Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Redakteur Roland Hildebrandt: "Lange haben wir gespannt gewartet, jetzt ist sie endlich da, die neue Alpine. Sie trägt einen berühmten Namen: A110. So hieß der wohl bekannteste Sportwagen, den die Marke zwischen 1961 und 1977 baute."
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Während allerdings die alte A110 nur 3,85 Meter kurz war, ist die Neuauflage klar gewachsen: Mit 4,18 Meter ist sie ungefähr so lang wie ein Renault Captur. Die Breite beträgt 1,80 Meter, die Höhe nur 1,25 Meter. Der konzeptionell ähnliche Porsche 718 Cayman ist übrigens 20 Zentimeter länger, ein Alfa Romeo 4C hingegen 20 Zentimeter kürzer.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Besonders von vorne zitiert die Alpine A110 des Jahres 2017 ihre vor 40 Jahren ausgelaufene Vorgängerin, wie an der Lampenverteilung deutlich wird. Auch die Längsrippe auf der Haube ist eine Anleihe im Retro-Stil. Spezielle Einlassöffnungen im Stoßfänger leiten die Luft ohne störende Verwirbelungen an den Vorderrädern vorbei.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Ein wenig überrascht die Entscheidung der Renault-Tochter Alpine, ihr Comeback-Auto mit der alten Bezeichnung A110 zu versehen. Wie früher prangt der Markenname groß auf der Fahrzeugnase.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Redakteur Roland Hildebrandt: "Gerade für großgewachsene Personen ist der Einstieg in die neue A110 etwas beschwerlich. Trotzdem gelingt er weit problemloser als beim historischen Vorbild, bei dem der Fahrer mit dem Schuhlöffel eingepasst wurde."
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Das Cockpit der 2017er A110 ist adrett eingerichtet und deutlich fahrerorientiert. Das Auge entdeckt Leder, gebürstetes Aluminium, aber auch Kohlefaser-Elemente.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Selbstverständlich bekommt die neue Alpine ein griffiges, kleines Sportlenkrad inklusive klassischem Firmenlogo auf der Nabe. Der rote Knopf schaltet nicht etwa den Motor ein, sondern aktiviert das Sport-Fahrprogramm. Es ändert das Ansprechverhalten von Motor und Gaspedal, die Parameter des ESP, den Auspuffklang und die Rückmeldung der Lenkung.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Die volldigitalen Instrumente verändern ihre Optik je nach gewähltem Fahrmodus. Auf dem Leder-Alcantara-Lenkradkranz befindet sich eine blaue 12-Uhr-Markierung.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Redakteur Roland Hildebrandt: "Passt wie angegossen: Ich fühle mich in der Alpine A110 schnell wohl. Ein breiter Mitteltunnel trennt mich vom Beifahrer. Mehr Passagiere sind nicht vorgesehen, die hinteren Sitzmulden sind eher als zusätzliche Ablage zu betrachten."
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Hier ein Detail der Sportsitze. Sie umfassen den Körper wie ein Handschuh und stammen von der Firma Sabelt.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Die Einheit der Klimaautomatik findet man kaum verändert auch in einem Renault Clio. Ein echter Hingucker sind aber die darüber angeordneten Kippschalter. Von Getrag stammt das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das über Tasten bedient wird. Alternativ gibt es Schaltwippen am Lenkrad. Echte Sportfahrer würden sich aber dennoch lieber ein Schaltgetriebe wünschen.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Kohlefaser umschließt die Lüftungsdüsen. Alpine-Logo hin oder her, hier fehlt ein wenig die Liebe zum Detail.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Sehr gut gelungen sind hingegen die Türverkleidungen. Besonders der Griff aus Leder ist ein Handschmeichler.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Hier sehen wir die Alpine A110 des Jahres 2017 in voller Pracht. Der Farbton nennt sich "Blanc Solaire". Es gibt auch "Noir Profond" (Schwarz) oder das klassische Blau namens "Bleu Alpine". Aus diesen Lackierungen können die Besteller der längst ausverkauften ersten 1.955 Exemplare wählen. Eines steht in Genf. Und warum 1.955? Die Zahl erinnert an das Gründungsjahr der Marke Alpine.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Sowohl das Chassis als auch die Karosserie der A110 bestehen aus Aluminium. 44 Prozent des Fahrzeuggewichts lasten auf der Vorderachse, 56 Prozent auf der Hinterachse. Insgesamt wiegt der Wagen nur 1.080 Kilogramm, das Leistungsgewicht beträgt 4,2 Kilogramm pro PS.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Man muss genau hinsehen: Sicken im Blech sollen an die Lufteinlässe der alten A110 erinnern. Bei der Neuauflage befinden sie sich direkt unterhalb des Heckfensters. Beim Motor handelt es sich um einen 1,8-Liter-Turbobenziner mit 252 PS Leistung und 320 Newtonmeter Drehmoment. In 4,5 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, bei 250 km/h wird abgeregelt.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Platz für eine Mütze oder leichte Einkäufe: Im Heck befindet sich nicht nur der Antrieb, sondern auch ein winziger Kofferraum von 100 Liter Volumen.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Redakteur Roland Hildebrandt: "Überraschung! Auch vorne ist Platz fürs Gepäck. Allerdings ist dort der Kofferraum sogar etwas kleiner, nämlich nur 96 Liter. Der Grund: Das Abteil ist ziemlich flach. Falls Sie also mit der Alpine A110 verreisen wollen, wären zwei Sporttaschen und optimiertes Packen ratsam."
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Können sich sehen lassen: Die Scheinwerfer bieten moderne LED-Technik und hübsche Details.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Der Tank der A110 befindet sich übrigens hinter der Vorderachse, um die Gewichtsverteilung zu optimieren. Auf dem Deckel prangt dreidimensional das Alpine-Logo.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Vive la France: Nicht zu unrecht galten die Fahrzeuge von Alpine einst als "Franzosen-Porsche". Bleibt zu hoffen, dass die neue A110 daran anknüpfen kann.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Vorne weist die neue A110 eine Bereifung im Format 205/40 R18 auf, hinten ist es 235/45 R18. Die Felgen stammen von der legendären Firma Fuchs und sind aus geschmiedetem Aluminium.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Das Endrohr der Abgasablage ist zentral positioniert. Gut zu sehen ist hier auch der Heckdiffusor. Er leitet den Luftstrom über einen durchgängig flachen Unterboden.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Elegant sind auch die LED-Rückleuchten mit dynamischen Blinkern. Zeit, um sich an den Anblick zu gewöhnen, ist genug: Der Verkauf der A110 startet in Europa erst Ende 2017.
Genf 2017: Sitzprobe in der neuen Alpine A110
Redakteur Roland Hildebrandt: "Optisch ist die neue Alpine A110 ein gelungenes Comeback. Die vollausgestattete Premieren-Edition kostet 58.500 Euro, die "normalen" Preise gibt Alpine Mitte 2017 bekannt. Ich rechne mit mindestens 50.000 Euro. Offen bleibt, wie viele Sportwagen-Liebhaber die A110 anzieht. Sicherlich wird es Fans der Marke oder des Designs geben. Andere dagegen könnten sich am Renault-Stallgeruch stören oder am Preis: In dieser Region gibt es auch schon den Porsche 718 Cayman mit gleichem Konzept, aber mehr Leistung (300 PS) und prestigeträchtigem Namen. Aber warten wir erst einmal ab, wie sich sich die Alpine A110 fahren wird."
Die neuesten Fotostrecken
28 / 28