Das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ist um eine Attraktion reicher: Ein neuer Bereich in der Halle ,Schifffahrt" zeigt die Welt der Tragflügelboote.

Versuche auf dem Lago Maggiore
Was haben die Eidgenossen mit den ,fliegenden Booten" zu tun? Nun, die Pioniere dieser Technik haben ihre Ideen auf Schweizer Gewässern erprobt. Bereits vor 1900 gab es verschiedene Versuche, ein Boot mittels Tragflügeln aus dem Wasser zu heben. Dem italienischen Luftschiffpionier Enrico Forlanini (1848-1930) gelang 1906 auf dem Lago Maggiore die erste Fahrt mit einem voll funktionsfähigen Tragflügelboot. Wie beim Flugzeug bewirken Flügel auch im Wasser einen dynamischen Auftrieb. Das Wasser umströmt den Flügel so, dass der längere Weg auf der Flügeloberseite eine Kraft entstehen lässt, welche das Boot aus dem Wasser heraus hebt.

Aus der Schweiz in die Welt
Ab 1919 entwickelte Hanns von Schertel (1902-1985) das Prinzip erfolgreich weiter und gründete zusammen mit seinem Chefkonstrukteur Karl Büller nach dem 2. Weltkrieg mit der Firma Supramar in Luzern den ersten kommerziellen Anbieter von leistungsfähigen Tragflügelbooten. Das Pionierfahrzeug namens PT-10 wurde in der Waser-Werft in Stansstad gebaut, auf dem Vierwaldstättersee getestet und ab 1953 auf dem Lago Maggiore in Dienst gesetzt. Die folgenden 25 Jahre diente der Vierwaldstättersee als Testgewässer für die Weiterentwicklungen der Supramar, die weltweit zum Einsatz kamen. In unserer Bildergalerie zeigen wir die interessantesten Schweizer Tragflügelboote.

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