Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Redakteur Roland Hildebrandt: "Lange hat es gebraucht, bis Seat endlich sein erstes SUV im Programm hat. Schon in den 2000er-Jahren hatten die Spanier eine Studie namens Tribu gezeigt. Der Ateca von 2016 nutzt den modularen Querbaukasten, kurz MQB, des Volkswagen-Konzerns. Damit ist er ein Verwandter des neuen VW Tiguan."
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Der Seat Ateca ist 4,36 Meter lang und liegt damit auf dem Niveau eines Nissan Qashqai. Der neue VW Tiguan ist dagegen mit 4,49 Meter deutlich länger und weist einen fünf Zentimeter größeren Radstand auf: 2,68 Meter sind es beim Tiguan, 2,63 Meter beim Ateca.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Auffallend sind die kantig ausgeprägten Rückleuchten und die scharfen Blechfalze am Heck. Um die Unterkante des Ateca spannt sich schwarzer Kunststoff.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Redakteur Roland Hildebrandt: "Im Cockpit sitzt es sich angenehm luftig. Über meinem Kopf bleibt viel Freiraum. Sehr gut ist das ausreichend in Höhe und Länge einstellbare Lenkrad. Sympathisch ist außerdem, dass sich zwischen Fahrer und Beifahrer keine wuchtige Mittelkonsole auftürmt."
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Der Arbeitsplatz des Ateca-Fahrers ist klar gegliedert. Die Bedienung erschließt sich schnell. Ähnlichkeiten gibt es zum Cockpit des Seat Leon.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Über haptisch angenehme Walzen im Lenkrad lässt sich unter anderem die Lautstärke des Radios regeln. Mit Leder bezogen wird das Volant aber ab Werk erst in der mittleren Ausstattungsstufe.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
In dem von uns genutzten Auto auf dem Messestand ist ein DSG-Doppelkupplungsgetriebe eingebaut, daher gibt es Schaltwippen am Lenkrad. Wer den automatischen Komfort schätzt, muss aber im Ateca mindestens 150 PS bestellen.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Typisch für Fahrzeuge aus dem VW-Konzern ist der Tempomat-Hebel am Lenkrad. Er erfordert während der Fahrt eine fast blinde Bedienung. Besser wären Tasten im Lenkrad. Apropos Tempomat: Optional wird per Radar auch der Abstand gehalten. Im Gefahrenfall ist innerhalb bestimmter Geschwindigkeiten eine autonome Bremsung möglich.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Kein Vertun gibt es bei den klar gezeichneten Instrumenten. In der Nullposition hängende Zeiger sollen einen gewissen sportlichen Touch bringen.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Redakteur Roland Hildebrandt: "Gut gefällt mir die klare Gliederung der Mittelkonsole. Sowohl der Navigations-Bildschirm als auch die Drehregler für die Klimatisierung liegen in idealer Reichweite."
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Eine feine Sache sind die beiden USB-Anschlüsse und die große Ablage in der Mittelkonsole. In der sogenannten "Connectivity Box" kann ein Smartphone kabellos geladen werden. Gleichzeitig sorgt die automatische Kopplung an die Dachantenne für besseren Empfang.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Bei jedem Ateca ist der "Driving Experience"-Knopf an Bord. Hier kann der Fahrer aus den Profilen Normal, Sport, Eco und Individual wählen. Ein adaptives Fahrwerk ist nicht im Programm, die Unterschiede dürften sich auf die Gasannahme und die Lenkung beschränken. Schon etwas mehr geht bei den Modellen mit Allradantrieb. Hinzu kommen Fahrmodi für Schnee (die Flocke) und Offroad (der Berg).
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Gut gelungen ist das bis zu acht Zoll große Touchscreen-Display für Navigation und ähnliches. Bereits der Basis-Ateca bietet einen Fünf-Zoll-Berührungsbildschirm, allerdings nur inklusive Radio.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Im unteren Bereich des Außenspiegelgehäuses befinden sich gleich zwei Helferlein: Links sitzt der Radarsensor für den Totwinkelwarner, rechts eine Kamera, die mit drei anderen Kameras am Wagen das Umfeld des Ateca erfasst.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Redakteur Roland Hildebrandt: "Und so sieht das Resultat der Umfeldbeobachtung aus. Zum Spaß habe ich mich unter die vorher gezeigte Kamera im Außenspiegel gelegt. Links erkennt man den Ateca aus der Vogelperspektive. Ein anderer Darstellungsmodus zeigt übrigens alle vier Räder mit Abstandslinien zur Bordsteinkante. So werden die Alufelgen geschützt."
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Die Sitze in Leder-Alcantara-Mix sind Bestandteil der Ateca-Topausstattung namens Xcellence. Mit dabei sind dann auch mehr Chrom am Auto, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Rückfahrkamera oder auch Voll-LED-Scheinwerfer.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Redakteur Roland Hildebrandt: "Auf der Rückbank des Seat Ateca gibt es auch für groß gewachsene Menschen keine Probleme. Im direkten Vergleich mit dem neuen Tiguan bietet der VW durch seinen etwas längeren Radstand noch mehr Platz für die Beine. Aber das ist dann schon fast Luxus."
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Redakteur Roland Hildebrandt: "Woher hat das Seat-SUV seinen Namen? Von der Gemeinde Ateca. Sie liegt in der Provinz Saragossa im Zentrum Spaniens. In dicken Lettern prangt der kleine Ort auf der Heckklappe."
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Im Normalzustand passen 510 Liter Gepäck in den Kofferraum des Ateca-Fronttrieblers, 485 Liter sind es mit Allradantrieb. Zur Einordung: 430 Liter bietet der Nissan Qashqai, noch gigantischere 615 Liter weist der deutlich längere VW Tiguan auf.
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Redakteur Roland Hildebrandt: "Das wird Freunde des Wintersports und Baumarkt-Besucher freuen: Eine Durchlade ermöglicht den Transport längerer Gegenstände."
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Praktisch: Über Hebel im Gepäckraum werden die hinteren Lehnen umgeklappt.
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Redakteur Roland Hildebrandt: "Interessant ist der Basismotor des Seat Ateca. Es handelt sich um einen Turbobenziner mit drei Zylindern und nur einem Liter Hubraum, aber 115 PS. Das genügt für eine Spitze von 183 km/h. Wer aber Allrad und/oder ein DSG haben möchte, muss zu den stärkeren Aggregaten greifen. Bei den Benzinern ist das ein 1.4 TSI mit 150 PS und Zylinderabschaltung, bei den Dieseln sind zwei Maschinen mit jeweils zwei Liter Hubraum im Angebot. Sie leisten 150 respektive 190 PS.
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Wir sprachen bereits über den Totwinkelwarner: Diese Lampe weist den Fahrer auf herannahendem Verkehr hin.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
So sehen die 19-Zoll-Leichtmetallfelgen am Ateca aus. Noch größere Formate bietet Seat nicht an. Aber den Leerraum im Radhaus füllen Veredler bestimmt bald.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Im unteren Bereich der Heckpartie setzt eine silberfarbene Applikation Akzente.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Wird im Ateca ein Allradantrieb geordert, steht "4Drive" am Heck. Hinter dem Namen verbirgt sich eine Lamellenkupplung mit hydraulischer Betätigung und elektronischer Regelung.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
In weißer Lackierung wirkt der Ateca etwas weniger markant. Zum Händler kommt der Seat am 2. Juli 2016. Die Preise beginnen bei 19.990 Euro für den 1.0 TSI mit Frontantrieb, Sechsgang-Schaltung und Klimaanlage. Für den Vergleich zum neuen VW Tiguan muss der 2.0 TDI mit 150 PS herhalten. Er kostet beim VW 30.025 Euro. Hier ist zwar ein Spurhalte-Assistent Serie, aber nur eine manuelle Klimaanlage. Der vergleichbare Seat Ateca kostet 27.560 Euro und hat neben 17-Zoll-Alus und Parksensoren hinten auch eine Klimaautomatik an Bord.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Noch ein Detail für den nächsten Winterurlaub: Im Seat-Zubehör für den Ateca gibt es einen Skiträger.
Genf 2016: Sitzprobe im Seat Ateca
Redakteur Roland Hildebrandt: "Der Seat Ateca punktet mit einem ansprechendem Design und einem günstigen Preis. Wie der mit ihm verwandte Leon wird er sein VW-Pendant wohl nicht in den Verkäufen übertreffen, aber trotzdem der Marke Seat einen starken Schub nach vorne geben. Übrigens bleibt der Ateca nicht das einzige SUV der Spanier: Für 2017 wird ein größerer Bruder auf Basis des verlängerten Tiguan kommen."
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