Niemand bekommt gerne einen Strafzettel, aber wir vermuten, dass der finnische Geschäftsmann Anders Wiklöf nach seiner jüngsten Verwarnung noch immer sauer ist. Die empfindliche Geldstrafe betrug nämlich satte 121.000 Euro.

Wiklöf war mit 82 Stundenkilometern in einer 50-km/h-Zone unterwegs. Der Zeitung Nya Åland sagte er, dass die Straße von einer 70-km/h-Zone auf eine 50-km/h-Zone reduziert wurde. Er behauptete, er sei langsamer geworden, aber nicht bevor die Polizei ihn bei der Geschwindigkeitsüberschreitung erwischt hatte.

"Ich bedaure die Angelegenheit sehr und hoffe, dass das Geld auf jeden Fall für die Gesundheitsfürsorge durch die Staatskasse verwendet wird", sagte er in einem übersetzten Zitat an NyaÅland

Falls Sie sich fragen, wie eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 32 km/h zu viel zu einem Strafzettel in Höhe von fast 130.000 Dollar führen kann, so liegt das daran, dass Finnland Geschwindigkeitsübertretungen in Abhängigkeit vom Einkommen der Person besteuert. Wiklöf gehört zu den reichsten Bürgern des Landes.

Zusätzlich zur Geldstrafe haben die Behörden Wiklöf den Führerschein für zehn Tage entzogen. Im Vergleich wäre das gleiche Vergehen in Deutschland beinahe preiswert: Bei 21 bis 40 km/h zu viel außerorts werden Bußgelder bis zu 200 Euro und 1 Punkt in Flensburg fällig.

"Aber ich habe gehört, dass in Finnland anderthalb Milliarden im Gesundheitswesen eingespart werden sollen, also hoffe ich, dass das Geld dort eine Lücke füllen kann. Idealerweise würde ich es gerne für diesen Zweck verwenden", sagte Wiklöf gegenüber NyaÅland.

Wiklöf kontrolliert 100 Prozent der Wiklöf Holding, die über 20 Unternehmen in den Bereichen Logistik, Bauwesen, Hubschrauberdienste, Immobilien, Handel und Tourismus betreibt. Laut seiner Website hatte das Unternehmen im Jahr 2020 einen Umsatz von 247 Millionen Euro und einen Betriebsgewinn von 11 Millionen Euro.

Wiklöf hat in der Vergangenheit schon öfters einen Bleifuß gehabt. Laut der Zeitung erhielt er 2013 bereits Strafen in Höhe von 95.000 Euro und 63.680 Euro im Jahr 2018.

Wiklöf hat eine lange Geschichte mit Autos. Er begann seine Geschäftskarriere 1969 mit dem Import deutscher Fahrzeuge nach Finnland. Neben Autos hat er auch eine umfangreiche Kunstsammlung aufgebaut. Außerdem betreibt er das Anders Wiklöf Institute for Heart Research für zur besseren Vorhersage und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Jahr 1989 gründete er den Baltic Sea Fund, um die dortige Umwelt zu schützen.