Polaris Slingshot
Unsere Bildergalerie über kuriose Mobile mit drei Rädern beginnt mit dem Polaris Slingshot. Das polarisierende Dreirad nutzt einen Gitterrohrrahmen aus hochfestem Stahl und bringt lediglich 790 Kilogramm auf die Waage. Angetrieben wird er von einem 2,4-Liter-Vierzylinder. Der Motor leistet 175 PS. Wie beim Motorrad sitzt der fette 20-Zoll-Reifen an einer einzelnen Schwinge. Vorne drehen sich zwei 18-Zoll-Räder.
BRP Can-Am Spyder
Ähnlich wie der Polaris Slingshot ist auch der Can-Am Spyder ein Zwitter aus Motorrad und Auto. Den Antrieb des 2,68 Meter langen Super-Dreirads übernimmt ein Zweizylinder-V-Motor mit 106 PS aus 998 Kubikzentimeter Hubraum. Das Aggregat stammt von der österreichischen Firma Rotax.
Messerschmitt KR200
Einer der Klassiker unter den Dreirad-Mobilen ist der Messerschmitt. Nicht umsonst erinnert er in vielen Dingen an eine Flugzeugkanzel: Nach 1945 durfte Messerschmitt keine Flugzeuge bauen und verlegte sich zunächst auf Kabinenroller. Trotz Witzeleien über die Fahrer wie ,Mensch in Aspik" war besonders der KR200 beliebt und trotz lediglich zehn PS durchaus dynamisch, weil er nur 240 Kilogramm wog.
BMW Isetta
Eines der erfolgreichsten Winzmobile der 1950er-Jahre war die BMW Isetta. Basierend auf einer italienischen Lizenz, punktete sie mit relativ viel Platz auf nur 2,28 Meter Länge und mit bewährten Aggregaten. In Deutschland standen die Hinterräder sehr eng beieinander, für den Export entstanden 1959/60 einige Exemplare mit nur einem Rad.
Morgan Three-Wheeler
Der dreirädrige Three-Wheeler war im Jahr 1909 das erste Modell, welches die englische Firma Morgan auf den Markt brachte. Die ungewöhnliche Räderzahl wurde gewählt, damit das Fahrzeug nicht als Auto, sondern als Motorrad versteuert wurde. Durch diesen preislichen Vorteil wurde das Dreirad für viele Kunden zum ersten motorisierten Gefährt überhaupt. Rund 30.000 Exemplare liefen bis 1953 vom Band. Seit 2010 gibt es eine Neuauflage mit rund 100 PS Leistung. Aber Vorsicht: Allzu groß sollten die Insassen nicht sein.
Reliant Robin
In Großbritannien waren Dreirad-Fahrzeuge sehr lange im Straßenbild zu sehen, speziell die Modelle der Marke Reliant. Dort baute man unter anderem den Robin. Ihn kennen wir als Hassobjekt von ,Mister Bean" aus der gleichnamigen TV-Serie. Vorteil der drei Räder: Es reichte der Motorradführerschein.
Goliath Transporter
Im Jahr 1907 entstand bei Phänomen in Zittau der erste Dreirad-Transporter. Als günstiger Lastenesel war diese Fahrzeuggattung beliebt, insbesondere nach 1945, als Transportkapazitäten knapp waren. Kleine Gewerbebetriebe griffen zunächst gerne zu den Dreirädern von Tempo aus Hamburg oder Goliath aus Bremen (Bild). Eine delikate Kurvenlage und die immer günstigeren Kleinbusse von VW, Ford und Co. verdrängten die skurrilen Laster aus dem Straßenbild.
Mercedes F300 Life-Jet
Wenn ein Mercedes den Buchstaben F trägt, dürfen sich die Ingenieure austoben. Es geht um Technik, die machbar ist, aber nicht zwingend auch in Serie geht. Bestes Beispiel ist der F300 Life-Jet von 1997. Seine Karosserie bestand aus Aluminium, Highlight war aber die aktive Wanksteuerung, die einen Neigungswinkel von bis zu 30 Grad ermöglichte.
Elio Motors
Seit Jahren geistert die Idee des Amerikaners Paul Elio durch die Medien: Er entwarf 2008 den ,Elio", ein sparsames Pendlerfahrzeug für zwei Personen. Das dreirädrige Fahrzeug verfügt über einen verstärkten Stahlrahmen, hinzu kommen drei Airbags und ein ABS. Mit 4,08 Meter ist der Elio relativ lang. Anders als etwa beim Smart Fortwo ging es nicht um totale Kürze, sondern um die Windschlüpfigkeit. Wegen der daraus resultierenden Tropfenform müssen die beiden Passagiere hintereinander platziert werden. Im besten Fall soll der Elio mit 30 Liter Sprit gut 1.000 Kilometer weit kommen.
Carver One
Anfang der Neunziger hatte der niederländische Unternehmer Anton van den Brink die Idee, ein sparsames Auto bauen, das ein bis zwei Personen flink durch den Stadtverkehr bringt. Abstriche bei Komfort und Sicherheit sollte es nicht geben. Resultat der zehnjährigen Entwicklungsarbeit war der Carver One, ein Dreirad für zwei, das sich automatisch in die Kurven neigt. In Deutschland ist der Carver als Motorrad zugelassen, kann jedoch mit einem Pkw-Führerschein gefahren werden.
Toyota i-Road
Und noch eine Pendlerlösung, dieses Mal aus dem Jahr 2015: der Toyota i-Road. Durch die kompakten Abmessungen von nur 2,35 Meter Länge und 85 Zentimeter Breite sollte sich das Dreirad besonders für den Stadtverkehr eignen. Der Wendekreis betrug nur sechs Meter. In der geschlossenen Kabine des 1,45 Meter hohen i-Road finden zwei hintereinander sitzende Passagiere Platz. Im französischen Grenoble wurden einige der Elektrofahrzeuge im Rahmen von Car-Sharing öffentlich erprobt.
Aptera
"Aptera": Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet "flügelloser Flug". Besser kann man das neue kalifornische Elektroauto aus dem Jahr 2009 kaum bezeichnen: Der Wagen ähnelte einem Kleinflugzeug von Cessna, dem man die Flügel abgehauen hat. Gewicht? Nur 771 Kilogramm, aber die Breite lag bei fetten 2,24 Meter. Ende 2011 musste Aptera Insolvenz anmelden, aus weiterführenden Plänen chinesischer Investoren wurde bis heute nichts.
Peel Trident
Die Könige der Mikro-Autos waren die Dreiräder von Peel, welche von 1962 bis 1966 auf der Isle of Man entstanden. Der nur 1,83 Meter lange Trident bot immerhin zwei Sitzplätze und wurde von einem 50-Kubik-Motor angetrieben. Die typisch englischen Dreirad-Autos waren oft aus Kunststoff, denn sie mussten leicht sein: Anfangs lag die Gewichtsgrenze für ihre Ausnahmeregelung bei 355,6 Kilogramm, später bei rund 400 Kilogramm.
Peel P50
Aber es ging noch kleiner: Gerade einmal 1,27 Meter Länge machten den Peel P50 zum ,Mensch auf Rädern". Legendär ist ein Video, in dem TV-Kultmoderator Jeremy Clarkson durch die Büroräume der BBC fuhr. Im Jahr 2014 wurden der P50 und der Trident als Elektroautos neu aufgelegt.
Nissan BladeGlider
Der BladeGlider von Nissan machte Furore, als er außer Konkurrenz beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans antrat. Ähnlich wie bei der BMW Isetta stehen zwei Räder einer Achse sehr eng zusammen, beim Nissan aber vorne statt hinten. Die jüngste Ausführung wird elektrisch angetrieben, eine Serienfertigung des 4,30 Meter langen Wagens erscheint aber unrealistisch.
Peugeot 20Cup
Der 3,63 Meter lange Peugeot 20Cup debütierte auf der IAA 2005 in Frankfurt. Er basierte auf einem Monocoque aus Karbonfasern und wog nicht mehr als 500 Kilo. Die einrädrige Hinterachse diente lediglich der Führung. Interessant war der 20Cup aus zwei Gründen: Die Frontpartie sah man später beim 207 wieder, der 170-PS-Turbobenziner schaffte es beim Mini unter die Haube.
Vanderhall Laguna
Auch die Firma Vanderhall aus den USA mischt durch ihren Laguna in der Liga der Extrem-Dreiräder mit. Das Fahrzeug basiert auf einem Aluminium-Monocoque, um das sich eine Karosserie aus Carbon schmiegt. Seitenfenster oder eine Heckscheibe sind Fehlanzeige, ein Dach gibt es immerhin optional. Mit nur 703 Kilogramm ist der Laguna ein echtes Fliegengewicht. Unter der recht eigenwillig gestalteten Front arbeitet ein 1,4-Liter-Turbobenziner von Opel, der den Laguna mit 200 PS und 271 Newtonmeter Drehmoment vorantreibt. Umgerechnet rund 70.000 Euro kostet der Spaß.
Piaggio Ape
Der unangefochtene Klassiker unter den Dreirädern ist die Piaggio Ape. Wohl jeder hat die ,Biene" (italienisch ,Ape") im Urlaub durch enge Gassen wuseln sehen. Hierzulande ist der ursprünglich mit dem Vespa-Moped verwandte Mikro-Laster oft als Pizza-Bote im Einsatz.
Ellenator
Aus dem Allgäu kommt eine Lösung, mit der man ganz legal ab 16 Jahren im ausgewachsenen Kleinwagen unterwegs sein kann. Bedingung ist die Führerscheinklasse A1. Die erlaubt, ab 16 Jahren ein Leichtkraftrad mit bis zu 125 Kubikzentimeter und maximal 15 PS fahren zu dürfen. Ebenfalls gestattet sind aber auch dreirädrige Kraftfahrzeuge mit mehr als 50 Kubikzentimeter und mehr als 45 km/h Spitze. Diese Regelung macht sich Wenzel Ellenrieder clever zunutze: Er baut normale Kleinwagen wie Seat Ibiza, Skoda Fabia oder VW Polo zum "Ellenator" um. Der darf dann mit der genannten Klasse A1 oder den Klassen 1b, 3 und B – sofern vor dem 19. Januar 2013 erworben – gefahren werden. Um zum Ellenator transformiert zu werden, bekommen zwei- bis vierjährige Gebrauchtwagen eine neu konstruierte Hinterachse verpasst. An ihr sind zwei 14-Zoll-Räder mit 165er-Reifen montiert. Da die Spurbreite, gemessen von Reifenmitte zu Reifenmitte, weniger als 465 Millimeter beträgt, wird der Ellenator offiziell als Dreirad eingestuft. Die beiden Räder gelten nämlich so als ein Rad. Umbaukosten? Rund 5.500 Euro ohne Originalfahrzeug.
CityEL
Ein echter Dauerläufer: Seit 1987 ist der CityEL, ein Leichtfahrzeug mit Elektromotor, erhältlich. Akkus neuerer Bauart ermöglicht inzwischen gut 100 Kilometer Reichweite, mehr als 63 km/h schnell wird das Dreirad aber nicht.
TW4XP
Der TW4XP von der Firma E-mobile Motors aus dem hessischen Rosenthal war der einzige deutsche Teilnehmer des ,Progressive Insurance Automotive X Prize" 2010. Die Teilnehmer sollen mit der Energie von umgerechnet etwa 2,35 Liter Treibstoff ganze 100 Kilometer weit fahren können. Der TW4XP ist inspiriert von dem seit etwa 13 Jahren gebauten Elektro-Kleinserienfahrzeug Twike der Firma Fine Mobile. Vom Twike wurden in dieser Zeit nur etwa 900 Stück ausgeliefert. Dagegen soll es vom TW4XP einmal 10.000 Exemplare geben. Inzwischen ist es aber um den TW4XP still geworden.
Boom Trikes
Noch ein Dreirad-Klassiker: Trikes sind vorne Motorrad und hinten Auto, gerne mit VW-Käfer-Motor im Heck. Dieses hier ist anders: 2011 packte Boom Trikes den 197 PS starken Motor aus der Suzuki Hayabusa in eines seiner 3,52 Meter langen Gefährte. Damit nicht genug: Auch eine 315-PS-Turboversion war im Angebot, die das Trike in nur 3,5 Sekunden auf Tempo 100 katapultierte.
Pembleton Super Sport
Sportwagen-Bausätze bietet die britische Pembleton Motor Company aus Bayton bereits seit 1999 an. Der Pembleton Super Sport erinnert mit seinen drei Rädern auf den ersten Blick an den Morgan Threewheeler. Doch während dieser einen V2-Motor von der amerikanischen Motorradmarke S&S Cycle und ein Fünfgang-Getriebe von Mazda hat, basiert der Super Sport auf der guten alten "Ente". Soweit möglich, verwendet Pembleton Teile des Citroën 2CV – das garantiert niedrige Kosten und hohe Verlässlichkeit. Als Motor wird aber nicht unbedingt der Zweizylinder-Boxer der französischen Legende eingesetzt. Stattdessen können auch Motoren von Moto Guzzi und BMW eingebaut werden. Zum Rezept des Super Sport gehört wie beim Threewheeler das niedrige Gewicht. Aber während der Morgan 550 Kilo wiegt, sind beim Super Sports sogar Gewichte ab 300 Kilo möglich.
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