Beim gestrigen Autogipfel wurde beschlossen, die Kaufprämie für E-Autos um 50 Prozent zu erhöhen. Zudem haben sich Autoindustrie und die Bundesregierung auf einen Ausbau des Lade-Infrastruktur für Elektroautos geeinigt. 

Die Kaufprämie für reine Elektroautos soll von 4.000 auf 6.000 Euro steigen, bei Plug-in-Hybriden von 3.000 auf 4.500 Euro. Dies gilt jedoch nur für Neuwagen bis zu 40.000 Euro Nettolistenpreis. Bei höheren Preisen werden 5.000 beziehungsweise 4.000 Euro Prämie gewährt. Außerdem werden die Prämien, die bisher bis Ende 2020 gewährt werden sollten, bis zum Jahr 2025 verlängert. Wie bisher schon teilen sich Autohersteller und der Bund die Kosten für die E-Auto-Prämien.

Der zweite Beschluss betrifft die Zahl der Ladestationen, die derzeit bundesweit bei etwa 20.000 liegt. Diese Zahl soll auf 50.000 steigen. Merkel hatte sich in ihrem Videopodcast vor dem Gipfel für eine weit höhere Zahl von Ladestationen ausgesprochen, nämlich eine Million Ladepunkte im Jahr 2030.

Die Bundesregierung will klimafreundlichen Antrieben zum Durchbruch verhelfen, wie Merkel in ihrem Podcast erklärt hatte. Dabei setzt die "Bundesregierung vor allen Dingen auf Elektromobilität", so Merkel -- das wird VW-Chef Herbert Diess freuen. Doch wolle man technologieneutral bleiben und auch dem Wasserstoff eine Chance einräumen, was wiederum BMW und Daimler gefallen wird, die (auch weil sie viele größere Autos für die Langstrecke anbieten) auch auf die Brennstoffzelle setzen.

Keine Beschlüsse gab es offenbar bei den anderen Punkten, die laut Merkel-Podcast eigentlich hätten besprochen werden sollen, nämlich das autonome Fahren und die dafür nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Digitalisierung inklusive der damit verbundenen Datenschutzprobleme.