richtig alten Elfer zum Preis eines kompakten Sportwagens finden konnten. Und doch, wenn es einen altmodischen 911 gibt, dann ist es die G-Serie, die 1973 erschien. In den USA wurden die meisten Modelle verkauft, diesem Markt verdankt die G-Serie auch die wuchtigen Stoßstangen. Inzwischen sind aber auch dort echte Schnäppchen selten geworden. Wichtig: Ab dem Modelljahr 1976 verwendete Porsche beim 911 für tragende Teile teilweise verzinkte Karosseriebleche und gewährte eine Garantie gegen Durchrostung von sechs Jahren. Ab dem Modelljahr 1981 bestand die gesamte Karosserie aus beidseitig feuerverzinktem Blech.
Gut zu wissen: Der Name G-Serie bezieht sich eigentlich nur auf das Modelljahr. Trotzdem waren die optischen Änderungen beim 911 so radikal, dass man zur Unterscheidung von der G-Serie spricht.
Porsche mit Potenzial
Der heute gut 20 Jahre alte Porsche 911 vom Typ 996 ist zweifellos die umstrittenste Generation des Elfers. Die runden Scheinwerfer wurden durch die ,Spiegelei"-Leuchten des Boxster ersetzt. Und dann sorgte die Einführung des wassergekühlten Motors für Diskussionen. Das macht es möglich, Modelle um die 20.000 Euro zu finden. Aber der Stil des 996 wird immer mehr geschätzt und die Preise steigen langsam für die begehrtesten Versionen. Ein Carrera Coupé mit Hinterradantrieb, Schaltgetriebe und durchgestempeltem Scheckheft ist eine vernünftige Anschaffung.
Gut zu wissen: Ab 2002 ersetzte ein Facelift die Scheinwerfer durch anders gestaltete Klarglasscheinwerfer, viele ältere Modelle wurden umgerüstet. Doch gerade die frühen 996 mit orangefarbenen Blinkern an Front und Heck haben inzwischen ihren Charme.
Porsche mit Potenzial
Der Carrera GT ist natürlich nicht der erschwinglichste Gebraucht-Porsche, denn er ist noch immer mindestens 650.000 Euro wert. Aber seine damaligen Konkurrenten sind noch teurer, so der Ferrari Enzo oder der Pagani Zonda 7.3 S mit Schaltgetriebe. Für den von 2003 bis 2006 gebauten Carrera GT sprechen der 612 PS starke V10, eine Abstimmung durch Walter Röhrl und vor allem die Stückzahl von nur 1.282 Exemplaren. Wer sich heute grämt, vor 20 Jahren keinen Porsche 959 gekauft zu haben, sollte beim Carrera GT zuschlagen.
Gut zu wissen: Michelin Pilot Super Sport N0 Reifen, die im Nachhinein für den Mega-Porsche entwickelt wurden, verbessern die Straßen- und Rennstreckenperformance des Carrera GT deutlich.
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