1899: Opel Lutzmann
Im Jahr 1899 war die Firma Opel bereits eine große Nummer, was Fahrräder und Nähmaschinen anging. Nach dem Tod von Firmengründer Adam Opel, der das Automobil ablehnte, wandten sich seine Söhne den Benzinkutschen zu. Man übernahm die ,Anhaltinische Motorwagenfabrik" von Friedrich Lutzmann in Dessau und dessen Know-how. Der Opel-Patentmotorwagen ,System Lutzmann" wurde in Rüsselsheim gebaut.
1924: Opel ,Laubfrosch"
Heutzutage wirft man häufig Firmen aus China vor, sie würden bekannte Produkte kopieren. In den 1920er-Jahren konnte Opel das auch: Der ,4 PS" (so benannt nach den Steuer-PS) war ein Plagiat des Citroën 5 CV. Eine der wenigen Änderungen war die grüne Lackierung. Sie führte zum Spitznamen ,Laubfrosch" und zur Redewendung ,Dasselbe in Grün".
1936: Opel Kadett
1936 punktete der erste Opel Kadett mit einer selbsttragenden Karosserie. In vier Jahren wurden über 100.000 Exemplare gebaut, somit war er quasi der erste ,Volkswagen". Nach dem Krieg demontierte die Sowjetunion die Fertigungsanlagen und machte den Kadett zum ,Moskwitsch". Was wohl im anderen Fall passiert wäre? Erst 1962 legte Opel wieder einen Kadett auf.
1959: Opel Kapitän P 2,6
Bis Anfang der 1960er-Jahre war Opel tatsächlich ein ernsthafter Gegner für Mercedes. Seinerzeit fuhren die Firmenbosse häufig im stattlichen Kapitän vor. Zwischen 1959 und 1963 baute Opel rund 145.000 Fahrzeuge des Kapitän 2,6. Die Nachfolgereihe, ergänzt um Admiral und Diplomat, konnte trotz Achtzylinder-Motoren daran nicht anknüpfen.
1965: Opel Kadett B
Für die Neuauflage des Kadett hatte Opel eigens ein Werk in Bochum aus dem Boden gestampft, welches heute schon wieder Geschichte ist. Besonders beliebt war der Kadett B, vom dem zwischen 1965 und 1973 über 2,7 Millionen Exemplare entstanden. Hier sehen wir den insgesamt einmillionsten Kadett, ein schmuckes Coupé, im Jahr 1966.
1968: Opel GT
Mit dem atemberaubenden GT pustete Opel 1968 das Hutträger-Image weg. Kaum einer hätte gedacht, dass der rassige Flachmann in Serie geht. Dabei sah der GT immer schneller aus, als er es mit maximal 90 PS in Wahrheit war. Der größte Teil des bis 1973 gebauten GT ging in die USA.
1975: Opel Manta B
Bereits Anfang der 1970er-Jahre beherrschte Opel die Baukasten-Politik: Aus dem eher biederen Ascona wurde der schicke Manta. Er konkurrierte mit dem Ford Capri, war aber auch ein Alternativ-Angebot für Fans des Opel GT. Der Manta war günstiger und geräumiger. Der hier gezeigte Manta B wurde zu Beginn der 1990er-Jahre ein geliebtes und gehasstes Kultauto, zu dem es viele Witze gab. Möglicherweise hat auch dieser Punkt zum lange anhaltenden Negativ-Image der ,Proletenmarke" beigetragen.
1991: Opel Astra F
Der schleichende Niedergang von Opel begann zirka 1980. Zu diesem Zeitpunkt wurden immer mehr Baureihen durch seelenlose Fronttriebler repräsentiert. 1986 ließ man die jahrzehntelang bewährte Modellbezeichnung Rekord zugunsten des Omega sterben, der aber zugleich mit unbekannten Qualitätsmängeln auffiel. Richtig krass wurde es beim Wechsel vom traditionsreichen Kadett zum Astra. Dessen erste Generation litt unter Sparmaßnahmen in Einkauf und Fertigung. Starker Rost und Kostendruck bei den Zulieferern ließen die gesamte Marke Opel in Verruf kommen.
2008: Opel Insignia
Um das Jahr 2000 herum wurden die Opel-Modelle wieder deutlich solider, boten aber auch wenig Pfiff. Speziell das Design wirkte desöfteren uninspiriert. Das sollte sich 2008 ändern, als der neue Insignia für Aufsehen sorgte. Ein Jahr später stand die Zukunft von Opel im Mittelpunkt. Im Gespräch war ein Verkauf durch General Motors an den Magna-Konzern. 2017 erscheint nun die zweite Insignia-Generation. Wo die Marke Opel im Jahr 2018 stehen wird und welchen Eigentümer sie dann hat? Man darf gespannt sein.
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